In den sechs Leveln von Wild West Guns, die in jeweils drei Stages unterteilt sind, wird hauptsächlich eure Reaktion und Zielgenauigkeit getestet: So erwarten euch Minispiele wie "Dosenschießen", "Erwische alle beweglichen Ziele", "Luftballonjagd", "Schütze die Hasen vor den Aasgeiern", oder "Zerschieße alle Sombreros". Obwohl es keine Möglichkeit gibt, die Wiimote vor Spielbeginn zu kalibrieren, lässt sich der Cursor sehr genau über den Bildschirm bewegen. Neben den oben genannten Geschicklichkeitsspielen erwartet euch in jedem Akt eine Shootout-Stage, wo ihr grimmigen Cowboys, leicht bekleideten Cowgirls und fiesen Indianer das Lebenslicht ausblasen dürft. Aufpassen solltet ihr jedoch, dass ihr keine unschuldigen Passanten trifft, die immer wieder im Kampfgetümmel auftauchen.
Gelegentlich kommt es auch zu sogenannten Sonderaktionen im Spiel: Kommt euch eine der angriffslustigen Rothäute zu Nahe, müsst ihr euch durch Schwingen der Wiimote befreien. Äußerst fies sind auch die "hochexplosiven" Selbstmordattentäter - Ballert ihr die Unholde zu spät ab, sprengen sich diese selbst in die Luft und vernebeln dadurch euer Sichtfeld mit Unmengen an Rauch. Auch hier kommt die Wiimote zum Einsatz: Bewegt sie einfach schnell ein paar Mal von links nach rechts, und das Sichtfeld ist wieder frei. Eine Lebensanzeige gibt es nur in den letzten beiden Levels in den Shootouts.
Für jeden erfolgreichen Treffer erhaltet ihr wertvolle Dollarscheine - Genaues Zielen und Komboattacken werden demnach mit mehr Asche belohnt. Nachladen müsst ihr euren "Colt" in Wild West Guns niemals, denn auf eine Munitionsanzeige haben die Spieledesigner verzichtet. Habt ihr genügend Knete beisammen, schaltet ihr dadurch automatisch einen weiteren Level frei. Obendrein belohnt euch das Spiel für besondere Leistungen mit Erfolgen wie "Ausdauer" (50 Treffer in Folge), "Präzision" (100 Kopfschüsse) oder "Zerstörung" (20% der Objekte in den Stages zerstört) und etliche mehr, was den Replay-Value ein wenig nach oben treibt. Habt ihr das Spiel auf dem normalen Schwierigkeitsgrad gemeistert, dürft ihr euer Können in dem schweren Modus unter Beweis stellen, der noch flinkere Reflexe von euch abverlangt.
Wild West Guns ist ein recht kurzes Vergnügen: Strengt ihr euch ein bisschen an, könnt ihr das Spiel innerhalb 30 Minuten auf den normalen Schwierigkeitsgrad durchzocken: Scheitert ihr innerhalb einer Stage, dürft ihr euch an dieser erneut versuchen, anstatt den kompletten Akt von vorne zu beginnen - Das ist gerade für Neueinsteiger und Gelegenheitszocker frustmindernd. Die Abwechslung hält sich in gamelofts Wild West Ballerei in Grenzen: Insgesamt gibt es nur fünf Minispiele sowie drei Shootout-Stages, die sich ständig wiederholen, nur eben in leicht abgewandelter Form.
Die Locations wurden allesamt mit viel Liebe zum Detail designet und zahlreichen kleinen Animationen ausgestattet: Grashalme, Sträucher und Baumwipfel bewegen sich im Wind, Rauch steigt aus Kaminen, Wolken ziehen am Horizont entlang und es huschen kleine Frösche oder Mäuse durchs Bild. Obendrein wurden auch Wettereffekte wie ein Platzregen oder ein tosender Wirbelwind integriert. Ballert ihr per Wiimote auf Kisten, Holzfässer oder Pferdekutschen, zerbersten sie nach Beschuss in ihre Einzelteile. Das Alles verleiht dem Spiel eine gewisse, natürliche Lebendigkeit und tröstet über nur zehn Szenarien hinweg. Besonders gut hat mir neben der schicken Cel-Shading Optik und der comichaften Aufmachung noch der lustige Western Soundtrack gefallen.
Falls ihr mal wieder für Recht und Ordnung im Wilden Westen sorgen wollt und derzeit 1000 Wii Points sowie 300 freie Speicherblöcke auf eurem Nintendo Wii freihabt, solltet ihr euch Gedanken über den Kauf des Spiels machen. Wild West Guns punktet besonders durch die stimmige und liebevolle Optik, die tolle Western Atmosphäre und durch das simple aber enorm spaßige Spielprinzip und macht seine Sache für einen WiiWare-Titel überaus gut. Für den Nachfolger wünsche ich mir neben einer Energie- und Munitionsanzeige mehr scrollende Locations und Shootout Szenen.