Just Dance 4 im Test

Für gesellige Spieleabende unter Freunden bietet sich Microsofts Kinect in vielerlei Hinsicht an. Spiele wie Rabbids - Alive and Kicking,  Yoostar 2 oder eben Just Dance 3 bescherten uns bereits unzählige Party Abende. Letzteres steht hier nur als Beispiel für die vielen mittlerweile erhältlichen Tanzspiele für Kinect. Dabei steht natürlich der Spaß im Vordergrund. Zu viert vor der Glotze zu tanzen, während sich die anderen zu Tode lachen, ist und bleibt einfach unbezahlbar. Und wo der letzte Teil von Ubisofts Tanzorgie aufhört, will das neue Just Dance 4 weitermachen. Im Gepäck hat das Spiel über 40 neue Songs und neue Spielmodi dabei.

Wenn wir uns die Trackliste anschauen, finden wir aktuelle Titel von Flo Rida, Alexandra Stan und Jennifer Lopez. Dazu gibt es zeitlose Klassiker wie etwa "You're The First, The Last, My Everything" von Barry White oder "Jallhouse Rock" von Elvis. Hier dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein. Somit stellt die Musikauswahl den ersten großen Pluspunkt von Just Dance 4 dar. 

Neben neuen Songs erwarten uns auch neue Modi, wie etwa der Battle Modus. Hier können wir in fünf Runden gegen unsere Freunde antreten und um die Wette tanzen. Vorteil hierbei ist, dass wir nicht gleichzeitig vor dem Fernseher stehen müssen und somit nicht viel Platz brauchen. Die Dance Quests stellen uns wiederum vor bestimmte Aufgaben, die wir in den Tänzen erfüllen müssen. So erhaltet wir Vorgaben und sollen z. B. eine bestimmte Wertung einfahren oder sogenannte Gold-Moves richtig performen. Sowohl der Ballet-, wie auch der Dance Quest Modus sorgen für eine gewisse Langzeitmotivation und sind sehr gut umgesetzt. 

Die Couch Potatoes unter uns können sich aber auch an den neuen "Sweat around the World" Modus wagen. Hier serviert uns das Spiel spezielle Workouts, die es tänzerisch zu bewältigen gilt. Wer also spielerisch ein paar Kalorien verlieren möchte, kann sich hier austoben. Für den Spielspaß zwischendurch hat Ubisoft also gesorgt. Herzstück des Spiels ist aber weiterhin der Just Dance Modus.
 

Hier wird getanzt, bis die Beine vor Müdigkeit abfallen. Ob allein oder mit bis zu drei Freunden gleichzeitig, können wir zu oben genannten Hits das Tanzbein schwingen. Leider treten hier dieselben Mankos auf, wie schon beim Vorgänger. Um Just Dance 4 mit Freunden richtig genießen zu können und ohne blaue Flecken davonzukommen, ist viel Platz notwenig. Habt ihr kein großes Wohnzimmer, kann es zu viert sehr eng werden, was auch die Choreographien behindert.

Zudem werden wir vom Kinect Sensor nicht gescannt und auf dem TV dargestellt, wie das z. B. bei Your Shape 2012 der Fall ist. Eher müssen wir die Tanzschritte von animierten Tänzern befolgen, die auf unserer Position auf dem Bildschirm dargestellt werden. Das sieht zwar gut aus, hat aber einen großen Nachteil: Das Spiel besitzt kein richtiges Fehler-Feedback. So wissen wir nicht, was für Fehler wir beim Tanzen genau machen, wenn das Spiel unsere Schritte schlecht beurteilt. Diese Problematik gab es bereits bei Just Dance 3 und ich erhoffte mir, dass Ubisoft das Problem lösen würde, leider vergeblich. Natürlich werden unsere Tanzbewegungen sauber erkannt und auch beurteilt, eine genau Fehleranalyse fehlt aber. 

So bleibt Just Dance 4 ein reines Party Game, wo es nicht um Fehlererkennung und -behebung geht. Tanzen soll hier einfach Spaß machen und am besten mit mehreren Freunden angegangen werden. Wer ein anspruchsvolleres Tanzspiel sucht, sollte sich aber bei der Konkurrenz umschauen. 

Die gute Laune erzeugt Ubisofts neue Tanzorgie auch durch die Technik. Die Grafik ist zwar minimalistisch, dafür aber schrill und bunt. Je nach Song werden verschiedene Tänzer und Background eingeblendet, was einen guten Eindruck macht. Highlight sind aber die geschmeidigen Animationen der Tänzer und die tollen Choreographien, die den Originalen in nichts nachstehen. Über die glasklare Qualität der Lieder brauchen wir uns bei einem Tanzspiel glücklichweise keine Sorgen zu machen. In Sachen Sound stimmt einfach alles!