Ich selbst bin den computeranimierten Helden erst seit „Findet Nemo“ verfallen. Dank THQ wurde damals der große Saal im Kölner Ufa Palast gemietet und wir dürften den Film ein halbes Jahr vor dem Deutschland Start im original ansehen. Seitdem hab ich alle Filme und Spiele auf der großen Leinwand oder zu Hause mit meinen Kindern genossen. Mit Kinect Rush: Ein Disney Pixar Abenteuer soll man dank Microsoft Kinect nun noch tiefer in die Abenteuer eintauchen können. Fünf Welten stehen euch hierfür zur Verfügung, nachdem ihr im Bus auf dem Pixar Spielplatz angekommen seid. Wer mag, kann sich vorab noch einscannen lassen, so dass ein virtuelles Abbild von euch erschaffen wird. Dies begrenzt sich allerdings auf die Frisur, die Farbe eurer Klamotten und die Kopfbedeckung.
Gleich zu Beginn merkt man, dass man sich in Sachen Präsentation viel Mühe gegeben hat. Schon der Park an sich wirkt sehr einladend. Durch das bewegen eurer Armes und dem Drehen des Oberkörpers, könnt ihr eure Figur nun in die fünf verschiedenen Parkbereiche führen. Ihr habt hier die Auswahl zwischen „Ratatouille“, den „Unglaublichen“, „Toy Story“, „Oben“ und „Cars“. Je Gebiet stehen euch drei Abenteuer zur Verfügung, wobei man die Episoden zwei und drei durch Leistungen erst freischalten muss. An jedem Startpunkt trifft man zuerst ein Kind, das einen einlädt und die ausgedachte Geschichte zu erzählen beginnt. Hierdurch wird ein flüssiger Übergang zum eigentlichen Spiel erreicht.
Egal wie alt man ist, man taucht sofort in die einzelnen Geschehnisse ein, da sie grafisch 1:1 auf Filmnivoue liegen. Zudem steht ihr Seite an Seite mit einem der bekannten Helden und deren Freunden. Zusätzliche Unterstützung findet das Geschehen durch die original Sprecher aus den Filmen. Helft Russel das Haus von Mr. Fredrickson zu fangen, befreit Mirage und zerstört die letzten Omnidruiden. Begebt euch in Frankreichs Küchen und lernt spaßige Tomatenschlachten kennen, lass die Reifen qualmen als Teil der Cars Familie oder gesellt euch an die Seite von Woody & Buzz Lightyear um ihren Freund den Igel zu helfen.
Was grafisch hält, was man sich vom Spiel erhofft hat, wird durch die in 3D-Umgebungen nicht immer korrekt funktionierende Kinect Abfrage eurer Bewegungen leider eingebremst. Hier macht die Figur öfter einmal etwas anderes. Was meinen Kindern (6+8) teils schon laute Schimpfwörter entlockte, konnte ich als erwachsener in einem Solospiel etwas besser kompensieren. Das lag zum großen Teil an der Ruhe, die man hier behält im Gegensatz zu jungen Spielern, die vollends in den Geschichten versinken. Aber auch ich erlebte genug virtuelle Abstürze, so dass das Spielerlebnis getrübt war.
Wer fleißig Goldmünzen einsammelt, schaltet in jedem der 15 Abenteuer weitere Charaktere frei, mit denen man im nächsten Durchgang bis dato versperrte Wege begehen kann. Schafft man es die einzelnen Leisten zu füllen, gibt es hübsche Art-Works oben drauf.
Kinect Rush: Ein Disney Pixar Abenteuer hat im Grunde alles, was man zum Erfolg benötigt. Tolle Helden, eine fantastische Grafik und die richtige Untermalung in Sachen Sound. Neben der Spieldisk befindet sich zudem noch eine zweite DVD in der Pakung mit Spieldemos zu Kinect: Disneyland Adventures & Kinect Sports Season 2 sowie drei Trailern zu Kinect Games. Leider verliert Kinect Rush Punkte durch den Spielumfang und vor allem die Steuerung mit ihren Eigeninterpretationen. Zudem braucht es viel Platz im Zimmer, da es schnell einen zu geringen Abstand moniert. Der Preis von knapp unter 40 Euro mildert die Mankos wieder etwas ab. Ob das Spiel durch spätere Episoden per Download aufgewertet wird, steht leider noch nicht fest.