Front Mission im Test

Frisch entstaubt und auf den Bandai WonderSwan angepasst dürfen seitdem Besitzer des japanischen Handhelds diese Mischung aus Strategie und Rollenspiel genießen. Doch worum geht es überhaupt? In einer Sci-Fi Welt stehen sich mal wieder zwei große Blöcke gegenüber. (Gundam lässt grüßen ...)


Da wäre auf der einen Seite die USN (United States of the New Continent) und auf der anderen die OCU (Ocean Community Union). Wie aus Zeiten es Kalten Krieges gewöhnt, kommt es fortwährend zu Sabotageakten und kleineren Scharmützeln. Letztere bevorzugt auf Huffman Island, einer kleinen und eigentlich unwichtigen Insel. Dennoch bestehen beide Seiten auf ihrem Herrschaftsanspruch. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Roid, der im Dienst der OCU am Konflikt teilnimmt. Bald wendet sich das Glück für den jungen Mechapilot, als dessen Verlobte getötet und ihm ein nicht begangenes Verbrechen angelastet wird.

Beherrscht ihr allerdings kein Japanisch, verpasst ihr die Details der Story. Allerdings lassen sich durch die Präsentation viele Zusammenhänge erraten. Und dann gibt es gute Seelen, die den Text in eine geläufigere Sprache übersetzten und dies kostenlos zur Verfügung stellen. Der Clou an Front Mission Wonderswan ist aber, dass die Menüs fast durchgehend in Englisch gehalten sind und sich so die Ausrüstung des Mechs problemlos gestaltet. Sogar einige Storyabschnitte sind kurzfristig in Englisch gehalten - auf dem WonderSwan besitzt das Seltenheitswert.

Erfreulich gut lassen sich auch die taktischen Kämpfe in vollem Umfang spielen. Nach dem alten „Bewegung + Aktion“ Muster stapft ihr über das mit einem Gitternetz versehenen Kampfgebiet, nehmt den Feind aus der Distanz unter Feuer oder teilt im Nahkampf aus. Beschädigte Mecha lassen sich mittels mitgeführter Items reparieren und für die nächsten Angriffswelle vorbereiten. Kommt es zu einer Kampfhandlung, zeigt Front Mission die wunderschön animierten Kampfhandlungen. Anfänglich ist man als Spieler hier ohne Einflussmöglichkeit, später lassen sich spezielle Ziele (z. B. Beine) definieren.

Die problemlos spielbaren Kämpfe machen nicht ausschließlich den Reiz an diesem Wonderswan Spiel aus. Gerade das Aufrüsten der Mecha zwischen den Missionen und das punktgenaue Anpassen ist motivierend und unterhaltsam. Von Panzerung über Bordcomputer und Waffen bis hin zum Schutzschild - für Freunde der japanischen Stahlkolosse eine wahre Wonne.

Besonders gut gefiel mir auch die grafische Darstellung auf dem Wonderswan. Laut Square soll diese gegenüber dem Super Famicom Front Mission verbessert worden sein, was ich aber nicht bestätigen kann. Zumindest fiel mir nichts auf, die Unterschiede müssen minimal sein. Sieht man davon ab, dass sich Kampfanimationen nun per Knopfdruck unterbrechen lassen. Aber die Anpassung an den Wonderswan Color gelang hervorragend und zeigt, was im Bandai Handheld steckt. Exklusiv für das Wonderswan Front Mission programmierte man übrigens einen Multiplayermodus über Communication Cable, bei dem sich zwei Front Mission Besitzer gegenseitig die Hucke vollhauen dürfen.