
Die Levels strotzen nicht gerade vor Details
Nach einer Installationszeit von etwa 10 Sekunden geht es auch schon los mit dem Spiel und gleichzeitig auch dem ersten Schock. Ein so hässliches Hauptmenü wie das von Pac-Fish habe ich selten gesehen. Während ihr im Hintergrund nervige Fahrstuhl-Musik ertragen musst, läuft im Vordergrund eine potthässliche 3D-Grafik mit noch hässlicheren Buttons ab. Neben den Optionen dürft ihr ausserdem euren aktuellen Spielstand laden, die Auswahl an Modi ist also schwindend gering. Insgesamt erkundet ihr in Pac-Fish 70 Unterwasser-Labyrinthe, die ihr mit der Nemo-Imitation Pac-Fish durchschwimmt und dabei möglichst viele Sterne einsammeln müsst.

PacFish auf der Flucht vor einem erbarmungslosen Seepferdchen...
Das Pac-Man Spielprinzip dürfte allseits bekannt sein, ihr müsst alle Sterne (Punkte) in den labyrinthartig aufgebauten und einfallslos designten Levels (hier mal ein Wrack da, dahin ein Leuchtturm...) finden und einsammeln. Die größte Gefahr für euch stellen dabei andere Unterwassertiere wie Haie, Quallen, Anemonen und Krebse dar, die Pac-Fish nur zu gerne verspeisen würden. Die KI der Gegner unterscheidet sich rudimentär zwischen den verschieden Tierarten, so sind Haie etwas schneller und aggressiver als z.B. Krabben.

In den Bonus-Spielchen verdient ihr euch zusätzliche Leben
Um die Feinde auszustricksen, kann der gefräßige Fisch einige Power Ups und Extras in den Levels freischalten. Bestimmte Symbol bescheren euch nach dem Einsammeln höhere Geschwindigkeit, einen kurzzeitigen Schutz-Schild, vereisen die Tiere in Eisblöcke oder verwandeln alle Gegner in kleine Fische, die ihr dann ohne Mühe auffressen könnt und dafür Extra-Punkte kassiert. Das Spielprinzip ist also extrem simpel und weist spielerisch kaum Unterschiede zum Original Pac-Man auf. Zwischen den einzelnen Stages dürft ihr übrigens gelegentlich ein kleines Bonus-Spiel antreten, in dem ihr euch ein Extra-Leben verdienen dürft.
Die Steuerung könnte einfacher nicht sein. Ihr lenkt Pac-Fish mit den Richtungstasten der Tastatur durch die Levels und an den Gegnern vorbei. An sich klappt das auch tadellos, manchmal reagiert das Spiel jedoch etwas unpräzise und verspätet auf eure Befehle.

Es fehlen nur noch wenige Punkte bis zum Highscore
Die in 7 Unterwasserumgebungen auftgeteilten Levels fordern euren PC in keinster Weise heraus und beeindrucken durch extrem matschige Texturen und kantige Objekte. Auch hübsche Wassereffekte vermisst man während des Spielens schmerzlich. Natürlich kann man bei einem Spiel wie Pac-Fish keine Grafikrevolution erwarten, aber wenn die Entwickler schon ein so denkbar einfaches Konzept umsetzen, dann bitte mit zufriedenstellender Grafik. Auch der Sound des Spiels weiß nicht zu begeistern: die oben erwähnte Musik, die anscheinend aus nur einem einzigen Stück besteht, plätschert anfangs noch mit karibischen Klängen ganz nett dahin, wird mit der Zeit aber ziemlich nervig.
Minimale Systemanforderungen
Athlon- / Pentium- Prozessor 300 MHz
Windows 98/Me/2000/XP
32 MB RAM
16 MB 3D-Grafikkarte
16-Bit Soundkarte
Tja, was soll man von einem Spiel wie Pac-Fish bloß halten? Es ist eine lieblose Kopie eines Klassikers mit schlechter Grafik, kaum Spielmodi und belanglosem Sound. Das ultra-simple Gameplay mag vielleicht genau so gut wie das Original funktionieren, doch für ein Spiel im Jahre 2004 reicht dies einfach nicht mehr. Mag man beim Spielen von Pac-Man am Automaten noch den Charme spüren, den der Klassiker versprüht, fehlt dieser bei Pac-Fish einfach, hier auf Highscore-Jagd zu gehen kommt einem einfach unnötig vor.
Als ansatzweise positiv kann man die recht zahlreichen Levels und die natürlich funktionierende Spielmechanik werten, insgesamt bleibt zu Pac-Fish jedoch nur zu sagen, dass es ein Spiel ist, dass die Welt (selbst zum Budget-Preis von 10 Euro) nicht braucht.