

Das Ich als Teil des Krieges!
Jeder hat irgendwann mal irgendwo auf einem Schlachtfeld dieser Welt entweder eine Kugel aus einem Gewehr abgefeuert oder einen nuklearen Vergeltungsschlag gegen einen Feind angeordert. Hierzu muss man nicht unbedingt der Bundeswehr beitreten. Früher hat sich Papa oder Opa alte Kriegsfilme in Schwarz-Weiss angeschaut und bei jeder Frontkeilerei begeistert mitgefiebert. Die Kinder heutzutage können dank der modernen Technologie selbst Hand anlegen, wobei sie nur zwei Dinge benötigen. Erstens eine Spielkonsole (PS3, Nintendo Wii u.s.w.) oder einen Handheld (Nintendo DS u.s.w.) und das passende Videospiel, das ein Kriegsszenario präsentiert. Das Angebot ist von Zweiter Weltkrieg bis hin zu jüngsten Kriegen am Golf breit gefächert, was eindeutig für einen großen Markt spricht. Dieser hat sich dank des weltweiten Booms am Konfliktinteresse mehr als verdoppelt! Zurück zu führen ist dieses Phänomen wohl auf die primitive Art des Menschen, der selbst nichts lieber tut als zu zerstören. Wenn ihr euch jetzt Fragen solltet, was der Inhalt von Glory Days 2 für Nintendo DS ist, muss man wohl nicht lange überlegen.


Wäre Krieg doch immer so einfach!
Die Geschehnisse eines fiktiven Krieges zwischen zwei Parteien werden aus den Augen dreier Flugpiloten erzählt, die in Briefen ihre Gefühle, ihren Tatendrang sowie ihre Hoffnungen an ihre Eltern preisgeben. Recht schnell danach sitzen die doch recht blassen Protagonisten schon in ihren Flugmaschinen und schwirren zwischen den Wolken umher. Der alten C64- bzw. Amigafans bekannt vorkommende Spielaufbau lässt Retroherzen höher schlagen, denn hier standen Spiele wie Choplifter oder Wings of Fury dem Spielkonzept Pate. Jeweils mit einem Helikopter oder Flugzeug düst ihr über das Kriegsgebiet und gebt Unterstützungsfeuer mit Bomben oder MG. Das Spielfeld, das immer in einer 2D-Seitenansicht dargestellt wird, ist in unterschiedliche Sektoren eingeteilt, bei denen meist ein Bunker das Hauptquartier darstellt. Sofort nach Start der Missionen versuchen beide Parteien die leeren Bunker einzunehmen, wobei ihr euren Jungs wie erwähnt mit Waffengewalt zur Hilfe steht. Wird jeweils ein Bunker und die passende Zone eingenommen, drängt ihr den Feind langsam bis zu seinem Hauptquartier zurück, welches selbstverständlich auch eingenommen werden muß.


Genau wie in der Realität müssen Truppen und Kriegsgerät finanziert werden, was ihr entweder über das Einnehmen von fremden Bunkern bezieht oder mit dem ausfliegen hilfloser Zivilisten mittels Helikopter aus dem Krisengebiet. Dies gestaltet sich leider nicht so einfach, da feindliche Panzer oder Fluggeräte nicht viel auf die Genfer Konventionen geben und euch das Aufsammeln der Unschuldigen erschweren. Solltet ihr mit einem Düsenjet über verschneite Berghänge, durch sandige Wüsten oder grüne Wälder flitzen, ist das Spielgeschehen hingegen erfrischend leichter, da es hier dann nur auf einen reaktionssicheren Zeigefinger ankommt. Bei all der brachialen Gewalt solltet ihr nicht vergessen öfters neues Kriegsgerät zu produzieren, um eure Verluste auszugleichen. Dies wird über ein handliches kleines Baumenü gemeistert, worüber ihr z. B. kernige Soldaten sowie zerstörende Flugabwehrgeschütze entsenden könnt.


Obwohl die 16 Missionen dank des interessanten Genremix unterhalten können, wiederholen sich die Missionsstrukturen recht häufig, was auch durch den hohen Schwierigkeitsgrad manchmal zu Irritation führen kann. Dadurch, dass kein wirkliches Tutorial vorhanden ist und die Action zum Teil sehr chaotisch wirkt, werden Anfänger zu Beginn viel Fersengeld zahlen müssen. Hat man sich aber nach einer gewissen Einarbeitung ins Spiel vertieft, kommen viele interessante taktische Komponenten zum Einsatz - je nach eurem Fortschritt innerhalb der Missionen könnt ihr beispielsweise Spezialwaffen anordnen um z.B. einen feindlichen Bunker mit Fallschirmspringern einnehmen oder das gegnerische Hauptquartier mit Artilleriefeuer dem Boden gleich machen.
Im Vergleich zum Vorgänger Glory Days, der gut vor 2 Jahren auf dem Gamboy Advance veröffentlicht wurde, hat man neben erwähnten zusätzlichen Extras nun auch eine Touchscreenfunktion sowie die Nutzung des zweiten Bildschirms hinzugefügt. Die Flugsteuerung ist dabei wahlweise mit Stylus oder Aktionsbutton ausführbar, wobei die Kontrolle über den Touch-Screen ein bisschen schwammig wirkt. Im Baumenü hingegen spielt sich natürlich ihre Stärke aus!
Routinierter Nachfolger mit interessantem Spielemix, dem durch seinen fehlenden Wi-Fi-Modus, hohen Schwierigkeitsgrad sowie der mäßigen Technik eine höhere Wertung verwehrt bleibt! Trotzdem alles in allem immer noch gut!