Mit „Percy Jackson – Diebe im Olymp“ ist ein Kinofilm herausgekommen, der vor allem die Fans der Harry Potter Leinwand-Abenteuer ansprechen soll. Und wie es in einem solchen Fall üblich ist, kommt auch noch eine Spiele-Adaption heraus. Ob dies was wird?
Eines der gängigsten Klischees in der Welt der Videospiele lautet, dass Versoftungen von Filmen oder Fernsehserien Schrott sind. Und für diese Behauptung gibt es immer wieder mehr als genug Beispiele. Doch es gibt auch Ausnahmen, wie zum Beispiel Percy Jackson – Diebe im Olymp.
Percy Jackson ist, wie er meint, eigentlich ein recht normaler Junge, wenn er auch an einem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom und einer Leseschwäche leidet. Doch muss er seinen persönlichen Eindruck korrigieren, als sich vor seinen Augen eine alte Lehrerin in ein Monster verwandelt und ihn angreift. Er kann sich mit Müh und Not wehren und erfährt dann später, dass er ein Halbgott ist. Seine Mutter mag zwar menschlich sein, doch sein Vater ist der Gott des Meeres, Poseidon. Verfolgt von den feindlichen Kreaturen schafft es der Titelheld gerade noch so ins Camp Halbblut, wo er auf viele andere trifft, die wie er Götter als einen Elternteil haben. Mit einigen freundet er sich an, andere hingegen machen Jagd auf ihn. Denn es heißt, er habe von Zeus den Herrscherblitz gestohlen. Und natürlich überschlagen sich die Ereignisse.
Schon nach den ersten Minuten ist man vom Spiel angetan. Denn es präsentiert sich als eine recht ungewöhnliche Mischung verschiedener Genres. Es hat etwas von RPG, weil die Figuren verschiedene Fähigkeiten haben und Level aufsteigen können. Es hat etwas von Hack’n Slay, weil man nämlich die Gegner mit Schwertern bekämpft. Ebenso ist auch eine Prise Taktik und Strategie enthalten, weil nämlich die Protagonisten und die verschiedenen Gegner Stärken und Schwächen haben. Und etwas Geschicklichkeit spielt auch noch mit hinein, wenn man rechtzeitig einen gegnerischen Angriff blockieren muss, oder einen starken Angriff auszuführen hat.
Generell spielt man eine Party mit bis zu drei Mitgliedern. Fixer Bestandteil ist immer Percy Jackson, die anderen kann man austauschen. Man navigiert auf einer Kartenoberfläche, bis es zu einem Kampf kommt. Manchen dieser Konfrontationen kann man ausweichen, anderen jedoch nicht.
Ziel eines jeden Konflikts ist es natürlich, siegreich hervorzugehen. Dabei läuft das Geschehen nicht gleichzeitig ab, sondern rundenbasiert. Am oberen Bildschirmrand sieht man eine Zeitleiste, die je 10 Felder umfasst. Jede Aktion kostet eine bestimmte Anzahl, manche mehr, manche weniger. Eine Runde ist dann vorbei, wenn beide Seiten ihre Aktivitäten durchgeführt hat. Dann füllt sich die Leiste erneut, bis eine der beiden Parteien sie als erstes voll hat. Wenn dies gleichzeitig passiert, ist in den meisten Fällen Percys Gruppe an der Reihe. Es kann immer nur eine Person gleichzeitig angreifen. Taktik und Strategie fließen so in den Kampf ein, der dadurch nicht langweilig wird.
Jetzt kommt es natürlich darauf an, was man machen will. Und da hat man die Qual der Wahl. Insgesamt sieben Auswahlmöglichkeiten, aufgeteilt auf drei Gruppenmitglieder, stehen zur Verfügung. Will man eine normale Attacke durchführen, oder doch lieber einen Angriffszauber probieren? Wäre es nicht doch ratsamer, erst zu heilen, oder ist empfehlenswerter, erst mal die Team-Angriffs-Zeile zu füllen? Solche Fragen stellt man sich und die Antwort ergibt sich meistens aus den Umständen. So gibt es Schlangen, die gegenüber Gift immun sind, aber enorm schwach auf physische Angriffe reagieren. Percy hingegen machen Wasserattacken nichts aus. Doch sobald Feuer ins Spiel kommt, gerät er ins Hintertreffen. Die nötigen Informationen erhält man jederzeit, in dem man die jeweiligen Konterfeis anklickt.
Eben wurden die Team-Angriffe erwähnt. Dies sind besondere Attacken, die gleich einer ganzen Gruppe von Feinden schaden können. Was dann geschieht, hängt ganz von der Wahl der Gruppenmitglieder ab. Man kann sie jedoch erst dann auslösen, wenn man die eben genannte Zeile auffüllt, was sich nur über ganz bestimmte Aktionen machen lässt. In jedem Fall muss man, nach Auslösen, einen griechischen Buchstaben innerhalb eines Zeitlimits ausmalen, woraus sich dann der Schaden errechnet. Und dieser ist meist sehr heftig.
Aber auch so kann man starke Angriffe ausführen. Dann muss man innerhalb kürzester Zeit möglichst viele Pfeile nachmalen, um dann den jeweiligen Schaden zu erreichen. Doch nicht nur die Helden können attackieren, sondern auch die Gegner. Hier muss man den richtigen Moment abpassen, um auf den Touchscreen zu tippen. Hat man dies gut gemacht, kann man bis zu 50% des Schadens absorbieren. Da später Angriffe mit über 100 Punkten Lebensenergie weniger vorkommen, hilft es sicherlich, dies zu üben. Denn es fällt schwer, den passenden Zeitpunkt zu erwischen, an dem man den Display berühren muss. Sehr oft, erhält man die Meldung, dass man zu spät war.
Graphisch überzeugt das Spiel nicht ganz. Zwar kann man die verschiedenen Helden deutlich unterscheiden, doch bei den gegnerischen Modellen haben die Entwickler wenig Einfallsreichtum bewiesen. Für einen Großteil der Opponenten werden 5 Vorlagen benutzt, denen man zur besseren Differenzierung eine andere Kolorierung verpasst. Dies ist ziemlich armselig und wenig. Die Musik selber kommt über ein mittelmäßiges Gedudel nicht heraus.
Götz meint:
„Percy Jackson – Diebe im Olymp“ ist eines der besseren Filmadaptionen. Das Spiel überzeugt als gelungener Genre-Mix, mit einem Schwerpunkt auf den Kampf. Hier ist Nachdenken angesagt, wie man vorgeht. Leider mangelt es den gegnerischen Truppen an Abwechslung und die Musik selber kann man höchstens als mittelmäßig bezeichnen. Dennoch kann man ruhig einen Kauf überlegen.
„Percy Jackson – Diebe im Olymp“ ist eines der besseren Filmadaptionen. Das Spiel überzeugt als gelungener Genre-Mix, mit einem Schwerpunkt auf den Kampf. Hier ist Nachdenken angesagt, wie man vorgeht. Leider mangelt es den gegnerischen Truppen an Abwechslung und die Musik selber kann man höchstens als mittelmäßig bezeichnen. Dennoch kann man ruhig einen Kauf überlegen.