Wer hier eine waschechte Rennsimulation erwartet, kann getrost in den Weiten des Internets weitersurfen - denn hier werdet ihr garantiert nicht fündig. Sucht ihr aber ein Spiel, bei dem ihr mal so richtig auf die Tube drücken könnt ohne schlechtes Gewissen, dann seid ihr genau richtig. Passend zum Arcadestil des Spiels sucht man eine Story vergebens. Stattdessen gelangt man nach dem Hinweis über die Haltung der Wiimote sofort ins Hauptmenü, in dem anfangs aber nur wenig anwählbar ist.
(Click to enlarge)
Bevor es nämlich so richtig losgehen kann, erlernt der Spieler im Training (in vier Kapitel aufgeteilt) die Grundlagen der Steuerung, welche erstaunlich simpel gehalten ist. Da die Wiimote waagerecht in beiden Händen gehalten wird, kippt man diese nach links oder rechts um zu lenken. Ein Druck auf die Taste 2 betätigt das Gaspedal, auf 1 wird gebremst. Allein dieses Wissen ist schon ausreichend um die ersten Rennen für sich zu entscheiden. Der Nunchuk Controller wird übrigens nicht verwendet.
Um spätere Rennen zu gewinnen müssen allerdings noch die Feinheiten erlernt werden. So beeinflusst ein Kippen der Fernbedienung nach hinten bzw. nach vorne - während das Fahrzeug in der Luft ist - die Sprungweite, sowie das Auftreffen des Gefährts auf dem Boden. Landet der Bolide perfekt auf vier Reifen bekommt man einen kurzen Geschwindigkeitsschub spendiert, der durch Flammen signalisiert wird. Auch so kann man mit dem Druck auf das Steuerkreuz einen zusätzlichen Turbo aktivieren, dieser ist aber durch eine Temperaturanzeige nur begrenzt einsetzbar. Bei zu massivem Einsatz kann einem da schon mal der Motor um die Ohren fliegen. Dessen Abkühlung kann man dagegen beschleunigen, in dem man durch Wasserpfützen fährt oder mit dem Fahrzeug durch einen beherzten Sprung über einen Hügel durch die kühlende Luft saust.
(Click to enlarge)
Bei den Rennen geht es in erster Linie aber nicht darum an erster Stelle durchs Ziel zu fahren, wobei das zweifelsohne das Rennfahrerleben erleichtert, sondern man muss eine gewisse Anzahl an Sternen erlangen, um das nächste Rennen bestreiten zu können. Diese können durch diverse Stunts erworben werden, die teilweise auch riskantes Fahren vorraussetzen. So ist man während des ganzen Rennens bemüht weite Sprünge und lange Drifts gepaart mit einer gewagten Fahrweise zu kombinieren, um eine möglichst hohe Punktzahl zu erlangen. Auch das Anrempeln der fünf Konkurrenten ist dabei erlaubt und wird gar belohnt, wobei die Konkurrenz ruhig auch etwas aggressiver hätte zu Werke gehen könnten.
Die Anzahl der Sterne, die man für eine solche Aktion bekommt, zeigt an wie gut diese war. Sollte man bei einem langen Drift über die Strecke beispielsweise das Maximum von fünf Sternen erhalten, so hat man einen Super Drift hingelegt, der wiederum nach dem Rennen zur Statistik hinzugezählt wird. Im Laufe der Zeit schaltet man so verschiedene Pokale frei, die man im Trophäenraum jederzeit betrachten kann. Nach dem Rennen gibt es auch eine Statistik, die angibt wie gut man gefahren ist. Je nach Punktzahl bekommt man eine Bewertung für das Rennen, welche alle möglichst mit dem Status S abgeschlossen werden sollten.
Die höhere Bewertung bekommt man leichter indem man die diversen Symbole aufsammelt, die augenblicklich das Terrain zu eigenen Gunsten verändert. Dieses Feature nennt sich Terraform und ist eine der bedeutendsten Punkte bei Excite Truck. Terraform lässt Hügel aus dem Boden schießen oder flacht das Gelände ab um damit kleine Seen zu erzeugen um den Turbo abzukühlen. Es bringt Vulkane zum Ausbrechen oder ermöglicht dem Spieler Abkürzungen durch vorher undurchquerbares Gelände zu nehmen. Diese Funktion sollte man vor allem im Super Excite Modus nicht unterschätzen, da dies oftmals einen satten Zeit- und Punktebonus bringen kann.
(Click to enlarge)
Die insgesamt 19 Strecken kann man durch den Super Excite Modus und dem Spiegelmodus noch einmal spielen und halten dort noch einige Überraschungen bereit. Auch bekommt man dadurch im Diamantcup noch eine zusätzliche Strecke spendiert, die durch ihre gläserne Optik punktet. Zusätzlich bleibt die Möglichkeit einen Freund einzuladen und mit diesem per Splitscreen im Versus Modus gegeneinander antreten. Leider sind diese Rennen nur zu Zweit und ohne CPU-Gegner fahrbar.
Excite Truck hätte ein wahrer Hit werden können. Der spaßige Hochgeschwindigkeitsracer gibt sich allzeit unkompliziert und kann somit jeden begeistern. Die 19 verschiedenen Strecken sorgen durch zwei freischaltbare Spielmodi für ordentlich Spielwert und werden so für einige freudige Stunden sorgen. Mager gibt sich leider der Mehrspielerpart: Nur zu zweit kann man antreten und das ohne Computergegner. Da hätte man mehr daraus machen können. Wenn also in einem möglichen Nachfolger an den Punkten Umfang und Mehrspielermodus gearbeitet werden, reicht es auch für eine Wertung über acht Punkte. So kann man nur unter Vorbehalt eine Kaufempfehlung auszusprechen.