Das Startmenü bietet zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten...
Denn auch wer nämlich nicht gerade fünf Freunde samt entsprechendem Equipment zur Hand hat, wird mit Checkered Flag seine Freude haben. Neben einem einfachen und unverfänglichen Trainingsmodus und der Option "Single Head" (Einzelrennen) bietet euch die Card ebenfalls die Möglichkeit an einem Turnier samt eifrigem Punkte sammeln teilzunehmen.
Sehr schön sind dabei auch die vielen einzustellenden Optionen - neben bis zu 9 (!) nach Belieben zuschaltbaren CPU-Fahrern könnt ihr auch Einfluß auf die Rundenzahl, Strecke und Startposition nehmen. Gerade letzteres bietet das sehr interessante Feature "random", wodurch ihr nie wisst ob ihr als vorletzter oder in der Pole Position das Rennen beginnen werdet.
Auch die Strecken verdienen eine Erwähnung. Da Checkered Flag über keine offizielle Lizenz verfügt, sind folglich auch keine namhaften Strecken wie Monza oder Hockenheim mit von der Partie. Zumindest nicht namentlich, doch F1 Fans merken schon auf dem ersten Blick das ein Großteil der Rundkurse eindeutig den Originalen nachempfunden sind, auch wenn sie auf ganz andere Namen hören.
Wüsten oder Winterrennen - Checkered Flag kennt da keine Ausnahme!
Sind alle Einstellungen getroffen, geht es direkt ohne langwierige Qualifikation oder Setup auf die Strecke. Selbige präsentiert sich mit einer hübchen Optik und schön detaillierten Fahrzeugen. Zudem sollte das flotte Scrolling auch den letzten Lynx Kritiker überzeugen, denn sowohl Game Gear als auch Game Boy wären wohl kaum in der Lage die Grafik in dieser Geschwindigkeit zu meistern. Etwas seltsam ist hingegen das Steckendesign - oder habt ihr bei einem F1 Rennen schon mal Kühe am Straßenrand gesehen!?
Und während ihr also über eine der ingesamt 18 Strecken donnert, mit A beschleunigt und die Bremsen per B quietschen lasst sowie das unkomplizierte Arcade Gameplay genießt, fällt eigentlich nur eines auf - wo bitte ist der Sound? Eine fetzige Hintergrundmusik hatte offenbar keinen Platz mehr auf der Card und auch der einem getunten Rasenmäher nachempfundene, rauschige Motorensound kann leider überhaupt nicht überzeugen. Ob man hier bei der Entwicklung nicht vielleicht sparen wollte und erst gar keinen Soundmeister verpflichtete?
Was gibt es sonst noch über Checkered Flag zu schreiben? Das Gameplay ist fordernd und Kollisionen werden in der Regel mit sofortigem Positionsverlust bestraft. Trotzdem motiviert die Raserei immer wieder aufs neue, weil sie niemals unfair wird und einen Sieg unmöglich erscheinen lässt.
Zudem sind die Crashs auch sehr nett in Szene gesetzt - kollidiert ihr mit einem der auch Kampflinie fahrenden CPU-Fahrzeuge so legt euer Bolide eine saubere 360° Grad Drehung auf den Asphalt, was allerdings auch dem anderen Fahrer nicht anders geht. Es bleibt also immer fair. Und als nettes kleines Gimmick kriegt euer unten im Bildschirmrand eingeblendeter Rückspiegel bei Kollisionen auch kleinere Risse bzw. Beschädigungen ab.
Atari Corp.? Atari Corp.? Irgendwo schon mal gehört von...
Den direkten Vergleich mit der damaligen Rennspielkonkurrenz auf Game Gear und Game Boy braucht Checkered Flag nicht zu scheuen. Mehr noch, es schneidet plattformübergreifend als das wohl beste 8-Bit Handheld Rennspiel ab. Schuld daran ist weder ein besonders innovatives Element oder großartige Waffen, Boxenstopps oder anderer Schnickschnack. Vielmehr ist es das konsequente Aufgreifen bekannter Ideen und deren perfekter Umsetzung auf Atari's Lynx. Auch wenn es nicht mehr ganz so einfach zu bekommen ist, sollten Lynx Fans hier unbedingt zugreifen!