Kingdom Hearts 2 im Test
Erneut bedrohen finstere Mächte das friedliche Zusammenleben der Fantasy-Bewohner, zusammen mit den Disney-Rentnern Goofy und Donald macht ihr euch auf das Universum zu retten. Dieses bildet ein buntes Potpourri aus unterschiedlichen Themenwelten, in denen sich schier Alles tummelt, was bei Square und Disney Rang und Namen hat. Eure Odyssee führt euch zu Winnie Pooh und Mulan, in eine klassisch in Schwarz-Weiß getünchte Zeichentrickwelt oder in Ariell’sche Seegraswälder.
Sogar Jack Sparrows Karibik-Gemetzel und virtuelle Tron Computer-Szenerien feiern ihr Revival im neuen Kingdom Hearts! Passionierte Rollenspiel-Veteranen dürfen sich im Übrigen wieder auf Gastauftritte von Cloud, Sephiroth & Co. freuen. Erneut haben es die Entwickler geschafft die unterschiedlichsten Stilrichtungen zu vereinen, nichts wirkt aufgesetzt und störend, stets umgibt euch ein konsequent einheitliches Look & Feel.
Gewürzt wird die Präsentation wieder mit dramaturgisch beeindrucken Zwischensequenzen, die die ebenso gradlinige wie schöne Storyline fortspinnen. Für unentwegte Lacher sorgen vor allem die kurzweiligen Dialoge von Donald und Goofy. Die Grafikengine wurde deutlich aufgebohrt und von Ruckeleinlagen entschlackt, den Texturen eine höhere Auflösung spendiert – als Zuckerguss bietet die DVD gar hochklassige deutsche Sprachausgabe.
Spielerisch bleibt die verhoffte Evolution leider aus,,, Wieder verkommt das Echtzeit-Kampfsystem zum drögen Buttongesmashe. Vor allem in den ersten Spielstunden schlagt ihr einfach nur wild mit dem Schlüsselschwert auf feindliches Getier ein, tief greifende Combos und Konter fristen ebenso wie Magie ein Nischendasein. Immerhin wurde das verhasste Gleiterspiel des vier Jahre alten Vorgängers spielerisch gehörig aufgepeppt – In den vereinzelten Flugsequenzen kommt gar zünftiges Baller-Feeling auf.
Kai meint:
Positiv
- Fantastische Cutscenes
- Design auf höchstem Niveau
- Leichter Einstieg
Negativ
- Belangloses Kampfsystem
- Recht linear
Userwertung
SquareEnix hat es wieder geschafft ein Abenteuer zu entwickeln, an dem der Grundschüler ebenso viel Freude dran haben wird wie Teenie und Student. Die Storyline schafft den Spagat zw. Humor, Kuschelfaktor und nötiger Ernsthaftigkeit um wirklich jeden an den Bildschirm zu fesseln. Leider verkommt auch das zweite Kingdom Hearts eher zum interaktiven Zeickentrickfilm denn Rollenspiel: Die Gemetzel mit den unüberschaubaren Gegnermassen sind zwar „nett“, jedoch viel zu flach um wirklich begeistern zu können und fristen somit ein Dasein als Lückenfüller bis zur nächsten Zwischensequenz. Wer sich daran nicht stört, taucht in eine dichte Fantasywelt ein, die jeden für 30 Stunden in den Bann ziehen wird…