Fatal Fury Battle Archives Vol. 1 (PS2) im Test

PlayStation2
"The lone wolves are back!"


Terry prügelt sich gerne in der berühmten Mount-Rushmore Stage...


Serienheld und überzeugter Basecap-Träger Terry Bogard avancierte hier auch schnell zu SNKs Aushängeschild, so dass der etwas schräge Harlekin G-Mantle als bisheriges SNK-Maskottchen für immer ausgedient hatte. Die Geschichte von Fatal Fury spielte auch erstmals in der fiktiven Stadt Southtown, die danach auch für viele weitere SNK Spielserien als Ort für die Handlungen wie z.B. Art of Fighting und King of Fighters herhalten musste. Ironischer Weise war das Schicksal von Southtown auch immer eng mit der wirklichen Firma SNK verknüpft, so dass mit dem Untergang Southtowns (In King of Fighters 2000) auch SNK selber von der Bildfläche verschwand. Für all diejenigen, die die Story rund um Geese Howard und die Bogard Brüder verpasst haben, geben wir hier nochmal einen kurzen Überblick der Ereignisse:


Die ersten 4 Fatal Fury Teile sind mit dabei...


Fatal Fury

"Geese Howard, der Gangsterboss von Southtown, hat den Gipfel seiner Macht erreicht, als er den ultimativen Wettkampf des Jahres veranstaltet: Das Turnier „King of Fighers“. Terry und Andy Bogard sind mittlerweile nach jahrelangem intensivem Training nach Southtown zurückgekehrt, um den Tod ihres Adoptivvaters Jeff Bogard zu rächen, der zehn Jahre zuvor von Geese ermordet worden war. Doch die graue Eminenz Geese zu fassen zu kriegen, stellt sich als schwieriger heraus, als es sich die beiden vorgestellt hatten. Die beiden Brüder sind mit ihrem Latein am Ende. Dann lernen sie plötzlich einen gewissen Joe Higashi kennen, der am King of Fighters Turnier in Southtown teilnehmen will. Als er ihnen erzählt, dass Geese der Veranstalter ist, melden sich Terry und Andy umgehend dort an. Endlich ist der Tag gekommen: Das Turnier beginnt. Welches Schicksal mag die Gebrüder Bogard erwarten?"
SNKs Erstlingswerk war damals sicherlich etwas Neues und der erste große Hit auf der brandneuen NeoGeo Hardware. Aus heutiger Sicht krankt Fatal Fury an nur 3 spielbaren Charakteren, einer altbackenden Grafik und zäher Spielbarkeit. Sicherlich ist das Line-Switching, wo man auf 2 Ebenen kämpfen kann, auch heute noch ein interessantes Feature, leider wurde es nur holprig eingebaut. So wird sich außer Serien- und Retrofans wohl niemand mehr ernsthaft für den Teil begeistern können.


Joe Higashi zeigt Andy seinen imposanten Tiger-Kick...


Fatal Fury 2

"Angeblich fürchtete sich Geese Howard nur vor einem einzigen Menschen. Sein Name: Wolfgang Krauser – der Fürst der Finsternis. Im Versuch sich gegen Krauser zu wappnen, veranstaltet Geese das King of Fighters Turnier, um seine eigenen Wachen darin zu trainieren. Doch er wird bei der Veranstaltung von seinen Gegnern besiegt, und das Schicksal nimmt seinen Lauf: Geese stirbt, ohne Krauser jemals begegnet zu sein. Seitdem ist ein Jahr vergangen. Ohne die beklemmende Gegenwart von Geese ist Southtown wieder ruhig und friedlich geworden. Eines Tages erhalten Terry, Andy und Joe eine mysteriöse Einladung… „Das King of Fighters Turnier findet dieses Jahr wieder statt.“, ist darin zu lesen. Doch wer könnte der Veranstalter sein? Geese ist schließlich tot. Viele Fragen bleiben unbeantwortet. Doch eins ist sicher: Ein neuer Kampf wartet auf die drei…"
SNK gelang mit Fatal Fury 2 ein für damalige Verhältnisse gewaltiger Schritt nach vorne, denn das komplette System aus dem Erstling wurde über Board geworfen. Lediglich die 2 Kampfebenen hatten überlebt und prägten die Serie seit dem. SNK präsentierte den Fans somit ein für die damalige Zeit ungeschlagenes Beat’em up Vergnügen an denen sich die Konkurrenz lange messen lassen musste. Acht komplett spielbare Charaktere, unter anderem Kim Kaphwan und SNK-Sexgöttin Mai Shiranui gaben hier ihr Debut. Unvergessen und fester Bestandteil in den Videospiel-Memoiren ist hier der Endfight gegen den deutschen Oberfiesling Wolfgang Krauser der auf Schloss Neuschwanstein zum Duell einlud und den Spieler zu allerfeinsten Mozart-Klängen erwartete.


Ab Fatal Fury 2 ist SNK-Sexgöttin Mai Shiranui auch mit dabei...


Fatal Fury Special

"Geese Howard war die graue Eminenz von Southtown. Die gesamte Unterwelt zitterte vor ihm. Die Einwohner glaubten, dass er in seinem Kampf gegen die Gebrüder Bogard gestorben war. Doch eines Tages kam die schockierende Nachricht: Geese lebte noch. Geese hatte nur einen Wunsch: Er wollte sich an den Bogards und Wolfgang Krauser rächen, der nun an seiner Stelle über die Unterwelt von Southtown herrschte. Terry und Andy Bogard erfuhren sehr schnell von Geeses Rückkehr. Die Brüder verschwendeten keine Zeit und bereiteten sich darauf vor, abermals gegen ihren Erzfeind zu kämpfen. „Nimm dich in Acht, Geese!“ Eine neue Legende entstand…"
Soviel zur Story, Fatal Fury Special war aus damaliger und heutiger Sicht in vielerlei Hinsicht ein Unikat, hatte SNK doch hier das erste Mal so etwas wie ein Dream Match veranstaltet indem sogar Ryo Sakazaki aus Art of Fighting einen Gastauftritt feierte. Aus dieser Idee ist dann ein paar Jahre später letztendlich die berühmte und bei vielen Fans hoch geschätzte King of Fighters Reihe entstanden. Mit insgesamt 16 spielbaren Charakteren hatte SNK hier auch eine neue Rekordmarke erreicht, so dass Fatal Fury Special seinen Siegeszug durch die Spielhallen der Welt manifestieren konnte.


Fatal Fury auf Weltreise: In Venedig treffen die Brüder aufeinander...


Fatal Fury 3: Road to the final Victory

"Die geheimen Jin-Schriftrollen sollen vor über zweitausend Jahren während der Regentschaft des ersten chinesischen Kaisers der Jin-Dynastie geschrieben worden sein. Der Legende zufolge dürfen nur die stärksten Kämpfer Hand an sie legen, und ihre wahre Macht wird erst dann zutage treten, wenn alle drei Rollen endlich vereint sind. Seit Jahrhunderten ranken sich die seltsamsten Geschichten um diese Rollen. Auf der Such nach ihnen wurde viel Blut vergossen. Nun soll sich eine dieser Rollen in Southtown befinden. Sie lenkt das Schicksal der Krieger, die nach ihr begehren…"
Nach dem gewaltigen Erfolg von Fatal Fury 2 und Fatal Fury Special hat sich SNK nicht auf den Lorbeeren ausgeruht und für Fatal Fury 3: Road to the final Victory vieles umgeworfen und komplett neu gemacht. So sind von der alten Charakterriege nur noch eine Handvoll übriggeblieben. Ihr Debut feierten hier z.B. die liebliche Blue Mary und Mr. „Ich hab mehr als nur ein Messer in Hose!“ Ryuji Yamazaki. Spielerisch wurde auch einiges verbessert, so dass jetzt zum ersten Mal auch eine anständige Comboengine integriert wurde. Storytechnisch ging es nach der Weltreise aus Teil 2 auch wieder komplett zurück nach Southtown, was dem gesamten Flair und auch der spannenden Story rund um den zurückgekehrten Geese Howard und den geheimen Jin-Pergamenten sehr gut getan hat. Fatal Fury 3: Road to the final Victory markiert hier auch gleichzeitig den spielerischen und grafischen Höhepunkt der Fatal Fury Battle Archives Vol. 1.



Fatal Fury 3 ist das Sahnestück der Compilation...


Grafisch gibt sich die Fatal Fury Battle Archives Vol. 1 auf der PlayStation 2 auf den ersten und auch auf den zweiten Blick ehr altbacken, da hier lediglich 1 zu 1 Umsetzungen der NeoGeo Umsetzungen geboten werden, die ihrerseits schon mehrere Jahre auf dem Buckel haben. Sicherlich war jedes Spiel zu seinem Release grafisch auf einem TOP-Level, heutzutage werden aber nur noch Arcade- und Retrofans ihr Herz für einem 2 Frame Kick Animation von Terry Bogard aus dem Erstling erwärmen können. Dafür trumpft die Serie aber mit anderen Stärken auf, wie das hervorragende Charakterdesign und die wirklich fantastischen Hintergründen, ganz besonders die aus Fatal Fury 3: Road to the final Victory. An der Serie haftet auch einfach dieser eigenwillige und extravagante Arcadestil aus den Anfängen der Neunziger, der immer wieder dafür sorgt das die DVD zurück in die PlayStation 2 wandert.


Duck Kings Breakkickdance...


Ignition Entertainment liefert hier auch eine sehr gut gelungene PAL-Version ab, die mit 60Hz Modus glänzen kann. Komischerweise sind alle Teile bis auf den dritten UNCUT und haben die richtige Farbe des Blutes. Woran das liegt ist leider nicht ganz klar. Wie in den anderen Compilations auch, können wieder alle Charaktere nach Belieben ein- und umgefärbt werden. Ein Normal- und ein Softgrafikfilter stehen auch wieder zur Verfügung. Im direkten Vergleich mit der japanischen Version musste aber wieder der Online-Modus dran glauben, was aber schon zur Regel geworden ist.


Andy muss vor der Londoner Towerbridge sein Minispiel bestehen...


Akustisch bietet die Fatal Fury Battle Archives Vol. 1 neben dem Original Soundtrack auch wieder eine Arranged Version. Einige der hier entstandenen Jingles und Kompositionen sind wohl den meisten bekannt, die schon mal ein Fatal Fury spielen konnten und geben sich gewohnt rockig bis klassisch. Die klare Sprachausgabe war und ist ja auch heute noch ein Markenzeichen des NeoGeo und macht einfach den Flair dieser alten Spiele aus.



Die beiden ewigen Erzfeinde unter sich...


Am Schluss noch ein kurzer Hinweis: Da es sich bei der Compilation nur und ausschließlich um Arcadespiele handelt in denen schon Mal öfter genaue Uppercut oder Dragonpunch Motion-Eingaben gemacht werden müssen, ist hier ein entsprechender Arcadestick Pflicht um spielerisch- und spaßtechnisch alles aus den Games heraus zu kitzeln. Planet-SNK empfiehlt hier natürlich den NeoGeo Stick 2, der optimal für die Bedürfnisse der NeoGeo Umsetzung auf PlayStation 2 ausgelegt ist.


Der bewährte NeoGeo Stick in der PlayStation 2 Neuaulage...

Marco meint:

Marco

Die Fatal Fury Battle Archives Vol. 1 schickt alle SNK-Fans und solche die es noch werden wollen auf eine interessante Zeitreise in die Anfänge der berühmten NeoGeo Prügelspielserie. Alle später hinzugekommenen SNK- und NeoGeo Fans haben hier die einzigartige Möglichkeit die Geschichten ihrer Helden hautnah zu erleben. Wer auf der Suche nach einem anspruchsvollen Prügelvergnügen sein sollte sei allerdings gewarnt und sollte sich lieber der aktuelleren Konkurrenz auf der PlayStation 2 zuwenden, denn hier werden Arcade- und Retrofans glücklich die gerne ein wenig in längst vergangenen NeoGeo Zeiten abtauchen wollen. Im Endeffekt macht die Fatal Fury Battle Archives Vol. 1 den Job als Retro-Compilation auch richtig gut und gehört für den kleinen Preis in jede gut sortierte SNK- und Retrosammlung. 

Positiv

  • 4 Originalgetreue Arcadeklassiker
  • 100% Arcade- plus Retroflair

Negativ

  • Altbackendes Gameplay
  • Durchwachsende Grafik
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Fatal Fury Battle Archives Vol. 1 (PS2) Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 19.09.2008
Vermarkter Ignition
Wertung 6.1
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