Storytechnisch beginnt hier alles kurz nach der Zerstörung des ersten imperialen Todessterns. Da seinerzeit zwar eine Schlacht, aber bekanntlich nicht der Krieg gewonnen wurde, werden eure Fähigkeiten als talentierter Pilot auch noch in weiteren 15 Spielmissionen benötigt. Offenbar inspiriert durch die zahlreichen positiven Reaktionen auf den Snow Speeder Level in Shadows of the Empire entschied man sich gleich komplett auf die ungeliebten Bodenlevels zu verzichten und Fans die gewünschten Luftkämpfe zu präsentieren.
Häufig wird auch in Bodennähe gekämpft!
Selbige gestalten sich durch manigfaltige Einsatzziele recht unterschiedlich - vom Eskortieren eines Konvois über Rettungs und Aufklärungsmissionen gibt es auch noch die guten alten "Mache-alles-kaputt" Aufträge, die natürlich wie eh und je für den meisten Spaß sorgen. Grund dafür ist auch das man das Gameplay im Vergleich zu vielen PC Star Wars Titeln etwas mehr von Simulation hin zu geradliniger Action verlagerte und den Ansprüchen der Konsolenspieler eher entgegen kommt. So kümmert sich der hinter euch sitzende R2D2 praktisch automatisch um nahezu alle Simulationsaspekte, wodurch ihr euch voll und ganz auf die anfliegenden Tie-Fighter und das Feindfeuer konzentrieren könnt.
Und eben dieses sollte nicht unterschätzt werden, denn Star Wars: Rogue Squadron hat es wirklich in sich und zählt gewiss nicht zu den einfachsten N64 Titeln. Manchmal möchte man nach einer fehlgeschlagenen Missionen gerade vor Verzweiflung ins Pad beissen, schaltet die Konsole ab und geht einen Schluck trinken, nur um wenige Minuten später schon wieder zurückgekehrt die verfluchte Mission noch einmal zu probieren. Einige von euch kennen dieses Gefühl mit Sicherheit :-)
Konvoi sucht Beschützer..
Übrigens ist auch in Sachen Fluggeräte für reichlich Abwechslung gesorgt. Neben dem schon fast obligatorischen X-Wing dürfen auch die beiden Außenseiter A-Wing und Y-Wing von euch bemannt werden und auch ein Snow Speeder wartet wieder auf seinen Einsatz gegen imperiale AT-ATs. Gespielt wird dabei wahlweise entweder aus der in meinen Augen besseren, weil übersichtlicheren Verfolgerperspektive oder aber einer Cockpit-Ansicht für ganz harte Cracks. Allerdings muß man sich hier dann natürlich mit der etwas eingeschränkten Sicht (trotz Möglichkeit des Seitenblicks) arrangieren.
Grafisch lässt das Modul auf jeden Fall die Muskeln des 64-Bitters spielen und bot zum Zeitpunkt seines Erscheinens eine für Konsolen in Europa damals beispiellose Grafik. Extrem detaillierte Flieger, herrliche Effekte wie Explosionen oder sich vor dem Raumschiff teilender Nebel sowie eine hervorragende Weitsicht gab N64-Benutzern ein exzellentes Argument gegenüber den ewig hämischen PSX-Freunden. Vorallem Expansion Pak Besitzer freuen sich über deutliche Verbesserungen im Spielablauf und die hochaufgelöste Optik.
Aus dieser Perspektive fliegt es sich etwas schwerer! (click to enlarge)
Auch in Sachen Sound mußte sich das Modul zu keiner Zeit vor der CD Konkurrenz verstecken. Verständliche (englische) Sprachausgabe mischte sich mit altbekannten Melodien aus dem Star Wars Universum, die in Dolby Surround bei entsprechenden Gerätschaften für echtes Star Wars Feeling sorgen. Da fragt man sich manches Mal, wie das alles eigentlich auf einem nur 128 Mbit großen Modul Platz finden konnte.
Schade nur, das die Mannen bei Factor 5 keinen Mehrspielermodus mehr auf das Modul packten, denn kooperativ gegen die imperialen Schergen in den Kampf zu ziehen, wäre das berühmte Tüpfelchen auf dem i gewesen.
Hervorragend spielbares Star Wars Abenteuer auf dem N64, daß ja erst auf dem GameCube seine Fortsetzung fand. Wer der Sternensaga nicht völlig abgeneigt ist und zudem adrenalinhaltige Actionkost mag, sollte sein Nintendo64 unbedingt mit diesem Modul hier füttern - es lohnt sich!