
Zentrale
Wir beginnen mit einer Hand voll Dollars auf dem Konto in unserem nagelneuen Büro und können von da aus sämtliche Aktionen unseres Feuerwerk-Imperiums steuern. Durch die Metalltüre gelangen wir in den Laborkeller, wo wir neue Techniken erforschen können (z.B. Streuung oder Spiralen). Kostet leider viel Geld, ist aber unverzichtbar um die fetten Aufträge an Land zu ziehen. Die gibt es auf dem schwarzen Brett. Dort können wir uns aussuchen, in welcher Stadt wir unseren nächsten Auftritt mit welchen Anforderungen und wieviel Gewinn machen werden.

Hier wird geforscht!
Ist ein Auftrag angenommen, müssen wir uns noch um die Komposition des Feuerwerkes kümmern. Hierfür schaffen wir uns entweder fertige Lizenzen an, oder wir planen unser eigenes Feuerwerk, was der wesentliche Bestandteil dieses Spieles ist. Es steht uns allerhand Werkzeug zur Verfügung, um das Auge mit einem brillianten Feuerwerk zu verwöhnen. Angefangen mit der RGB-Fabpalette, über größe der Explosion, Dauer der Nachglut, Dichte und vielem weiteren mehr bis hin zur exakten Platzierung der Rakete am Himmel.

heute basteln wir unser eigenes Feuerwerk!
Bewertet werden dabei die technische Umsetzung, optische Vielfalt und Spezialeffekte. Den Gesamteindruck können wir durch Musik erhöhen oder durch Werbeeinblendung reduzieren. Interessanter Weise ist Weco meistens der attraktivste Werbepartner :-) Die technische Umsetzung setzt sich vor allem durch Abwechslung bei den Effekten zusammen. Wenn wir nun der ersten Rakete eine hohe Streuung geben, und der zweiten eine ganz geringe (die Rakete sieht dann total mikrig aus!) gibt es dafür insgesamt eine gute Bewertung. Nach diesem Schema haben die Feuerwerke dann das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, eine gute Bewertung, sehen aber im Endeffekt nicht gerade berauschend aus.
Genau das gleiche denke ich auch, wenn ich die allgemeine Grafikleistung in diesem Spiel betrachte. Unter Berücksichtigung der Systemvoraussetzungen darf man auch nichts Besonderes erwarten. Das Spiel ist komplett in 2D, was mich Streckenweise an die guten alten Amiga 500 Zeiten erinnert. Bei den Feuerwerken hat man die nächtlichen Skylines bekannter Städte genommen, was an und für sich schon hübsche Aufnahmen sind, jedoch niemanden vom Hocker hauen. Ganz anders ist es bei der Musik. Zur Feuerwerksbegleitung haben sich die Spieleentwickler einige hübsche Stücke ausgesucht, kurz gesagt: genau das richtige, um besondere Augenblicke hervorzuheben! Jedoch haben sich die Jungs von grasland productions gleichzeitig ein Ei ins Nest gelegt: Die Speilbegleitende Musik geht dermaßen auf die Nerven, dass ich z.B. sie nach fünf Minuten in den Optionen abstellen musste. Aber: ist die Musik erstmal abgeschaltet, gibt es auch nur Stille bei den Feuerwerksauftritten! Hier wäre es nicht zuviel verlangt gewesen, noch eine weitere Option hinzuzufügen.

Sieht ja schon ganz nett aus
Wenig durchdacht ist auch die Menüsteuerung. Als Mauszeiger hat man standesgemäß eine angezündete Sylvesterrakete, die allerdings nicht an der Zündschnur, sondern an der Spitze brennt. Somit wird von den Funken immer ein wenig von dem verdeckt, was man eigentlich anklicken wollte. Genauso erging es mir mit den Tooltips, die irgenwie immer im Weg standen. Schaltet man die allerdings ab, muss man die Bedienung in allen Masken so gut wie auswendig können. Die Hauptarbeit, die Komposition der Feuerwerke, ist in der Steuerung zuerst ein wenig gewöhnungsbedürftig, letztendlich ist sie aber recht brauchbar gemacht (kopieren von Raketen, Einfügen von Pausen, etc.). Leider fehlt hier gänzlich die Tastaturunterstützung.
Testsystem:
AMD 3000+ Barton FSB 400
Shuttle AN 35 N Ultra
RAM: 2 x 256 MB DDR Twinmos 2,5 CL
VGA: ATI Raedon 9600 256 MB RAM
Systemanforderungen:
Minimal:
PII - 500 MHz
2MB SVGA Grafikkarte
64 MB RAM
300 MB HDD
DirectX 5.0 +
Win95 +
Empfohlen:
PII - 1000 MHz
2MB SVGA Grafikkarte
64 MB RAM
300 MB HDD
DirectX 5.0 +
Win95 +
Um zur Anfangs gestellten Frage zurückzukommen: Es bleibt mehr Rauch und heisse Luft als ein explosives Feuerwerksvergnügen übrig. Das ständige Zusammensetzen von Raketen, die nach sturer Abwechslung und nicht nach wirklichem Gelingen bewertet werden ist nicht mein Ding. Die an und für sich nicht schlechte Idee einer Wirtschaftssimulation wird aber durch lieblos erstellte und wenig durchdachte Grafik, Spielmusik und Steuerung kaputt gemacht. Die auf der Verpackung versprochenen Grafikeffekte sind ... den Systemanforderungen angemessen. Fans und Freunde des Feuerwerkes werden sich hier bestimmt austoben und unter Berücksichtigung der Möglichkeit, seinen eigenen Bildschirmschoner zu erstellen, ist dann wiederum ein ausgewogenes Preis / Leistungsverhältnis gegeben.