Low G Man im Test

In diesem Fall schuldig im Sinne der Anklage sind eine Horde besonders bösartiger Aliens, die der irdischen Heimat einen unerwarteten Besuch abstatten und die hilflosen Erdstreitkräfte erbarmungslos zerstrahlen. Eigentlich hat man für solch hoffnungslose Fälle ja R-Type, aber der bleibt heute mal in der Garage - der Low G Man wirds schon richten!

Hierzu marschiert der Low Gravity Man bepackt mit einer Pistole und einem Speer von links nach rechts durch fast ein Dutzend Levelabschnitte und nimmt es mit dem fiesen Alienpack auf. Die Pistole dient dabei zur Lähmung des außerirdischen Fußvolks, während die Lanze schöne große Löcher in die Schaltkreise stanzt. Außerdem kann der Held besonders hoch springen, was angesichts des Namens (Low G Man) nicht überraschen sollte. Am Ende der Stufe wartet dann nach alter Sitte ein besonders hartnäckiger Obermotz, dem der Spieler das Lichtlein ausblasen soll.

Wie unschwer zu erraten, beschränkt sich Low G Man also auf alte Tugenden des Jump'n'Shoot Genre. Neben kleinen Sprungeinlagen mit eurem der Gravitation trotzendem Heldensprite dürft ihr unterwegs auch mal Fahrzeuge besteigen und eure Waffenkammer durch ein paar Extras erweitern, etwa Feuerbälle, Granaten oder eine höhere Schußreichweite.

Die Levels selbst sind spielerisch durch Richtungswechsel und einer Vielzahl unterschiedlicher Gegner abwechslungsreich, aber optisch nicht sehr eindrucksvoll. Ob in alten Gemäuern oder unter Wasser - besonders die Hintergründe enttäuschten mich herb.

So richtig große Action gibt es auf dem TV-Bild auch nie zu bewundern, da die Entwickler bei Taxan im Hinblick auf das NES übliche Spritegeflacker auf üppige Spritemassen verzichteten. Daher sind maximal zwei Gegner + Projektile im Bild. Besser kommt das typische Actiongedudel weg, das sich wie viele 8-Bit Melodien langsam in die Hirnwindungen frisst und dort für einige Zeit hocken bleibt. Übrigens im Gegensatz zu den lächerlichen Soundeffekten, die über gesamte Spielzeit geboten werden.

Eigentlich könnte man Low G Man ja allen Freunden von klassischen Jump'n'Shoot Modulen bedenkenlos empfehlen, wäre da nicht ein kleine Haken - dieses NES Spiel ist verdammt schwer! Oh, ich habe mir ein halbes Gebiß hier dran ausgebissen! Besonders fies das die Gegner schon kurz nach der Lähmung sofort wieder einsatzfähig werden - meist wenn man gerade im Nahkampf den Speer auspacken will. Einige Male war ich verzweifelt, ich gebe es unvermindert zu! Aber dann hing ich doch an Low G Men, denn dieses Spiel ist einfach so 80er Jahre und in den 80ern haben wir uns von so was nicht stoppen lassen - oder? (Habe ich schon erwähnt, dass bei einem Lebensverlust von Levelbeginn gestartet wird?) Und von den Endgegner, die dem Ganzen die Krone aufsetzen, will ich gar nicht erst reden. Wer die Erde retten will, sollte sich vorher gut rüsten (Cola, Kaffee etc.) und nicht zur Frustration neigen.