
Erst nach Abschluss dieses Prozedere geht es auf das tropische Eiland, bei dem ihr euch zunächst auf Nahrungssuche macht. Denn Mina ist hungrig. Glücklicherweise finden sich auch mitten im Pazifik ausreichend Nahrungsmittel, um den ersten Hunger zu stillen: Kokosnüsse, Austern, Eier, Krebse und so weiter. Vieles davon muss aber auch erst zubereitet werden! Der erste Hunger ist durch die Kombination eines Vogelei mit rostigen Nagel (= ausschlürfen) schnell gestillt, aber wie zum Geier kriegt man die Kokosnüsse auf?
Am Strand umgesehen, fallen euch schon relativ rasch die ersten Hilfsmittel & Werkzeuge in die Hände. Und das erste Feuer ist auch schnell entfacht. So hangelt man sich zu Beginn von Aufgabe zu Aufgabe, lernt die simple Steuerung per Maus kennen und ergötzt sich an traumhaft schönen Sandstränden. Achja, der letzte Urlaub dieses Autors ist schon wieder viiiel zu lange her...

Habt ihr schließlich die Küstenregion der Insel nach nützlichen Gegenständen abgegrast (eine "Hot Spot" Anzeige bei Interaktionsmöglichkeiten hilft dabei ungemein) und alle neuen Items im Inventar verstaut, solltet ihr in selbigem erstmal etwas Ordnung schaffen. Weniger aus deutschem Ordnungssinn heraus, sondern weil es einfach die Arbeit ungemein erleichtert. Sechs Fächer im Inventar á 24 Plätze lassen bereits erahnen, dass man es hier mit etwas mehr als den üblichen zwei Dutzend Gegenständen zu tun kriegt. Typ Schlamper hat hier keine Chance. Daher empfiehlt es sich, das Hab und Gut frühzeitig nach z. B. Essbarem, Werkzeugen, fertigen Gegenständen usw. zu sortieren, um die Orientierung zu ermöglichen.
Spätestens an dieser Stelle wird dann auch auffällig, dass die Insel nicht so verlassen scheint, wie sie im ersten Moment wirkt. Hatte Mina nicht vorhin das Gefühl, beobachtet zu werden? Was bedeuten diese seltsamen Gerätschaften auf der Insel? Und warum kommt das Signal ihres Handys nicht über die Inselgrenzen hinaus ?


Sieht man von 1-2 vielleicht etwas abstrusen Kombinationen ab, sind alle Rätsel streng logisch aufgebaut und mit etwas Einfallsreichtum zu ermitteln. Zumal ja beliebig im Inventar gebastelt werden darf. Das lohnt sich in jedem Fall, denn für erfolgreiche Kombination gibt es - ebenso wie bei allen anderen Aktionen im Spiel - Punkte. Man fühlt sich gar an die alten Sierra Adventures der 90er Jahre (wie z. B. Larry I ) mit ihren Anzeigen wie "Score: 17 of 240" erinnert. Dieser Autor brachte es beim ersten erfolgreichen Durchspielen übrigens auf 274 Punkte - es steht aber außer Zweifel, dass man sicherlich noch wesentlich mehr Punkte herausholen kann.

Und das macht auch den Reiz von Die Rückkehr zur geheimnisvollen Insel aus: Obwohl das Grafik-Adventure über einen festen Ablauf verfügt, ist dieser ebensowenig linear wie die Rätsel. Gerade im späteren Spielverlauf werdet ihr auch in Sachen Grips von einer Handvoll Puzzles gefordert. Wer beispielsweise darauf einfach keinen Bock hat, kann sich bei entsprechendem Material einfach Dynamit bauen und sich den Weg freisprengen. Oder aber man trickst den Mechanismus durch ein spontan entworfenes Werkzeug aus. Keine Frage, das Adventure zieht seinen Reiz ganz klar aus diesem nicht vorgegebenen Lösungswegen und oft wünscht man sich sogar noch einen ganzen Tick mehr dieser Flexibilität.

Die Rückkehr zur geheimnisvollen Insel ist mal ein erfreulich anderes Spielprinzip in Zeiten von klassischen 2D Point & Click Adventures und neuesten 3D Shootern. Gerade an spielerisch überzeugenden Grafik-Adventures gab es seit dem großen Myst Boom Ende der 90er ja leider zuletzt nur spärlich neue Kost. Umso erfreulicher, dass mit Die Rückkehr zur geheimnisvollen Insel für alle Fans des Spielprinzips endlich wieder empfehlenswerter Nachschub im Regal zu finden ist!