Die drei ??? - Das verfluchte Schloss im Test
Als Junior-Detektivteam mit weiblicher Unterstützung von Caroline, begebt ihr euch auf den Pfad, den die Mysteryanhänger dieses Jahr im Kino schon sehen konnten. Somit ist das verfluchte Schloss eine (ihr habt es bestimmt schon erraten) Filmumsetzung im klassischen Sinn. Die Spiele-DVD, gefüllt mit Filmschnipseln, die euch mehr schlecht als Recht versucht eine gewisse Atmosphäre vorzugaukeln. Diese fehlt leider zum Anfang schon, weil Nichtkenner mit riesigen Storylücken auf dem Sofa sitzen und überhaupt nicht wissen, wieso die drei ??? ein verlassenes Schloss infiltrieren. Hier gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder den Film im Kino anschauen oder das Internet durchsuchen. Hofft ihr auf eine einfache Lösung, indem ihr das Handbuch konsultiert, muss ich euch leider mitteilen, dass ihr hier auch nicht fündig werdet.
Während euch die Rückseite der Verpackung ein Click&Point-Adventure-ähnliches Spielprinzip vorgaukelt, ist das verfluchte Schloss eine Minispielsammlung mit dem Ziel Kinder im Vorschulalter anzusprechen. Und diese werden vor harte Fakten und dumpfes Gameplay gestellt. Während ihr in der Ego-Ansicht durch die vier Etagen des Schlosses saust, und von der megaschlechten Grafik ’’überrascht’’ werdet, stehen, wie vorhin schon erwähnt, Tonnen von Minigames auf dem Programm. Diese sind verschlossen hinter hunderten von Türen, die sich auf jedem Gang breit machen. Und so läuft dann das Spielprinzip ab: Ihr dreht euch nach rechts, öffnet die Tür, geht rein, erledigt das Minigame und geht wieder hinaus. Dann wieder auf den Gang, dreht ihr euch nach links, öffnet eine andere Tür und das Schauspiel nimmt erneut seinen Lauf. Abwechslung gleich Null!
Der Inhalt der Minigames hat einige Kracher in Petto, bei denen sich einige Eltern wohl fragen, ob das dem Kind etwas bringt um im späteren Leben zu bestehen. Mit der Wii-Remote als virtuelle Hand schüttelt ihr kleine Gläser oder hämmert mit einem Arbeitswerkzeug auf Dinge ein, müsst Farbeimer in passende Kartons packen, Ballons mit Wasser füllen, eine Ratte in einen Käfig einsperren oder herumfliegende Maschinenteile einsammeln. Hier hällt euch ein knappes Zeitlimit immer auf Trapp. Sollte ein Anlauf mal in die Hose gehen, dürft ihr euch erneut probieren oder später den Raum aufsuchen. Äußerst dreist ist die Tatsache, das ihr immer wieder kleine Deja Vu’s erleben werdet, denn die Entwickler recyceln ihre eigenen Ideen extrem oft. Um euch aber weiter auf Trab zu halten, kommen immer wieder kurze Gespräche der drei Superdetektiven auf, die euch ständig auffodern alle Türen zu öffnen.
Das Spiel tut sich extrem schwer euch mit passender Information zu versorgen, wenn es darum geht das Ziel in einigen Räumen zu erklären. Hier heisst dann das Motto: Learning by doing! Das kann aber oft auch schief gehen, weil die Bewegungssteuerung nicht immer sauber impletiert wurde. Und ihr werdet es sicher glauben: Das führt zu Frust. Eine echte Beleidigung ist aber die grafische Präsentation, die sich in den Gängen als lieblos, plump und detaillos präsentiert. Die Minispiele werden mit handgezeichneten Hintergründen ’’verschönert’’, die auch nicht wirklich für gute Qualität stehen. Der Soundtrack, der 1:1 aus dem Film übernommen wurde, ist in sich selbst stimmig, aber extrem unpassend zu jeder der verschiedenen Spielsituationen.
Dominic meint:
Positiv
- Soundtrack des Films
Negativ
- Langweilige Minigames
- Grafik auf PS1-Niveau
- Storylücken
Userwertung
Ich mache es kurz und schmerzlos: Die drei??? ist ein Lizenztitel wie aus dem Bilderbuch und sollte von jedem gemieden werden.