Pop n Twinbee im Test

SNES

Super Nintendo Fans, die gern mit mächtigen Laserwummen Raumschiffe zerlegen, haben es nicht leicht. Auf dem SNES leiden die meisten Shoot em ups oft unter einer gewissen Trägheit und bösen Slowdowns. Zudem zog Konkurrent SEGA das Genre förmlich an, so dass man sich auch mit einer bedeutend kleineren Auswahl zufriedengeben musste. Erschwerend kam die Tatsache hinzu, dass ohne Importadapter die Möglichkeiten noch geringer waren. Umso erfreulicher daher das Konami die Super Nintendo Fan Gemeinde mit einigen Perlen ebenso in Europa unterstützte. Mit Pop‘n Twinbee befindet sich sogar ein Exot darunter, der es mit dem hauseigenen Parodius aufnimmt.

Pop_n_Twinbee_11Schade ist hierbei jedoch, dass man sich nicht aussuchen kann, ob man TwinBee oder WinBee spielt, denn Letztere bleibt stets der kleinen Schwester vorbehalten. Nach jedem Level gibt es noch eine nette Animation der beiden Geschwister im Anime-Look, welche die Flugroboter steuern. Diese Kugeln mit Augen, Armen und Beinen wirken putzig, allerdings wie auch der Rest des Spiels nicht übermäßig innovativ.

Vielmehr begnügt man sich damit bekannte Klischees zu bedienen. Was bei Parodius durch seine zahlreichen Anspielungen funktionierte, mag für Europäer zwar neu und ungewohnt wirken, ist es aber leider nicht. Gleiches gilt ebenso für den Soundtrack, welcher einfach uninspiriert vor sich hindudelt.

Technisch überrascht man jedoch mit flüssigem Gameplay, während ganze Massen an Gegner im Affentempo auf euch einstürzen. Nur vereinzelt kommt es dabei zu Slowdowns, meist auf das Auftauchen riesiger Endgegner begrenzt.

Pop_n_Twinbee_2Spielerisch bietet Konami leider auch nur Altbekanntes. Die Formationen der Feinde überraschen etwa nicht durch spektakuläre Manöver und werden daher oft nur in Massen gefährlich. Um dem Spiel etwas mehr Abwechslung zu verpassen, gibt es ebenso Gegner am Boden, welche mit Bomben auszuschalten sind. Dies stellt anfangs eine kleine Herausforderung da, den diese sind langsam und folgen stets einer festen Flugbahn, so dass bei jedem Schuss genau gezielt werden muss. Auch einige Flugobjekte können nur ausgeschaltet werden, wenn man mit Sprengkörpern die Besatzung abschießt.

Um den Kampf leichter zu gestalten, dachte man sich bei Konami zusätzlich noch ein kleines Bonuswaffensystem aus. So schießt man auf Wolken, die eine Glocke verlieren. Wenn man auf diese jetzt feuert, ändern sie ihre Farbe und so die Wirkung beim Einsammeln. Allerdings drohen die Glöckchen immer nach unten aus dem Bild zu fallen, sofern sie nicht vom Laser gebremst und erneut nach oben katapultiert werden. Was im Grunde interessant aussieht, erweist sich aber letztlich doch als recht unpraktisch, denn säubert man eben mit fetten Wummen den kompletten Bildschirm von anrückenden Feinden, kann man die Items nicht einsammeln.

In späteren Levels gibt es zudem kaum Ruhephasen, in denen man nicht wild feuern muss. Und so wird das Sammeln der Gegenstände letzten Endes zum Glücksfall. Einfacher gestaltet es sich da die Energieherzen für die Lebensleiste einzusammeln, die von den Bodentruppen hinterlassen werden.

Pop_n_Twinbee_9Um dem Game zudem etwas Tiefe zu verleihen, schenkte man dem Spieler noch bis zu vier Drohnen, welche euch wahlweise folgen, schützend kreisen oder am Bildschirmrand hin und her wandern. Schade ist hier allerdings das man deren Formation vorher festlegen muss und so nicht im Titel selbst mehr wechseln kann. Für einige Stellen wäre dies nämlich äußerst sinnvoll gewesen.

Wer es erwartungsvoll bis zum Endboss schafft, wird anfangs leider von der Anspruchslosigkeit enttäuscht. Erst später fordern sie den Spieler, weil es Boden- und Luftkampf zu kombinieren gilt. Ein weiterer störender Punkt ist das Fehlen einer vernünftigen Treffer-Rückmeldung durch ein Geräusch. So ist es stets schwer zu erkennen, ob man jetzt  die Schwachstelle des Bosses traf oder nicht.




Team neXGam meint:

Team neXGam

Pop‘n TwinBee ist mir immer wiederholt eine Runde wert. Ich muss zugeben, dem bunten Manga-Knudeldesign verfallen zu sein, welches eine positive Stimmung verbreitet. Über die kleinen Schwächen lässt sich dabei hinwegsehen, denn letztlich macht es trotzdem einfach Spaß. Pop‘n TwinBee gehört auf jeden Fall zu den besseren 2D-Shootern auf dem Super Nintendo und wer bei einem Spielchen gern »Kawaii« ruft, sollte sich das Game unbedingt anschauen.

Christian meint:

Christian

Bunt, schrill und spaßig sind die Eckfeiler, die Pop n TwinBee für mich als Shooter-Ästhetiker so besonders machen. Angefangen von der süßen Knuddelgrafik bis hin zum quietistischen Dudelsound ist alles auf Fun ausgelegt und so gehört Konamis Japan-Ballerbude ganz klar in meine persönlichen Top Ten der besten Shooter! Wenn ihr einen Kollegen findet der durch die Bonbon-Optik noch nicht blind geworden ist, solltet ihr einen zweiten Controller einstöpseln - denn gemeinsam auf Punktejagd gehen macht gleich doppelt so viel Spaß!  

Positiv

  • Ausgeflipptes Nippondesign
  • Taktische Note durch Bomben & Drohnen
  • Die Freundin darf mitspielen

Negativ

  • Chaotisches Itemsystem
  • Fehlende Treffer-Rückmeldung
  • Innovationslose Einkaufshaus-Musik
Userwertung
10 3 Stimmen
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Forum
  • von Akido:

    Stimmt, der 2-Player-Coop macht nach wie vor Spaß. Außerdem ist es auf den höheren Schwierigkeitsgraden sehr herausfordernd, habs gerade mal auf Normal geschafft.

  • von wahrheit:

    Schönes Spiel. Auch heute noch.

  • von Civilisation:

    Matthias und Dominic haben das etwas andere SNES Shoot'em Up rezensiert. Pop n Twinbee Super Nintendo Fans, die gern mit mächtigen Laserwummen Raumschiffe zerlegen, haben es nicht leicht. Auf dem SNES leiden die meisten Shoot em ups oft unter einer gewissen Trägheit und bösen...

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Pop n Twinbee Daten
Genre Shoot’em’up
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 1993
Vermarkter Konami
Wertung 7.7
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