Kim Possible - Auf der Jagd nach Gemini im Test

Nintendo DS
Die Schlacht um die Gunst der jungen Fernsehzuschauer tobt seit einigen Jahren besonders unerbittlich. Noch vor kurzer Zeit sah es so aus, als ob die japanischen Animes alle Konkurrenten vom Markt verdrängen würden. Doch dann schlugen die großen US-Cartoon-Studios zurück und schickten eine neue Generation von Helden in den Kampf. Kim Possible ist neben Danny Phantom eine der ganz besonders erfolgreichen Vertreterinnen der amerikanischen Zeichentrickkunst. Obwohl sie erst im Jahr 2002 das Licht der Welt erblickte, bringt es die Nachwuchsweltenretterin bereits auf 87 Fernsehepisoden und, was noch weitaus beeindruckender ist, auf sechs Videospiele. Nach diversen Ausflügen auf den GBA und einem PS2-Abstecher stattet Kim dem Nintendo DS nun bereits den zweiten Besuch ab.

Nagetier, Computerspezialist und Kämpfer für das Gute. Rufus ist einer von Kims wichtigsten Verbündeten.

Für die meisten weiblichen US-Teenager wäre es schon genug, gleichzeitig Klassenprimus und Cheerleader-Kapitän zu sein. Kim Possible hat aber trotz stundenlangem Büffeln und dem Anfeuern von Football-Spielern noch jede Menge Zeit übrig, um als Superheldin gegen das Böse anzutreten. Glücklicherweise wird die Protagonistin bei dieser schwierigen Aufgabe auch in ihrem neuesten DS-Abenteuer von einer kleinen aber effektiven Truppe befreundeter Kämpfer unterstützt. Neben ihrem Freund, dem etwas tollpatschigen Ron Stoppable, sind das zehnjährige Supergenie Wade und der kompetente Nacktmull Rufus mit von der Partie. Diesmal sieht sich das Team mit einer besonders bedrohlichen Situation konfrontiert. Dr. Director, die Anführerin des NGG (Netzwerk für globale Gerechtigkeit), wurde von ihrem bösen Zwillingsbruder Gemini, dem Kopf von WIR (Weltweites Intrigantes Reich), entführt. Natürlich zögert das Team Possible keinen Augenblick und macht sich auf die Suche nach dem Schurken.


Obwohl Kim keine Superkräfte im eigentlichen Sinne besitzt, ist sie dank ihrer akrobatischen Fähigkeiten bestens vorbereitet


In einem kurzen Einstiegslevel wird der Zocker mit der Steuerung vertraut gemacht, die sehr schnell erlernbar ist. Kim kann selbstverständlich laufen, klettern und springen. Darüber hinaus gehören ein Enterhaken sowie eine Art Gummispray, mit dessen Hilfe sich Trampoline an bestimmten Orten herstellen lassen, zur Standardausrüstung. Im Laufe der Zeit erhält die akrobatische Namensgeberin des Games immer mehr interessante Ausrüstungsgegenstände, die allesamt nützlich sind und Abwechslung in den Heldenalltag bringen.

Im Gegensatz zum ersten DS-Spiel der Reihe ist diesmal auch Ron Stoppable spielbar, wodurch das Modul eine ganze Ecke spaßiger ist als sein Vorgänger. Kims Partner macht seine Unsportlichkeit durch eigene technische Hilfsmittel wett. So kann der leicht dümmlich wirkende Jugendliche beispielsweise sein treues Haustier Rufus aus der Tasche ziehen und auf Computer loslassen. Schnell entpuppt sich der niedliche Nacktmull, dessen reales Vorbild übrigens unglaublich hässlich ist, als begnadeter Hacker, der jedes Sicherheitssystem umgehen kann. Die jeweiligen Levels der beiden Helden spielen sich zwar nicht vollkommen unterschiedlich, aber die individuellen Fähigkeiten reichen aus, um den Zocker bei Laune zu halten.

Den Tiefpunkt des Games bilden die Kampfsituationen. Obwohl unsere Heldin angeblich 16 Arten von Kung-Fu beherrscht, macht sich das im Spiel kaum bemerkbar. Meistens reicht es vollkommen aus, in die Nähe eines Gegners zu laufen und anschließend auf einen einzelnen Knopf einzuhämmern. Die diversen Schergen von Gemini wehren sich nur ungern und es sind viel zu wenig unterschiedliche Fieslinge zu sehen. Wenn es überhaupt mal knifflig wird, liegt es daran, dass die Feinde aus unterschiedlichen Richtungen kommen und der Wechsel zwischen Schlagen und Ducken deutlich zu langsam abläuft.


Wer Raketenstiefel und intelligente Haustiere besitzt, kann auch ohne sportliche Talente zum Helden werden.


Auch die Tatsache, dass der Touchscreen nur selten genutzt wird, dürfte DS-Fans enttäuschen. In der Regel dient der zweite Bildschirm nur zum Auswählen verschiedener Items. Lediglich zwei Rennlevels nutzen das innovative Stück Hardware wirklich. Diese speziellen Missionen, in denen man wahlweise mit Moped oder Snowboard unterwegs ist, sind übrigens auch als Multiplayer-Variante verfügbar. Dumm nur, dass man zwei Module benötigt, um in diesen Genuss zu kommen.

Grafisch präsentiert sich Kim Possibles neues Abenteuer ordentlich, ohne die Hardware wirklich zu fordern. Es sind vor allem die Animationen der Protagonisten sowie die abwechslungsreichen Hintergründe mit ständig wechselnden Perspektiven, die den DS-Halter freuen dürften. Darüber hinaus gibt es nichts zu sehen, was nicht auch auf dem GBA möglich gewesen wäre. Die Charakter-Modelle sind bei genauerer Betrachtung recht detailarm und besonders die Gegner hätten deutlich mehr Bewegungsphasen vertragen können. Die Zwischensequenzen sind trotz der nötigen Prise Humor etwas lieblos ausgefallen. Videosequenzen aus der Cartoon-Vorlage hätten jedenfalls deutlich mehr Charme gehabt als die eingeblendeten Bilder mit Minimalanimation.


Sowohl interessante Spielabschnitte als auch extrem langweilige Kämpfe sind im Spiel enthalten.


Die akustische Untermalung tut nicht weh, kann aber auch nicht begeistern. Das Fehlen jeglicher Sprachausgabe stellt eine weitere verpasste Gelegenheit dar, die Atmosphäre zu verbessern. Effekte vom Fließband und ein Soundtrack, der immer so wirkt, als wäre er eher unmotiviert von alten James Bond Filmen abgekupfert und mit einer Extraportion Xylophonen veredelt worden, können auf Dauer nicht begeistern.

Tim meint:

Tim

Ein typisches Lizenzspiel zu einer Kinderserie. Auf den ersten Blick ist man von Kims und Rons Fähigkeiten durchaus angetan, muss aber nach kurzer Zeit feststellen, dass die Levels viel zu einfach ausgefallen sind. Erwachsenen Zockern bleibt nur die Jagd nach einer beeindruckenden Highscore, da weder Gegner noch Missionen eine echte Herausforderung darstellen. Junge Fans der Serie, die über die technischen Mankos hinwegsehen können, dürfte das aktuelle Abenteuer der jungen Zeichentrickikone aber Spaß machen.

Positiv

  • nette Fähigkeiten und Ausrüstungsgegenstände
  • zwei steuerbare Helden

Negativ

  • langweilige Kämpfe
  • mittelmäßige Präsentation
  • für erwachsene Spieler zu leicht
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Kim Possible - Auf der Jagd nach Gemini Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 14. Februar 2007
Vermarkter DisneyInteractive
Wertung 6.3
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