

Kurz nachdem eine schwere Naturkatastrophe die Insel Hawiti (kein Tippfehler!) erschüttert hat, fliehen 6 tapfere Bewohner mit einem Floß und landen auf der Insel Isola. Dort liegt es nun an uns, wieder eine blühende Gemeinschaft entstehen zu lassen. Scheinbar haben sich die Überlebenden auch kräftig die Köpfe gestoßen, denn sie haben nicht nur ihre Berufe vergessen, sondern auch wie man Babys macht!
Eine lieblose Umsetzung ist Virtual Villagers auf keinen Fall geworden. Die Grafik ist hübsch und kann sich auf dem DS sehen lassen. Auch die Stylus Steuerung funktioniert sehr gut. Nur das andauernde Laden beim Wechsel ins Menü stört. Nach dem kurzen Tutorial könnt ihr sofort loslegen. Befehle erteilen geht denkbar einfach von der Hand: Männchen wird aufgehoben, vor Hütte gesetzt und beginnt automatisch zu arbeiten. Um es noch etwas klarer zu machen, könnt ihr auf dem oberen Bildschirm immer die wichtigsten Daten ablesen, auch was euer Männchen gerade sieht oder tut. Jedem Männchen muss allerdings eigenhändig eine Arbeit zugewiesen werden, da ihr immer nur ein kleines Inselvolk hüten müsst, behält man dennoch gut den Überblick. Die wichtigsten Berufe/Aktivitäten sind Bauarbeiter (Häuser bauen), Heiler, Nahrung sammeln (von Büschen) und Forschen. Durch Forschung könnt ihr eure Gemeinschaft am schnellsten weiterentwickeln. Alles ist recht überschaubar und der Einstieg fällt leicht. Der „Sims“ Aspekt des Spiels ist aber eher misslungen. Sollen sich zwei Dorfbewohner fortpflanzen, stellt ihr sie einfach nebeneinander. Der Rest geht von alleine. Werden eure Dorfbewohner krank oder depressiv, legen sie selbstständig die Arbeit nieder und warten darauf dass ihr einen Heiler vorbeischickt.


Alle Aktivitäten sind mit Minispielen verknüpft. So könnt ihr zusätzliche Fertigkeitspunkte erspielen. An sich eine gute Idee, um die Wartezeiten, bis zum Beispiel die Hütte fertiggebaut ist, zu überbrücken. Leider sind die Minispiele im Vergleich zum restlichen Spiel unverschämt schwer geraten. Egal ob Memory oder Wunden säubern, das Zeitlimit sitzt euch immer im Nacken. Da verzichtet man gerne auf die paar Fertigkeitspunkte. Auch dauern viele Aktivitäten zu Beginn des Spiels lächerlich lang, trotz einer Zeitrafferfunktion. Gerade das Kinderkriegen beansprucht Mann und Frau viel zu lange! Beide Punkte hemmen den Spielspaß doch sehr.
Die beste Funktion des Spiels offenbart sich beim Ausschalten des Spiels. Ihr könnt das Spielgeschehen nämlich weiterlaufen lassen. Ein Wort der Warnung sei angebracht: Werden eure Dorfbewohner krank, verlassen sie den Arbeitsplatz und ab einem gewissen Alter sterben sie. Wer also erst nach einer Woche wieder zum Spielen kommt, wird ein leeres Dorf vorfinden.
Virtual Villagers ist ein guter und netter Einstieg in das Genre der Aufbauspiele. Das viele Micromanagement und die schweren Minispiele hemmen den Spielspaß allerdings. Alles ist sehr direkt, Extras und alternative Spielmodi sucht man vergebens. Wer das Fernweh nach einem anstrengenden Arbeitstag stillen möchte, kann einen Ausflug ins virtuelle Dorf aber gerne riskieren!