Curling 2006 im Test

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Curling fristet in Deutschland leider ein ziemliches Schattendasein. Gerade während der Olympischen Winterspiele erlangt die traditionsreiche Sportart jedoch ein höheres Maß an Aufmerksamkeit und findet so auch hierzulande viele neue Interessenten. Publisher Ubisoft Entertainment lässt sich daher nicht lumpen und veröffentlicht mit Curling 2006 eine akkurate Simulation des Sports. Wir haben den Besen zur Hand genommen und erläutern unsere Eindrücke im nachfolgenden Test-Bericht!


Wer sich aus dem Begriff Curling kein Bild machen kann, sei daran erinnert, dass in dieser Sportart runde Granit-Steine über eine Eisfläche geschoben werden, um letztendlich möglichst im Zentrum des kreisförmigen „Houses“ zu landen. Ebenso charakteristisch wie die Bemühungen der beiden Mannschaften, ihren Stein mit Hilfe von taktischen Finessen besser als den der Gegenseite zu platzieren, ist der Einsatz von Besen, um einen Wasserfilm auf dem Eis zu erzeugen und den Stein somit weiter voranzubringen. So, und nach dieser kurzen Einführung in die Grundsätze des Curlings können wir auch schon mit dem eigentlichen Spiel loslegen...



Curling 2006 überlässt euch im Offline-Modus die Wahl zwischen verschiedenen Spielmodi. So erstellt ihr im Turnier-Modus eine Herausforderung mit mehreren aufeinanderfolgenden Spielen, erprobt im Training diverse Feinheiten der Spielmechanik oder startet ganz einfach ein simples Einzelspiel für zwischendurch. Die Eigenschaften eines Matches lassen sich dabei beliebig verstellen, sodass ihr die Anzahl der Ends, Zeitlimits oder den Spielort (Dorf, Stadt, Metropole) selbst bestimmen dürft. Sind alle Einstellungen getroffen, geht es auch schon raus auf die Eisfläche, in der Fachsprache auch als "Sheet" bezeichnet.



Das Gameplay macht hierbei einen Unterschied zwischen den wählbaren Team- und Skip-Modi. In ersterem legt ihr die Geschwindigkeit und Kurvenlage des Steins anhand verschiedener Balken fest, was den Team-Modus viel eher zur Geschicklichkeitsprobe macht. Deutlich strategischer geht es da schon im Skip-Modus zur Sache. Hier übernehmt ihr die Rolle des Captains (Skip) und bestimmt einzig und allein die Funktion des Steins, z.B. als schützender Guard oder punktebringender Draw. Mir persönlicher hat die Skip-Funktion dabei deutlich mehr zugesagt, da hier vielmehr die taktischen Ansätze des Curlings im Mittelpunkt stehen.



Die Regeln gestalten sich jedenfalls in beiden Spielarten gleich. Zunächst wird in einer simplen Ausscheidung (jedes Team spielt einen Stein, der zentralste gewinnt) die Mannschaft bestimmt, die zunächst den Vorteil des letzten Steins für sich nutzen darf. Nun wechseln sich beide Teams solange ab, bis der Gewinner der Ausscheidung den entscheidenden Stein ausspielt. Kann eine Mannschaft schließlich den am zentralsten gelegenen Stein für sich verbuchen, gewinnt sie das End und erlangt somit mindestens 1 Punkt. Durch zusätzliche zentrale Steine kann sich diese Punktzahl sogar noch erhöhen.



Das mag sich jetzt vielleicht ein wenig kompliziert anhören, funktioniert in der Praxis jedoch sehr intuitiv und verständlich. Ist eure Mannschaft am Zug, markiert ihr das jeweilige Ziel eures Steins mit einem Mausklick und legt dann die Eigenschaften des Zugs fest. Der Skip-Modus macht es euch hierbei relativ einfach, da ihr ganz zielgerecht bestimmt, ob ihr nun einen gegnerischen Stein aus dem House stoßen (Take-Out), den Stein nahe zur Mitte platzieren (Draw), einen Schutzstein legen (Guard) oder gezielt einen Stein in Richtung des Zentrums (Raise) anstoßen wollt.

Nach einem Klick auf den Start-Button beobachtet ihr folglich, wie euer Skip mit dem Granit-Block über das Eis schlittert und ihn schließlich freigibt. Nun kommen die allseits bekannten Besen ins Spiel, die dem Stein durch wildes "Wischen" zusätzliche Geschwindigkeit verleihen. Mit Hilfe des eingeblendeten Spielfelds am oberen Bildschirmrand könnt ihr dabei leicht feststellen, ob ihr euren Wischern nun den Befehl zum Schrubben geben müsst. Hier wird nämlich die voraussichtliche Endstation des Steins punktgenau angezeigt.



So bestreitet ihr End um End und erlernt mit der Zeit die taktischen Finessen des Sports, denn Curling wird durch seine vielseitigen Möglichkeiten wie Guards oder Raise-Draws nicht umsonst "Schach auf Eis" genannt. Mit zunehmender Spieldauer stellt sich allerdings auch ein wenig Ermüdung ein, da die Präsentation ziemlich mau ausfällt und der Umfang mit gerade mal 3 Arenen und wenigen Modi zu wünschen übrig lässt. Da können auch ein Bonus-Level in altertümlichen Gewand und der Online-Multiplayer für zwei Spieler wenig rausreißen.



Optisch gibt Curling 2006 zumindest auf den höchsten grafischen Einstellungen ein ordentliches Bild ab. Trotz staksiger Animationen werden euch hier nämlich schicke Reflexionen und Kerben auf dem Eis sowie nette Spiegel-Effekte geboten. Der Sound verhält sich dagegen sehr unspektakulär. Neben dem charakteristischen Schlittern des Steins ertönen hier gerade mal einige Zuschauerreaktionen aus euren Boxen. Das Geschreie der wischenden Sportler/innen mutet dabei allerdings sehr seltsam an...

Marcel meint:

Marcel

Eine akkurate Simulation des Sports wird euch mit Curling 2006 zweifellos geboten, da sowohl die strategischen als auch fingerfertigen Aspekte der Sportart gelungen ins Spiel integriert wurden. Nichtsdestotrotz ist es durch die lasche Präsentation und den knappen Umfang nicht gerade zufriedenstellend um die Langzeitmotivation bestimmt, sodass die Luft schnell aus der ganzen Sache raus ist. Wer die reizvolle Sportart jedoch schon immer mal auf seinem PC spielen wollte, kann bei Curling 2006 gerade zum Budget-Preis unbesorgt zugreifen. 

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Curling 2006 Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 08.02.2006
Vermarkter Ubisoft
Wertung 6.5
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