Was bei Silent Service als erstes überrascht, ist die Tatsache, dass es in allen ST Auflösungen läuft. Sowohl Farb- als auch Monochrom- Monitor werden unterstützt. Daran hätten sich ruhig ein paar Entwickler ein Beispiel nehmen können. Im Hauptmenü wird der Nachwuchs Seemann erstmals vor die Wahl gestellt. Wer es langsam angehen will, begibt sich besser zum Training. Heißsporne greifen da ehr zum Konvoi Modus, wo man sich an feindlichen Schiffskonvois austoben darf. Die Harten widmen sich gleich dem War Patrol Modus, wo man in relativer Freiheit, inklusive Einsamkeit, den Pazifik unsicher machen darf. Dieser Patrolien-Modus bietet auch die meisten Einstellungsmöglichkeiten und größte Freiheit an. Allerdings muss man zuvor eine kleine Prüfung ablegen. Es sollte aber ebenfalls gesagt werden, dass man hier viel Leerlauf vorfinden wird. Wer sich hingegen einfach nur auf die Jagd nach japanischen Konvois macht, wird in der Regel direkt vor deren Nase abgesetzt und darf sofort die Torpedorohre fluten.
Doch wofür man sich letztlich entscheidet, das grundlegende gameplay ist immer gleich. Steuern kann man mit Maus oder/und Tastatur. Ersteres ist einsteigerfreundlicher, nur lassen sich per Maus auch immer nur die Aktionen durchführen, welche symbolisch zur Auswahl stehen. Die Steuerung per Tastatur hingegen verlangt zwar das auswendig lernen etlicher Hotkeys. Allerdings kann man hier notfalls schneller reagieren. So kann man z.B. per „F“ Tasten direkt vom Periskop zum Maschinenraum wechseln, wo bei der Maussteuerung noch der Zwischenschritt über die Brücke notwendig ist. Diese dient nämlich als zentrales Verbindungsstück aller Räumlichkeiten. Geübte Spieler werden daher schon nach kurzer Zeit dazu übergehen eine gemischte Steuerung aus Maus und Hotkeys zu nutzen. Ein weiterer Nachteil der reinen Maussteuerung ist die ungenaue Erkennung. Nicht immer werden alle Kommandos sofort umgesetzt. Und so sollte man darauf Achten den Mauszeiger präzise zu platzieren.
Im Vergleich zu späteren Spielen wird man jedoch feststellen, das Silent Service insgesamt doch recht wenig Optionen anbietet. Man beschränkt sich auf die nötigsten Funktionen eines 2WW U-Bootes und abseits von Navigation und Kampf gibt es praktisch nichts zu tun.
Soundtechnisch sieht es da ein wenig besser aus. Hintergrund Musik gibt es zwar keine, aber das kann man im Prinzip nur begrüßen. Wer will schon ständig piepsiges Gedudel hören, während er stundenlang den Ozean erforscht? Die ständig vorhandenen Antriebsgeräusche kann man als gelungen bezeichnen. Genauso die Alarmsirene beim Tauchgang oder die Abschussgeräusche eines Torpedos. Was man sich allerdings bei dem undefinierbaren, Gummiball artigen, Geräusch des Deckgeschützes dachte, wird vermutlich auf ewig ein Rätsel bleiben. Selten wurde einem ein dermaßen unpassender Sound vorgesetzt.
Die Silent Service Systemanforderungen bewegen sich bei TOS 1.00, 512 kByte RAM sowie einem monochrom Monitor und sollten damit leicht zu erfüllen sein.
Silent Service ist ein wegweisender Klassiker, der schon viele Merkmale aktueller Genre Vertreter aufweist. Das einsame Unterwasserfahrten nicht jedermanns Sache sind dürfte klar sein. Wer sich aber dafür begeistern kann, bekommt mit dem Spiel solide Kost geboten. Das Sid Meiers Klassiker nur mittelmäßig abschneidet liegt letztlich nur an zwei Punkten. Einmal die ST unwürdige Technik, sowie der eigene Nachfolger, welcher die Messlatte ordentlich anhob.