
Soweit allerdings keine Neuerungen, denn bereits in der im vergangenen Jahr für PS3 und Xbox360 veröffentlichten Fassung konnte man sich mit diesen Helden der Straße aufs Skateboard schwingen und in verschiedenen Spielmodi wie Freeskate, Karriere und (neu!) Party-Spiele den Asphalt unsicher machen. Auf Wunsch auch mit bis zu vier Gamern - der Online Modus wurde hingegen mal wieder ersatzlos gestrichen. Immerhin durfte damals auch ein eigener Skater im unverkennbaren abgerissenen Skater-Look erstellt werden, was sich auch bei der Nintendo Wii Fassung glücklicherweise nicht geändert hat.

Die Neuerungen sind vielmehr woanders zu suchen und - wer hätt's gedacht - konzentrieren sich voll auf die Steuerung von Skate it. Statt schnöde per Gamepad die Befehle einzuhacken, dürft ihr euch hier vor versammelter Familie oder Freundeskreis zum Affen machen und neben der Option Wiimote + Nunchuck auch gern aufs Wii Fit Balance Board steigen. Ähnlich wie ein echtes Board vertikal zum Fernsehbild aufgestellt, gebt hier dann durch Bewegungen nach links oder rechts (ergo, Gewichtsverlagerungen) die Bewegungsrichtung eures Skaters an. Gesprungen werden darf leider nicht, was sich unnatürlich anfühlt, stattdessen wird in die Knie gegangen. Auszuführende Tricks werden dabei über die einzelnen Zonen des Balance Board angesteuert, wobei nebenbei auch noch ein Knöpfchen auf der Wiimote gedrückt werden darf.

Soweit zur interessanten Theorie, nun zur Praxis: Während ihr also zu Rock & Rap Music der EA Trax Trackliste über Rampen, Treppen und Geländer schrammt, ärgert ihr euch über eine nervöse Kamera und die noch viel nervösere Steuerung mittels Balance Board. Dieser Autor hielt sich zunächst einfach für ungeübt, doch nach zwei weiteren Stunden (und einem Satz neuer Batterien, Skate it weist löblicherweise auf leere Energiespender hin) war's immer noch ein wild zuckendes hin- und her Gerudere.

Egal wie schön es alles auf dem Papier aussehen möchte, in der Realität zieht man spätestens nach dreißig Minuten die weiße Fahne und kehrt zur wesentlich gelungeneren Wiimote + Nunchuck Variante zurück. Doch vielleicht ist dieser Autor nur ungeduldig, unbeholfen und schlichtweg unfähig? Aus diesem Grund musste professionelle Hilfe in Form eines guten Bekannten her, der etliche Jahre lang selbst jede freie Minute auf seinem Skateboard verbracht hat. Sein Fazit: Mit wirklichem Skateboard-Feeling hat das nicht unbedingt etwas zu tun...

Dürftige Arbeit gibt es aber nicht nur bei der Anpassung an das Balance Board zu bewundern, auch die unglaublich schlecht synchronisierten Zwischensequenzen hinterlassen einen faden Beigeschmack. Auch wenn man sich beeindruckend viel Mühe gegeben hat, den passenden Skater Jargon zu finden. ("Shredde die Halde, Alter!"). Dennoch ist man gerade von Electronic Arts eigentlich besseres gewöhnt. Was übrigens auch für die Optik gilt, denn die mäßig aufgelösten Texturen sind zwar für Nintendo Wii Verhältnisse noch okay, kann aber beispielsweise ein mittlerweile vier Jahre altes Tony Hawks Underground 2 auf dem GameCube nicht klar ausstechen. Immerhin die Animationen der Skate sowie die Protagonisten selbst sind ansehnlich.
Skate it ist kein mieses Spiel und für Skating Fans mit Nintendo Wii durchaus noch brauchbar. Andererseits gibt es aber auch keinen Grund den Titel abzufeiern, denn die miese Balance Board Implementierung und eine laue technische Umsetzung hätten durchaus noch mehr Sorgfalt verlangt. Wer wirklich Skating auf Konsole will, der greift am besten zur im Januar kommenden PS3 oder Xbox360 Fassung von Skate 2 ...