Und dennoch schafft es der Titel gleich wieder etwas von diesem Gefühl zu erzeugen, daß man einstmals beim daddeln von Super Mario Bros. 3 (NES) oder aber Super Mario World (SNES) hatte. Mario Feeling eben. Aber ich greife vielleicht schon etwas zu weit vor in Richtung Fazit ... :-)
Zunächst einmal gilt festzuhalten, daß sich wie eingangs erwähnt am Grundprinzip der Reihe nicht viel geändert hat. Back to the Roots könnte man also sagen, denn wieder einmal rennt und hüpft Klempner Mario wie bereits angedeutet der entführten Prinzessin hinterher. Als Bösewicht zeigt sich diesmal aber nicht der mittlerweile schon etwas in die Jahre gekommene Bowser, sondern vielmehr sein bereits öfters gesichteter Nachwuchs "Bowser Jr." verantwortlich. Latzhose umgeschnallt und rote Mütze aufgesetzt, startet ihr im Singleplayermodus sogleich auf einer sichtlich von Mario Bros. 3 / Super Mario World inspirierten Weltkarte und wandert dort von Location zu Location. Linear geht es trotzdem keineswegs zu, da sich immer wieder die Gelegenheit zu Betätigungen abseits des eigentlichen Pfades bieten. Zudem ist es auch jederzeit möglich bereits durchwanderte Gebiete just for Fun nochmals zu besuchen und dort abermals nach Extras zu suchen.
Mario Bros. wie man es kennt und liebt!
Die Stages selbst dürften so manches Mal eingefleischte Fans der Reihe an bekannte Levels erinnern, geizen in Sachen Design aber auch nicht mit neuen Ideen. Auch Held Mario hat über die Jahre an seinen Fähigkeiten gefeilt. Bisher nur nur in der 3D Perspektive angewandt, setzt der dickliche Anti-Held nun zum ersten Mal seinen "Butt Stomp" (Stampfattacke mit dem Hinterteil) auch in der zweiten Dimension ein. Ferner können Wände nun für einen Doppelsprung mißbraucht werden, wodurch sich so manch vorher unerreichbar wirkende Plattform letztlich doch noch erklimmen lässt.
Neuigkeiten gibt es aber nicht nur beim Protagonisten selbst zu berichten, denn auch bei den Items hat sich einiges getan. Neben bewährten Items wie einem normalen Pilz oder der Feuerblume gibt es nun auch noch den Mini-Pilz, mit dem Mario an Größe einbüsst und so Ecken erreicht, die sonst niemals zugänglich wären. Gegnerkontakt empfiehlt sich bei diesem mageren Kampfgewicht allerdings eher weniger. Genauer Gegensatz dazu ist der Mega-Pilz als quasi Nachfolger des Sterns. Ihr werdet kurze Zeit unverwundbar und stampft nach einem "kleinen" Wachstumsschub nun in bester Godzilla Manier durch das Level. Gegner, Röhren, Steinblöcke - alles muß bei Berührung dran glauben. Letzte Veränderung in Sachen Items ist der Koopapanzer, mit dem ihr zumindest äußerlich zu einem von Bowsers Schergen mutiert und euch fortan zum Schutz ins Innere zurückziehen könnt. Gerade wenn man mit etwas Anlauf als rasender Schildkrötenpanzer über den Boden fegt, zeigt sich manch ein Gegner beeindruckt. Zumindest sofern er dann noch Zeit dafür hat...
Als Mega-Mario walzt ihr alles in eurem Weg einfach nieder...
Die beiden Bildschirme des Nintendo DS werden freilich beide verwendet, wenngleich das untere Bild nur zur Übersicht in Sachen Spielfortschritt und als Stauraum nützlich ist. Hier könnt ihr momentan nicht verwendete Items (z. B. Feuerblume, Pilz) verstauen und es dann später zum richtigen Zeitpunkt ins Spiel holen. Das funktioniert ganz einfach per Daumendruck, wer es extra spannend haben will kann auch jedes Mal ganz schnell von hinten den Stylus Stift herausholen und damit auf das betreffende Feld drücken. (An dieser Stelle Grüße an einen unserer geschätzten Board user ^_^ )
Wem es schließlich zwischendurch mal nach Abwechslung gelüstet, wird sich bestimmt über zahlreiche enthaltene Mini-Games freuen, die gesondert über das Hauptmenü angewählt werden dürfen. In stattlicher Anzahl vertreten, dürfen Spieler auf der Suche nach kurzweiliger Unterhaltung hier anfangend vom simplen Reaktionstest über Puzzles bis hin zum Kartenspiel alle möglichen Variationen ausprobieren. Auch angesichts der einleitenden kurzen Erklärung fühlt man sich dabei fast an ein Mario Party in Klein erinnert. Selbiger Spielmodus kann übrigens auch gemeinsam mit Freunden gespielt werden, allerdings bringt dann jeder Gamer am besten sein eigenes New Super Mario Bros. Modul mit.
Nach dem Lava-Schloss verspricht das Unterwasserlevel Abkühlung..
In die gleiche Kerbe schlägt übrigens auch der "Mario vs. Luigi" Modus, bei dem ihr euch gemeinsam mit einem Freund duellieren dürft. Wahlweise mit zwei oder auch nur einem Modul (löblich!) könnt ihr hier in einem unterhaltsamen Wettstreit Sternen nachjagen und euch gegenseitig austricksen. Für die kurze Abwechslung zwischen etwas gehaltvollerer Kost ein durchaus appetitlicher Happen.
Bliebe letztlich noch der technische Aspekt des neuen Mario Abenteurs zu besprechen. Da das ganze Modul ja unter dem inoffiziellen Back to the Roots Thema steht, dürfte es zunächst kaum verwundern, daß Fans der Reihe schon nach wenigen Sekunden die ersten vertrauten Soundeffekte zu hören bekommen. Nintendo arbeitet da sehr geschickt mit den nostalgischen Gefühlswelten von uns Gamern. :-)
Auf der anderen Seite bekommt das Gamer-Ohr aber auch immer wieder neue Melodien oder Effekte zu hören, so daß man wirklich nicht von einem einfachen "Recycling" sprechen kann. Ganz ähnlich auch bei der Optik. Der Stil ist absolut unverkennbar, die vielen Farben satt wie immer, viele der Gegner längst bekannt und trotzdem gibt es vielerorts noch viel neues zu entdecken. Vermutlich ergibt gerade dieser Mix aus geliebten alten Elementen und vielen kleinen Neuerungen das spezielle Spielgefühl eines New Super Mario Bros..
Das mit Abstand eindrucksvollste 2D Jump´n´Run seit Jahren. Mittlerweile habe ich gute 80% des Spiels hinter mich gebracht, meine Augen sehen aus wie zermanschte Gummibärchen und trotzdem kann ich den DS irgendwie nicht aus den Händen legen. Auch wer die Originale nie gespielt hat, wird sich dem Spielspaß kaum entziehen können. Nicht entgehen lassen!