Der Trip gestaltete sich etwas mühsamer als anfangs gedacht. Ankunft am Amsterdam Shiphol-Airport war kurz vor 14h. Von dort aus sollten Shuttlebusse regelmäßig die Journalistenschar zum Veranstaltungsort transportieren. Doch irgendwie geschah nichts und Shuttlebusse waren auch nicht zu sehen. So stauten sich bis nach 15h – das Event hatte natürlich schon angefangen – weit über 100 Pressevertreter am Busbahnhof. Die sichtlich bemühte, wenn auch der Verzweiflung nahe, Nintendo-Hostess hatte sichtlich Mühe den grummeligen Pressemob stetig weiter zu vertrösten. Einen kleinen Einblick findet ihr im Video:
Auf dem Gelände schließlich gegen 15:45 Uhr angekommen, war die auch ins Internet übertragene Pressekonferenz bereits im vollen Gange. Wie gewohnt gab sich Publisher- und Entwicklerprominenz die Klinke in die Hand, riss Witzchen und preiste die Einzigartigkeit und Neuartigkeit des 3DS – scheinbar hat man bei Nintendo nicht in die eigene Hardware-Historie geschaut, oder übt sich in fleißigem Verdrängen des Virtual Boys - unentwegt an. Bei Team Ninja ging man sogar soweit zu behaupten, dass ein neues Dead or Alive gar nicht möglich gewesen wäre ohne die neue 3D-Wunderwaffe, denn die Pläne liegen schon seit Jahren in der Schublade, konnten aber mangels Hardware nicht umgesetzt werden. Da der Heilsbringer nun aber da ist, können wir uns auf 3D-Brüste in bester Dead or Alive Tradition freuen. Die Frage die natürlich allen unter den Nägeln brannte war: Wann kommt der 3DS und was kostet er? Die Frage nach dem Datum wurde beantwortet. Ab dem 25.3.2011 ist die erste 3D-Plattform in Europa erhältlich (Der Virtual Boy erschien bekanntermaßen nicht in der alten Welt). Den Preis blieb Nintendo jedoch schuldig, diesen würden „die Händler festsetzen“. Nun, noch am Abend kristallisierte sich ein Preis von 249€ heraus, der sicherlich die Obergrenze des Vertretbaren darstellt, ohne dass Nintendo sich lächerlich macht.
Erfreulich war zu hören, dass Nintendo ihr häufig kritisiertes Friendcode-System über Bord geworfen hat und zukünftig jeder 3DS nun einen Freundescode hat, mit dem alle Spiele laufen. Auch können mit nun 2 verbauten Kameras eingebaute Augmented-Reality Spielereien gemacht werden, sowie Fotos in 3D geschossen werden. Alles in Allem hat man also bei Nintendo die Hausaufgaben gemacht.
Das Event war schön aufgebaut und Nintendo hat sich mal wieder vom Design her am trendy Apple-Lifestyle versucht, was sicherlich nicht schlecht war, denn gefühlte 99% der Medienvertreter hatten ein iphone in der Hand. Die Spiele wurden in Themenbungalows aufgeteilt und konnten dort angespielt werden, alles in Allem sah es aus wie eine stilisierte, weiße Kleinstadt. Netter Service von Nintendo: Ausserhalb der Gebäude gab es auch genug 3DS-Geräte zum Antesten. Wäre das allein nicht genug, gab es zu jedem 3DS noch eine mehr oder weniger fachkundige, dafür aber adrett anzusehende Hostess dazu. Wer hat da noch Augen für Spiele wie Combat of Giants: Dinosaurs 3D?