Dabei handelt es sich um eine Kampfdivision, die dafür zuständig ist, die Stadt gegen einfallende Aliens und andere Gegnerhorden zu verteidigen, ohne dass jemand davon etwas mitbekommt. Deshalb ist das Hauptquartier getarnt als eine Bühne, das Little Lips Theater.
Doch die Ankunft von Shinjiro wird eher kritisch beäugt und seine Kolleginnen trauen ihn anfangs nicht über den Weg. Das ist auch der Grund, warum er erstmal Putzdienst schieben muss, bevor er zur richtigen Einheit überwiesen wird. So hat unser Held zumindest zunächst die Möglichkeit alle Crewmitglieder näher kennenzulernen, die der geheimen Organisation angehören. Diese sind herrlich verschroben, aber haben definitiv die Sympathie des Spielers.
Außerdem gilt es während den häufigen und ausufernden Dialogen die korrekte Antwort auszuwählen. Innerhalb eines kleinen Zeitfensters hat man als Spieler die Option auf gewisse Fragen zu reagieren. Je nachdem, wie diese lautet, entgegnet euch euer Gegenüber mit Hohn oder Respekt oder auch Zuneigung.
Als Steuerungsmethode stehen wahlweise die Wiimote mit angeschlossenem Nunchuk, aber ebenso der Classic Controller zur Verfügung. Letzterer überzeugte im Praxistest mehr. Einzig beim freien Untersuchen eines Raums fällt eine Inkonsistenz auf. So muss der Zeiger per Wiimote gesteuert und mit dem A-Knopf des Classic Controllers angewählt werden. Auch passen sich die Texte der Tutorials nicht der alternativen Steuerungsmethode an, was schade ist.
Nachdem man etwa zwei Spielstunden die Charaktere und Gegebenheiten der Lokalität kennenlernt, kommt es zum ersten richtigen Kampf. Hier präsentiert sich Sakura Wars – So Long, My Love als klassisches Taktik-RPG mit Sci-Fi Einschlag, das spontan ein wenig an den Klassiker Front Mission erinnert. Gegner können allein oder im Verbund mit einem Teamkameraden angegriffen werden. Diese Spezialangriffe verbrauchen jedoch Spirit-Energie, die erst im Laufe eines Kampfes gesammelt werden muss, indem man Schaden zufügt. Diese verursachen allerdings großen Energieverlust, der den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen kann.
Des Weiteren spielen hier auch die Beziehungen der Charaktere untereinander eine entscheidende Rolle, da größeres Vertrauen zueinander zugleich ebenso größeren Schaden bedeutet. Außerdem ist es möglich in Form eines Raumschiffes den Gegner anzugreifen. So warten spannende Raumkämpfe.
Außerdem entschied man sich dafür, das Game komplett auf Englisch zu belassen, was manche anhand der vielen Dialoge etwas abschrecken dürfte. Hier hätte man ruhig nachbessern können. Ansonsten dürften sich alle Fans der Sakura Taisen Franchise sofort heimisch fühlen, da viele aus der Serie bekannte Charaktere auch hier vorhanden sind und mit in die Story eingebunden werden.
Sakura Wars: So Long, My Love im Test

Viele Menschen schätzen ein gutes Buch. Einen Roman, den man sich genüsslich an einem warmen Frühlingstag zur Gemüte führen kann. An einem solchen Tag lässt es sich entspannt in eine Geschichte eintauchen, denn Erzählungen sind dafür gemacht, sich Zeit zu nehmen. Es gibt auch Spiele, die sich Zeit lassen. Die etwas brauchen, um erst richtig zu beginnen. In den Tagen von schnelllebigen Actiongames und kaum vorhandener Story sind solche Games rar geworden. Doch ab und an findet ein Titel den Weg zu uns, dass so anders ist, dass es uns verzaubert. Oder nicht?
Michael meint:
Sebastian meint:

Sakura Wars ist ein harter Knochen - die einen werden es aufgrund seiner Textlastigkeit lieben, die anderen genau deswegen hassen. Wer noch die Gabe hat sich wirklich auf eine Story einzulassen und sich an viel (englischsprachigen) Text nicht stört, wird mit dem Helden und den Girls viel Freude haben - sofern man dem Anime-Stil und dem typischen Humor nicht abgeneigt ist. Daumen hoch für Vielfalt bei Videospielen!
Positiv
- Facettenreiche Story...
- Beziehungen untereinander beeinflussen Kampfkraft
- Hübsche Anime Grafiken
Negativ
- .. die leider nur langsam in Fahrt kommt
- nur dürftige technische Anpassung (kein 16:9 Modus)
- ausschließlich auf Englisch
-
von Civilisation:
Michael und Sebastian haben ihrer Leidenschaft für japanische Spiele auch auf der Wii fröhnen können. Sakura Wars: So Long, My Love Viele Menschen schätzen ein gutes Buch. Einen Roman, den man sich genüsslich an einem warmen Frühlingstag zur Gemüte führen kann. An einem...
Sakura Wars – So Long, My Love ist kein Spiel für jedermann. Das dürfte wohl der Grund sein, weshalb kein Titel der Serie es bisher in deutsche Gefilde geschafft hat. Dabei bietet das Game durchaus einiges: Ein Adventure mit tiefgründigen Charakteren und einer Prise Dating-Sim, im Fachjargon Re‘nai Adventures genannt. Vielen werden jedoch die ausschweifenden Dialoge zu schaffen machen, denn es dauert erstmal gut zwei Stunden, bis es zum ersten Kampf kommt. Bis dahin passiert aber einiges, um das Spiel nicht eintönig werden zu lassen. So werden nicht nur Videosequenzen, sondern auch vereinzelte Minispiele und verschiedene Antwortmöglichkeiten bei Fragen geboten, die den späteren Spielverlauf beeinflussen. Allerdings hoffe ich, dass bis zur endgültigen Veröffentlichung noch ein wenig an der technischen Anpassung gearbeitet wird. Denn bisher werden weder deutsche Texte noch ein vollwertiger 16:9 Modus geboten.