

Zuerst fällt auf, dass bei Stunt Race FX ein etwas anderes grafisches Konzept verwendet wurde. Durch die meist karge Darstellung nackter Polygone sah alles etwas kahl aus und die Autos teils etwas unförmig. Zwecks höherer Identifizierbarkeit „personalisierte“ Nintendo die Fahrzeuge und verpasste ihnen Kulleraugen. Das führte nicht nur zu einer höheren Identifizierbarkeit, sondern auch zu einem familienfreundlichen Auftreten.
Stunt Race FX ist dabei trotzdem ein klassischer Racer. Auf 12 Rennstecken über 3 Cups oder im Stunt Modus hetzt ihr eure 4 Fahrzeuge über die knallbunten Kurse. Dabei gilt es im Speed Trax, dem Rennmodus, vor Zeitablauf ins Ziel zu kommen und das Rennen unter den ersten 3 abzuschließen. Im Stunt Trax Modus müsst ihr auf 4 verschiedenen Hindernisparcours bis zu 40 Sterne einsammeln um am Ende eine hohe Wertung abzustauben.


Ein 2 Spieler Modus ist ebenfalls vorhanden, nur ist dieser leider deutlich in die Hose gegangen. Dass im 2 Spieler Modus dem FX2 Chip deutlich die Puste ausgeht ist deutlich zu sehen. In Mini-Bildausschnitten fahrt ihr in Einzelrennen gegen euren menschlichen Gegner. Leider gibt es nicht die Möglichkeit einen Cup zusammen zu fahren.
Leider ist Stunt Race FX trotz aller Niedlichkeit nicht so kinderfreundlich wie es scheint. Die Steuerung braucht eine Menge Eingewöhnungszeit und gibt sich gerade zu Beginn extrem bockig. Das Auto will dabei mit viel Feingefühl und geschicktem Einsatz der L- und R-Tasten um die Kurven geschlittert werden. Gerade die Spielbarkeit manifestiert sich bei Stunt Race FX zum zweischneidigen Schwert. Bereits 1994 hagelte es stark unterschiedliche Wertungen. Ich für meinen Teil muss sagen, dass mit zunehmender Spieldauer die Steuerung enorm viele Facetten offenbart, die enorm viel Spielraum für spannende Bestzeitenjagd lassen.


Grafisch lässt Stunt Race FX dank des FX2 Chips die Muskeln spielen. Zwar ist Stunt Race FX wesentlich behäbiger als der SEGA Konkurrent, dafür sind aber mehr Strecken, mehr Fahrzeuge und vor allem mehr nette Details auf den Strecken zu finden. Die Strecken sind dabei extrem unterschiedlich gestaltet und lassen keine Langeweile aufkommen. Sei es die Unterwasser-Tunnelstrecke, ein Rennen durch den Hafen, dichter Nebel, hoch über den Wolken, oder durch ein Gebirge wo es blitzt und donnert, überall sind liebevolle und nett in Szene gesetzte Details auf den Strecken zu finden, die einem die doch recht grobe Polygongrafik vergessen lassen. Sei es der Delphin der über die Brücke springt, oder die Wildpferdherde die auf der Steppenstrecke in den Rockys die Straße kreuzt, die Strecken wirken extrem lebendig.

Auch soundmäßig hat Nintendo nichts anbrennen lassen und verpasste Stunt Race FX einen niedlichen, zum Setting passenden Soundtrack, der echte Ohrwurmqualität hat und zum mitpfeifen anregt. Der Soundtrack gestaltet sich dabei meist passend zur Umgebung der Strecke und zeigt dem doch recht soundarmen Virtua Racing in diesem Bereich die Rückleuchten. Die Motorgeräusche der Autos wirken dabei weniger realistisch, aber seien wir mal ehrlich, Autos mit Augen sind es auch nicht, von daher gehen die Soundeffekte in Ordnung. Zumindest hat jedes Fahrzeug seine eigenen Motorgeräusche.
Unser Videoreview zu Stunt Race FX
Ich muss gestehen ich bin ein Fan dieses Spiels seit Release und zocke es heute noch regelmäßig. Das abwechslungsreiche und stimmige Setting gepaart mit der herausfordernden aber nicht unfairen Steuerung locken immer wieder ans Pad. Eine Runde Rekordjagd mit dem Motorrad ist da immer wieder mal drin. Alles in Allem hat sich Nintendo geschickt angestellt und die Stärken des SNES gezielt ausgenutzt. Satte Farben, tolle Soundkulisse und lustige Animationen wissen zu gefallen und überspielen das eigentlich recht behäbige Spieltempo. Leider war Stunt Race FX kein kommerzieller Erfolg vergönnt, so dass auch nie ein Nachfolger erschienen ist. Als mögliche Ursache sei hier eventuell die nicht einfache Steuerung zu nennen. Trotzdem, BITTE Nintendo bringt einen Nachfolger! Auch wenn ich der einzige Fan von Stunt Race FX auf der Welt sein sollte...