Sudeki im Test

Xbox
Jeder Videospieler kennt dieses Gefühl... das Gefühl, wenn ein Titel auf den man eine halbe Ewigkeit gewartet hat endlich in der eigenen Konsole liegt. Bei Sudeki handelt es sich um solch einen Titel. Bereits Ende 2002 durften wir im Rahmen der Xbox Wohnzimmertour eine frühe Alpha Version des 'Action Adventures mit RPG Einschlag' anspielen und waren zuversichtlich, dass das Endprodukt einiges an Potential bieten würde. Ob sich unsere Vermutung von damals bestätigt, erfahren wir nun - fast 2 Jahre später...

'Where would you like to go today?'


Die Welt in der Sudeki spielt ist ein in zwei Gebiete geteiltes Märchenland. Dem Klischee entsprechend handelt es sich bei diesen beiden Teilen selbstverständlich um ein 'gutes' und ein 'böses' Reich - das helle Haskilia und das dunkle Akloria. Als bekannt wird, dass die Schergen aus Akloria eine Invasion des Lichtimperiums Haskilia planen, entscheidet sich Königin Lusica für den Bau eines Schutzschildes, welches die feindlichen Truppen auf Distanz halten soll. Das Problem an diesem eigentlich ganz gelungenen Plan ist, dass jenes Schild spezielle Kristalle benötigt... und diese natürlich nicht vorrätig im Burgkeller liegen. Euer Auftrag sollte somit klar sein - nichts wie rein ins Abenteuer!

Nachdem euch die Ausgangsposition anhand eines Intros erläutert wurde beginnt das eigentliche Spiel, an dessen Anfang kurze Tutorialeinschübe stehen - so lernt ihr schnell das Inventar kennen, wie ihr gegnerische Jungs das Zeitliche segnen lasst oder wie man richtig mit den einheimischen Händlern umgehen sollte. In Sudeki steuert ihr RPG-typisch (einer der wenigen wirklichen RPG Merkmale im Spiel) eine Party, die vier Charaktere umfasst. Auch wenn ihr euer Abenteuer alleine antretet, seid ihr relativ zügig nach Spielbeginn bereits zu viert unterwegs. Da vier gleichwertige Personen drei zuviel wären, verfügt jeder Charakter über individuelle Eigenschaften, die euch dazu zwingen die Fähigkeiten der Individuen zu kombinieren um mit der ganzen Gruppe weiter zu gelangen.


Die bunte Grafik von Sudeki kommt erst später auf Touren.


Gute Ansätze für einen potentiellen Hitkandidaten wären somit also gegeben... doch schauen wir uns die einzelnen Spielelemente einmal genauer an, angefangen beim Kampfsystem. Zunächst ist zu erwähnen, dass die Kämpfe in Sudeki sehr actionorientiert sind und ihr somit kaum Zeit habt euren nächsten Schritt großartig zu planen. Einfach 'abhauen' ist auch nicht, denn die Ein- und Ausgänge des Kampfgebietes sind während der Action anhand von Dornengewächs versperrt. Daher ist es angebracht jederzeit auf einen Kampf vorbereitet zu sein - sprich z. B. wichtige Tränke zur Schnellauswahl auf das Digipad zu legen. Über den Y Button öffnet ihr ein 'Minimenu', in dem ihr z. B. einen passenden Zauberspruch raussuchen könnt um euren Gegnern ordentlich einzuheizen. Während der Suche nach dem richtigen Konter stoppt das Spielgeschehen jedoch nicht, sondern läuft im Hintergrund in Zeitlupe weiter - Vorsicht ist also angebracht!

Wie auch im Rest des Spiels wechselt ihr im Kampf die Kontrolle der Charaktere durch Druck auf die 'Black / White' Buttons des Xbox Pads während die CPU sich um die drei Gefährten kümmert. Distanzkämpfer wie z. B. die blauhaarige Prinzessin Ailish steuert ihr dabei aus der Ego-Perspektive, was euch in den ersten Kämpfen sehr gewöhnungsbedürftig vorkommen dürfte. Die Nahkämpfer werden aus der klassischen 3rd-Person-Perspektive gesteuert und schlagen durch Druck auf den X und A Button zu. Hierbei könnt ihr mit dem richtigen Timing Combos hinlegen - sämtliche Verbindungen der beiden Angriff Buttons resultieren in diversen Angriffsarten. Fulminante Spezialattacken, die in Sudeki unter dem Namen 'Beschützerschlag' bekannt sind, dürfen natürlich auch nicht fehlen.


Auf in den Kampf!


Kommen wir zu einem großen Schwachpunkt von Sudeki: der künstlichen Intelligenz eurer Partykollegen. Dem Spieler bleibt hierbei nur die Möglichkeit, eines von drei Verhaltensmustern für jeden Charakter aufzugeben... die Umsetzung dieses Befehls geht leider meistens richtig in die Hose. Im Gegensatz zu den vielen Ausweichmanövern, die man bei manueller Steuerung anwenden kann, stellen die CPU gesteuerten Kumpanen sich oftmals richtig dumm an und denken nur selten wirklich mit. Und während in Konkurrenztiteln die KI zumindest befiehlt, dass jemand seine Mitstreiter heilt wenn es denen langsam aber sicher an den Kragen geht, hat man das in Sudeki ebenfalls schlichtweg 'vergessen' - wenn ihr euch nicht um die Gesundheit eurer Partymitglieder kümmert, macht es keiner.

Nach einem Kampf gibt es die genretypischen Erfahrungspunkte, mit denen ihr eure Charaktere aufleveln könnt. Die Möglichkeit seine Charaktere manuell aufzuleveln hätte man jedoch gleich fallen lassen können, da der Umfang der auswählbaren Kriterien auf ein (im Vergleich zu Konkurenztiteln) lächerliches Minimum heruntergeschraubt wurde. Neben den Charakter spezifischen Attributen könnt ihr durch die Erfahrungspunkte allerings auch neue Angriffsarten 'erwerben'.


Und Tschüss!


Wenn ihr gerade nicht mit einem Kampf beschäftigt seid, streicht ihr mit eurer Truppe durch die Städte des Kontinents, kauft neue Items ein oder unterhaltet euch mit den Bewohnern. Letzteres hat eigentlich nur einen Zweck: Subquests finden! Schade allerdings, dass diese sich meistens nach dem Motto 'Hole Gegenstand A an Platz B und bring es zu Person C' gestalten und im Verlauf des Spiels nur wenig an Abwechslung hinzugewinnen.


Mit durchschlagenden Zaubersprüchen heizt ihr den Gegnern ein.


Grafik:
Was die Grafik anbelangt kann Sudeki fast völlig überzeugen. Die Städte kommen bunt (aber nicht überladen) daher und bieten einiges, was einen schonmal eine Zeit lang vom eigentlich Spielbetrieb abhalten kann. Während mir die Charaktermodelle vor allem wegen ihren steril wirkenden Gesichtern nicht so sehr gefallen haben, sind die actiongeladenen Kämpfe in Sudeki ein Festmahl für die Augen.

Sound:
Beim Sound hätte Sudeki auch eine richtig gute Wertung kassieren können... doch leider gibt es neben der wunderbaren Hintergrundmusik, der fesselnden akustischen Kampfkulisse und den klaren Soundeffekten eine unglaublich miese deutsche Synchronisation, welche die Soundwertung runterzieht - unpassend, langweilend und einfach nur enttäuschend. Fairerweise muss ich aber erwähnen, dass die originale englische Sprachausgabe ebenfalls nicht das Gelbe vom Ei ist... wie es bei einem solchen Mammutprojekt zu einer derartigen Schlamperei kommen konnte, ist mir ein Rätsel.

Gregory meint:

Gregory

Sudeki ist ein leicht überdurchschnittliches Action-Adventure (mit Betonung auf 'Action'), dass aufgrund einiger Probleme den hohen Erwartungen nicht stand halten kann. Der Adventure Part ist für meinen Geschmack deutlich zu klein und zu simpel geraten (Gespräche praktisch nur für Side Quests, kaum fordernde Rätsel). Von RPG Verhältnissen, wie sie manche wohl erwartet haben, kann man erst gar nicht sprechen - so können z.B. die Spieldauer, die KI sowie die Entwicklungsmöglichkeiten der Mitstreiter auf gar keinen Fall mithalten. Das Kampfsystem geht zwar gut von der Hand und mag zu Beginn des Spiels Spass machen, verliert progressiv mit der Spieldauer jedoch immer mehr seinen Reiz. Den Negativ Höhepunkt stellt die lausige deutsche Synchronisation dar. Action-Adventure Fans sollten Sudeki demnach auf jeden Fall vor dem Kauf anspielen. Trotz aller Kritik wird Sudeki mit Sicherheit seine Freunde finden, die auf epische Ausmaße und perfektes Gameplay verzichten können. Ein 'Must Have' ist der Titel jedoch definitiv nicht geworden!

Positiv

  • Schöne Grafik

Negativ

  • Lausige Sprachausgabe
  • Wird den Erwartungen nicht gerecht
Userwertung
8.9 2 Stimmen
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Forum
  • von Mistercinema:

    So gut: nexgam.de/forum/thread.php?threadid=4803&page=5&sid= M.C....

  • von Shinobi MG:

    Kommt doch erst mitte Juli raus, so um den 18 rum.

  • von Genesis:

    Und? Wie isses? ...

Insgesamt 2 Beiträge, diskutiere mit
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Sudeki Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit -
Vermarkter Microsoft
Wertung 7.5
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