Kingdom Hearts Re:Coded im Test

Nintendo DS
Was haben Tagebücher mit digitalen Problemen zu tun? Die Antwort liefert dir Kingdom Hearts Re:Coded.

Seit 2002 mit Kingdom Hearts das erste Spiel der gleichnamigen Reihe erschein, hat sich diese Kooperation zwischen Disney und Square Enix zu einem sehr erfolgreichen, eigenständigem Franchise entwickelt. Wie wohl nur wenig andere Spiele des Videospielentwicklers sind die verschiedenen Titel der Serie miteinander verzahnt. Denn obwohl Kingdom Hearts im Prinzip nur über zwei Teile verfügt, wurden unzählige Spin-Offs entwickelt, die die Geschichte weiter erzählen oder erweitern.

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Re:Coded spielt nach dem zweiten Teil. Jimminy Grille, der den Haupt-Helden der Reihe, Sora, begleitet hat, findet in seinen Tagebüchern einen merkwürdigen Eintrag, den er definitiv nicht selbst geschrieben hat. Da außerdem auch noch die Niederschriften der Abenteuer von Sora aus seinem Journal fehlen, informiert er König Micky. Dieser ordert an, das Tagebuch zu digitalisieren, damit man sich mit diesem Phänomen näher beschäftigen kann. Schnell stellt sich heraus, dass die fehlenden Einträge eigentlich noch vorhanden sind, sie aber durch korrupte Daten verunstaltet wurden. Es muss also aufgeräumt werden, und um diese Aufgabe kümmert sich kein geringerer als das digitale Abbild von Sora. Mit diesem kommuniziert ihre Majestät und leitet ihn an. Doch während in der Welt der Bits und Bytes die Probleme nach und nach aus dem Weg geräumt werden, geschieht in der Realität merkwürdiges. Denn bald dringen Feinde in das Schloss ein und bedrohen Micky und seine Freunde. Was ist da nur los?

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Eigentlich handelt es sich bei Re:Coded um kein neues Spiel, sondern vielmehr um eine Neuinterpretation eines alten Titels. Der ursprüngliche Name lautet Kingom Hearts Coded und erschien bereits 2008 exklusiv in Japan auf den Mobil-Telefonen des dortigen Marktführers NTT Docomo. Für die Entwicklung der DS-Auflage wurde der Entwickler h.a.n.d. beauftragt, der bereits mit Kingdom Hearts 358/2 Days erste Erfahrungen mit dem Franchise sammeln durfte.

Und so steuerst du also Sora durch die verschiedenen Welten des Tagebuchs. Für Fans des Franchises dürften diese für das eine oder andere Aha-Erlebnis sorgen. Denn im Prinzip haben es sich die Entwickler einfach gemacht, und „nur“ die diversen Welten aus Teil 1 und 2 übernommen und etwas angepasst. Auffälligster Unterschied: Auf einmal sind überall Blöcke zu sehen. Diese stehen für die Korruption der Daten und lassen sich größtenteils zerstören. Manche von ihnen hinterlassen sogar einige nette Dinge, wie beispielsweise Chips, die du gut gebrauchen kannst. Doch dazu später mehr.

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Immer wieder kommt es vor, dass du an Stellen kommst, wo du ein Weiterkommen nicht mehr möglich ist. Mal versperrt eine Wand die Tür, durch die du willst, ein anderes Mal kannst du nicht zu einer Insel hin, auf der eine Person ist, mit der du reden willst. An dieser Stelle musst du bestimmte Orte suchen, wo du in den System-Kern eindringen kannst. Diese sind allerdings nicht sichtbar. Doch das Suchen und Finden wird dir erleichtert. Denn je näher du dich diesen Lokalitäten näherst, desto hektischer blinkt der Bildschirm und ertönt ein Biepen.

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Bist du nun in dem System-Kern, gilt es diesen von einer bestimmten Anzahl an Feinden zu bereinigen. Hier haben sich die Entwickler etwas ausgetobt, denn der Weg zu ihnen hin ist nicht immer der gleiche. Mal sind sie über verschiedene Kartenabschnitte verstreut, mal musst du erst bestimmte Blöcke verschieben um zu ihnen hinzukommen. Bist du erfolgreich und hast genügend Cash zusammen kannst du außerdem auch noch jede Menge Chips und Erfahrungspunkte kaufen.

 

Denn auch dies ist eine nette Idee der Entwickler. Dadurch, dass Sora im Prinzip nur eine Computer-Ausgabe ist, kann man auf der Platine herumhantieren um ihn entsprechend auszurüsten. Und so erhältst du beispielsweise Chips, mit denen du deine Abwehr oder Stufe erhöhen kannst und setzt sie an der entsprechenden Stelle des Mainboards ein. Dieses erweitert sich mit jeder abgeschlossenen Welt.

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Aber auch die Fähigkeiten des Titelhelden basieren auf Computer-Schaltkreisen. Du kannst verschiedene Grundchips wie beispielsweise Sturmlauf und Feuer miteinander kombinieren. Hast du ihnen genügend Zeit und Erfahrungen gewidmet, entwickelt sich dadurch ein neuer Chip mit dem Titel Feuerlauf. Eine sehr nette Idee, die auch sehr gut umgesetzt wurde.

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Doch größtenteils überwiegt die Ernüchterung beim Spielen. Dadurch, dass man im Prinzip nur die ersten beiden Teile nachspielt, nur halt etwas anders gestaltet, steht jetzt schon fest, dass man viel Neues nicht zu Gesicht kriegen dürfte. Weder neue Welten noch neue Feinde. Da hilft auch die abwechslungsreiche Gestaltung der Endkämpfe und Aufgaben nicht weiter. Hinzu kommt auch noch, dass selbst für Videospiel-Verhältnisse die Story absolut hanebüchen und schwach ist. Doch das größte Manko ist ein anderes:

 

Die Entwickler haben es geschafft, eine konsequent vermurkste Kamera einzubauen. Es ist ein wirkliches Kunststück, wie sie sich im absolut falschen Winkel aufhält. Klar, man kann sich auch bewegen, doch geht es nicht noch umständlicher? Denn mit der R-Taste bewegt man sie nur von vorne nach rechts, von dort nach hinten dann nach links und dann ist man wieder vorne. Ein dazwischen oder hoch und runter gibt es dabei nicht. Für die Feineinstellung darf man daher den Touch-Screen benutzen. Doch sobald Sora sich in Bewegung setzt, springt der Blickwinkel wieder auf die ursprüngliche Höhe. Schade, dass die Kamera so passiv und unintelligent geworden ist.

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Doch sieht man mal davon ab, hat man mit Kingdom Hearts Re:Coded eines der graphisch und musikalisch prächtigsten Titel, die es derzeit auf dem DS gibt. Das Spiel braucht sich vor seinen Verwandten auf den stationären Konsolen nicht zu verstecken.

 

Götz meint:

Götz

„Kingdom Hearts Re:Coded“ hat viele nette Einfälle, wobei vor allem die unterschiedlichen Bosskämpfe gefallen. Doch ansonsten ist der Titel alles andere als abwechslungsreich geworden. Durch die hanebüchene Story bedingt besucht man altbekannte Welte und Feinde, die bei Alt-Fans nur ein müdes Lächeln hervorrufen. Doch das größte Manko ist die absolut missratene Kamera, bei der die Entwickler wirklich alles falsch gemacht haben. Schade, dass dies so ist, denn ansonsten ist das Spiel durchaus ganz nett geworden. Daher sollte man vielleicht trotzdem zuschlagen.

 

Positiv

  • Abwechslungsreiche Bosskämpfe

Negativ

  • Unintelligente Kamera
  • Keine neuen Level oder Feinde
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Kingdom Hearts Re:Coded Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 14. Januar 2011
Vermarkter SquareEnix
Wertung 8
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