
It´s Partytime! Zum elfundsiebzigsten Geburtstag der krossen Krabbe steht eine große Feier auf dem Plan, die niemand Geringeres als SpongeBob höchstpersönlich ausrichten darf. Allerdings soll sich SpongeBob nicht nur um die Party, sondern auch um die sichere Aufbewahrung der berühmten Krabbenburger-Formel kümmern. Und genau an dieser Stelle nimmt das Unglück seinen Lauf… Noch bevor das eigentliche Fest beginnt ist das gute Stück plötzlich wie vom Erdboden verschluckt, was der eigentlich so verständnisvolle Chef Mr. Krabs ganz und gar nicht gut findet. Also stürzt sich unser quitschgelber Schwamm ins Abenteuer und macht sich auf die Suche nach der wertvollen Formel. Und wie ist das wenn man auf der Suche nach etwas ist?! Genau, man lässt die Ereignisse der letzten Zeit Revue passieren und erinnert sich so mit etwas Glück daran wo das Objekt der Begierde geblieben sein könnte. Glück ist ein gutes Stichwort, SpongeBob ist aufgrund des Formel-Verlustes nämlich todtraurig und kann sich einfach nicht erinnern wo das Krabbenburger-Rezept abgeblieben ist
Das einzige was Schwammkopf´s Erinnerungsvermögen auf die Sprünge hilft sind Glücksmomente die tief in seinem Unterbewusstsein gespeichert sind. Wie wir alle wissen ist SpongeBob nun aber wahrlich kein Gehirnakrobat weshalb er gutgläubig die Hilfe seines eigentlichen Erzfeinds Plankton annimmt, der sich natürlich gern und völlig ohne Hintergedanken dazu bereit erklärt SpongeBob bei der Suche nach der geheimen Formel zu unterstützen indem er die Erinnerungen des Schwamms durchforstet. Aber nicht nur Plankton ist um SpongeBobs Gemütszustand bemüht, auch seine anderen Freunde Patrick, Sandy, Thaddäus und sogar Mr. Krabs wollen dafür sorgen dass der Schwamm endlich wieder glücklich wird. Dazu dürfen wir SpongeBobs glücklichste Momente einfach noch einmal erleben! Sei es der erste Arbeitstag in der krossen Krabbe, die erste Begegnung mit Sandy oder Quallen-Fischen mit Patrick. All diese Erlebnisse dürfen wir in leicht veränderter Form nachspielen, verpackt in ein typisches Jump n´ Run mit insgesamt 10 verschiedenen Spielabschnitten.

Als Ausgangsbasis für alle Level dient SpongeBob´s Ananas, hier ist die Party bereits in vollem Gange und wir können die einzelnen Herausforderungen in Angriff nehmen indem wir uns mit unseren Freunden unterhalten und somit eine Erinnerungssequenz starten. SpongeBobs Wohnung dient aber nicht nur als interaktives Hauptmenü, in den einzelnen Levels sammeln wir fleißig Münzen, sogenannte Glücks-Nuggets, die in die Aufwertung von Möbeln oder Interieur gesteckt werden dürfen. Auch die sogenannten Glücksobjekte die wir nach erfolgreichem Abschluss eines Levels erhalten werden hier gespeichert und öffnen uns neue Türen und weitere Bereiche der Ananas. Bei den Glücksobjekten handelt es sich um Dinge die SpongeBob an besonders Ereignisse erinnern wie etwa ein Netz zum Quallen-Fischen, ein leckerer HotDog oder Sandy´s Eistee-Krug.
Das eigentliche Spielprinzip ist schnell erklärt, wir rennen und hüpfen durch knallbunte, strikt lineare Level, lösen kleinere Schalter- und Türen-Rätsel, sammeln Münzen und verkloppen haufenweise Feinde. Die unterschiedlichen Aufgaben sind verhältnismäßig vielfältig ausgefallen! So befreien wir einige Quallen aus den Fängen fieser Plankton-Roboter, begleiten Sandy bei ihrem Kampf mit einer Muschel, helfen Mr. Krabs am ersten Arbeitstag mithilfe einer Burgerkanone hungrige Sardellen zu füttern die gleich Bus-weise anrücken, nehmen an einer inszenierten Kneipen-Schlägerei mit Patrick teil oder surfen dank unserer Zunge auf Quallen-Gelee durch die Gegend und weichen Schwamm-fressenden Korallen aus.

Ihr habt richtig gehört, SpongeBobs Körper ist äußerst wandelbar, abgesehen von seinem Zungensurfbrett kann er sich bei Bedarf in einen überdimensionalen Pfannenwender verwandeln, als Kanone Wasserballons verschießen oder eine Wirbelattacke ausführen die jeden Schneebesen vor Neid erblassen lässt. Als Schwamm kann sich SpongeBob natürlich auch mit Wasser vollsaugen und selbiges auf Knopfdruck wieder entleeren, wobei letzteres nur an bestimmten Stellen funktioniert und lediglich der Rätsel-Lösung dient. Kopfnüsse solltet ihr allerdings keine erwarten, abgesehen von einige Geschicklichkeit-Hüpfpassagen die von einem sehr, sehr fairen Zeitlimit unterlegt sind und den herkömmlichen Drück auf den Schalter oder Finde den Schlüssel und das Tor öffnet sich-Rätseln gibt es keinerlei nennenswerten Herausforderungen. Abseits davon werden viele Münzen gesammelt und Feinde verdroschen! Bei Letzteren handelt es sich meist um kleine Plankton-Roboter-Klone die uns mit Hämmern oder Sicheln an den Schwamm wollen, aber auch mit einigen Bossgegnern wie etwa einem überdimensionaler Patrick-Roboter bekommen wir es zu tun.
Die Schwachstellen der Gegner werden freundlicherweise sofort am Anfang unmissverständlich erklärt weshalb ein schneller Sieg auch für die zweifellos jüngere Zielgruppe keinerlei Problem darstellen sollte. Der Schwierigkeitsgrad in SpongeBob´s Eiskalt entwischt ist allgemein sehr einfach ausgefallen, es gibt keinerlei Frustmomente, die Rätsel sind wie erwähnt sehr simpel gehalten und bei der gigantischen Menge an „Extra-Leben“ die überall in den Levels versteckt sind kommen wir nicht einmal in die Nähe des Game Over-Bildschirms. Wird SpongeBob widererwartend doch einmal aus den Latschen gehaut, versinkt im Treibsand oder ertrinkt – was für einen Meeresbewohner wohl doch nicht ganz alltäglich ist – heißt es zurück zum letzten, äußerst fair gesetzten Checkpoint. Gespeichert wird übrigens automatisch! Um angekratzte Lebensenergie wieder aufzufüllen finden sich in allen Spielabschnitten unzählige durchsichtige Unterhosen die SpongeBob – aus welchem Grund auch immer – neues Leben einhauchen.

Für Abwechslung vom schnöden Jump n´Run-Alltag sorgen diverse Fähigkeiten von SpongeBob selbst. Durch das Sammeln bestimmter Upgrades wird er schneller oder verwandelt sich in den viel stärkeren Muskelbob der nicht nur ordentlich austeilen, sondern auch so manchen Schalter betätigen kann für den der „normale“ SpongeBob viel zu schwach auf der Brust wäre. An anderer Stelle schlüpfen wir kurzfristig in die Rolle von Seestern Patrick oder Eichhörnchen Sandy, benutzen den wandelbaren Schwamm als Waffe und prügeln ordentlich auf die Roboter-Widersacher ein. Ein gewisses Maß an Abwechslungsreichtum ist dank einer gesunden Mischung aus Kämpfen und Jump n´ Run-Einlagen zwar gegeben, aufgrund des niedrigen Schwierigkeitsgrads und der arg kurz geratenen Spielzeit von etwa 4 Stunden tendiert der Widerspielwert aber gegen Null.
Zwar besteht jederzeit die Möglichkeit einen zweiten Spieler einzuladen der uns offline als Plankton unterstützt, aber auch hier hält sich die Motivation in Grenzen, was nicht zuletzt an der trägen Kamera und einer viel zu schwammigen – welch grandioses Wortspiel – Steuerung liegt. Optisch macht Spongebob´s Eiskalt entwischt einen mittelmäßigen Eindruck! Während die Umgebungen nett designt sind und den aus der Serie bekannten Orten doch recht ähnlich sehen lässt das Figuren-Design etwas zu wünschen übrig. Die einzelnen Charaktere sind viel zu blass gezeichnet und auch die Animationen sind vergleichsweise hölzern geraten. Den Kleinesten wird das allerdings nur wenig ausmachen! Insgesamt tut die Grafik ihren Zweck und zaubert ein flüssig spielbares, kunterbuntes Spongebob-Abenteuer auf den heimischen Fernseher.

Aber die Vertonung, die arme deutsche Vertonung… Statt der aus dem Fernsehen bekannten Synchronsprecher wurden Sprecher verpflichtet die einfach so überhaupt nicht zu den Figuren passen und ihren Text noch dazu gelangweilt abspulen. Glücklicherweise findet sich auch die englische Sprachausgabe auf der DVD, die wie so oft um Welten besser ausgefallen ist. An Soundeffekten und Hintergrundmusik gibt es dagegen nichts auszusetzen, so dudeln eben die typischen SpongeBob-Melodien rauf und runter! Aber hey - es handelt sich um ein SpongeBob-Game, also was habt ihr erwartet?! ,,,-)
SpongeBob´s Eiskalt entwischt ist ein harmloser Spaß für – wer hätte das gedacht – junge SpongeBob-Fans! In bester Jump n´Run Manier geht es durch kunterbunte Levels, nebenbei werden einige Rätsel gelöst, Feinde verprügelt, Münzen gesammelt und viele alte Freunde getroffen. Das eigentlich unterhaltsame Spielprinzip krankt allerdings an einer arg kurzen Spielzeit, einer schwammigen Steuerung, einer zickigen Kameraperspektive und einem sehr schwachen Koop-Modus. Die Präsentation ist nichts besonderes, passt aber zum Stil der Serie - lediglich die deutsche Synchronisation fällt mit einer ausnahmslos unterdurchschnittlichen Leistung aus dem Rahmen. Was bleibt ist ein mittelmäßiges Lizenz-Jump n´ Run das man eigentlich nur Hardcore-SpongeBob-Fans jeden Alters empfehlen kann! Doch selbst letztere sollten warten bis der Titel zum Budget-Preis erhältlich ist was - ich wage mal eine vorsichtige Prognose – bestimmt nicht lange dauern wird!