Theme Park im Test

Jaguar
Was ist der größte Traum eines jeden Kindes?

Spielerprofil & Schwierigkeitsgrad...


Wie man jetzt bereits vermuten kann geht es darum einen möglichst erfolgreichen Vergnügungspark aufzubauen, bis man sozusagen im Geld schwimmt. Man baut Imbissbuden, Geisterbahnen, Wasserrutschen… pflanzt Bäume, stellt Personal ein, investiert in zukünftige Entwicklungen und vieles mehr. Hört sich einfach an, ist aber höllisch schwer. Neben den typischen Problemen wie Eintrittspreis oder Wetter muß man nämlich auch mit einigen Konkurrenten kämpfen oder jederzeit mit einem Streik der Angestellten rechnen.


Die Clownshow gehört zu den beliebtesten Attraktionen


Zu Beginn des Spiels erstellt man sein persönliches Profil und versucht erstmal sein Glück auf dem ersten kostenlosen Parkgelände, bis man genug Geld hat um später zu expandieren. Vom verregneten England über die Wüste Afrikas bis hin zur Antarktis stehen insgesamt 24 mögliche Bauplätze zur Verfügung. Doch bis man erstmal das nötige Kleingeld auftreiben kann um eine Eisbude am Südpol zu errichten vergeht einige Zeit.


Australien, Japan, USA, die Welt wartet...


Wir beginnen also im guten alten (kostenlosen) Europa. Nachdem wir uns einen schönen Namen für unseren Park ausgedacht haben beginnt die Bauphase. Hier sollte man beachten, dass Theme Park in Echtzeit abläuft und sich nicht zu viel Zeit lassen. Wie im realen Leben klingelt irgendwann nämlich die Steuerbehörde an der Tür und will monatlich eine hübsche Summe haben. Bauen wir also erstmal einen kleinen Weg und beschildern diesen gut. Die virtuellen Besucher sind wie zu erwarten strohdumm und so muß man sich ständig um sie kümmern damit man nicht irgendwann den ganzen Park voll mit verirrten Kindern hat.


Selbst an eine Arcadehalle hat Bullfrog gedacht...


Jetzt wo das erledigt ist können wir uns um die Gebäude kümmern. Hierzu unterscheidet man zwischen 3 Kategorien. Zur ersten Kategorie gehören die Vergnügungseinrichtungen wie Achterbahn oder Hüpfburg, welche den eigentlichen Besuchsgrund darstellen und die Kunden anlocken.

Um den Besuchern dann das Geld aus der Tasche zu ziehen braucht man Kategorie 2. Hier handelt es sich um Geschäfte, Imbissbuden und allem was extra Geld kostet, eben genauso wie im realen Leben auch. Doch ein Park nur aus Geschäften und Restaurants macht einen ziemlich öden Eindruck. Aber keine Angst dafür stehen in Abteilung 3 dann solch nette dekorative Sachen wie Bäume, Laternen, Springbrunnen und ganz ganz wichtig Toiletten, zur Verfügung. Man muß wirklich an alles denken, sonst hat man bereits nach kurzer Zeit eine riesige Sauerei im Park.


Die Wasserbahn, begehrt aber auch teuer...


Der Haken dabei ist, dass man anfangs nur eine begrenzte Auswahl hat und so einen Teil des Budgets in die Entwicklung stecken muß. Ansonsten bleibt man auch nach 10 Jahren noch weit von der eigenen Achterbahn entfernt. Natürlich ist ein Park nur so gut wie sein Personal, also werden noch schnell einige Sicherheitsbeamte, Mechaniker, und Putzen angestellt sowie irgendwelche armen Schlucker als Clown oder ähnliches verkleidet, um die Massen zu begeistern.



Der Assistent gibt ständig aktuelle Infos zum Park...


Scheint also alles bereit zu sein und der Park kann eröffnet werden. Doch jetzt kommen die großen Probleme erst auf den Spieler zu. Besucher beschweren sich über den Preis der Luftballons, die Lieferung Cola ist schon wieder ausverkauft und die konkurrierenden Parkbesitzer versuchen mit Hilfe des Aktien Marktes den Park aufzukaufen, welches selbstverständlich auch der Spieler versuchen kann. Die kleinen Parkbesucher haben praktisch ständig was zu meckern, was sie auch umgehend in Form von Sprechblasen vortragen. Diese sind dabei so vielfältig das man eine eigene Legende ins Spiel integriert hat, damit der Spieler ständig auf dem Laufenden ist wie es seinen Gästen geht. So schlägt man sich also mit der Einstellung des Salzgehaltes der Pommes, dem reparieren und ausbauen von Fahrgeschäften und allerlei Finanzplanung durch die Monate bis man schließlich am Ende des Jahres eine Bilanz vorgelegt bekommt und man sogar Preise und Auszeichnungen für seinen Park gewinnen kann. Witzig hierbei, wenn man wiederholt im Minus ist wird das Spiel durch eine nette Selbstmord-Animation beendet.
Doch das Aufgezählte ist wirklich nur die Oberfläche dieses genialen Spiels und eine genaue Beschreibung würde jeden Rahmen sprengen.


Hier wird der Entwicklungsschwerpunkt festgelegt...


Bei all der Komplexität kann man natürlich vermuten das die Steuerung sehr Zeitaufwändig und kompliziert ist. Erfreulicherweise ist dem aber nicht so und bereits nach kurzer Eingewöhnung steuert man als hätte man nie etwas anderes getan. Alles wird dabei über ein gelungenes grafisches Interface gesteuert. Seinen Zeiger bewegt man mit dem Pad rasterweise über das Parkgelände und auf Knopfdruck werden Infos angezeigt oder Geschäfte gebaut. Hierzu hat man letztlich zwei verschiedene Alternativen. Entweder öffnet man per Knopfdruck ein Menu oder man wählt direkt per Zahlentasten alle Funktionen an. Man hat hier wirklich das Gefühl das die Zahlentasten zum ersten mal sinnvoll genutzt werden. Nur leider versäumte es Ocean ein "Overlay" beizulegen und so braucht man ein wenig bis alle Belegungen verinnerlicht sind. Doch leider gibt es auch Schattenseiten: In erster Linie betrifft das die unmögliche Speicheroption. Zwar besitzt das Modul einen Flash Speicher doch wird dort nur das Vermögen des Spielers nicht aber der gesamte Park gesichert. Da man locker mehrere Stunden an einem Park sitzen kann ist dies sehr ärgerlich, zumal andere Konsolenversionen des Spiels das abspeichern des Parks unterstützen. Obwohl das Spiel komplett in Englisch gehalten ist, sollte es keine sprachlichen Probleme geben. Die Icons und Optionen sind fast selbsterklärend und die wenigen Kommentare des KI-Assistenten kann man getrost ignorieren.


Hai oder Huhn? Alle Angestellten haben ihren individuellen Zweck


Also spielerisch scheint alles zu stimmen, aber wie sieht es auf der technischen Seite aus? Wer schon befürchtete, der Jaguar bekommt eine 1:1 Umsetzung der 16-Bit Version kann beruhigt sein. Man orientierte sich an dem PC-Original und so erstrahlt der gesamte Park in einer hübschen vorgerenderten und liebevoll animiertem Grafik, die sich nicht zu verstecken braucht. Aber es kommt noch besser: Die Jaguar Version sieht sogar einen Tick schöner/plastischer aus als das Original, man glaubt es kaum. Selbes gilt für den Sound. Eine Vielzahl von Effekten und Samples sorgt für eine gelungene Kirmes Atmosphäre, die ganz ohne Musik auskommt. Aufgrund des begrenzten Speichers musste man aber logischerweise auf die vielen kleinen Videos zu jeder Attraktion verzichten, was aber wirklich nicht sonderlich auffällt. Viel schwerwiegender ist da schon die Tatsache das es ab einer bestimmten Parkgröße und Besucherzahl (immerhin mehrere hundert) zu teils heftigen Slowdowns kommen kann. Hier scheint die schon etwas betagte Motorola CPU des Jaguars an ihre Grenzen zu stoßen. Ungeduldige Spielernaturen werden da wohl schnell Frust bekommen, doch zum Glück vergehen diese Zeitlupen Phasen nach einiger Zeit wieder.

Nils meint:

Nils

Da es auf dem Atari Jaguar wirklich keine Alternative gibt, können sich Genrefans ruhig einen Kauf überlegen, Die Optik wirkt auch heute noch gut und das Spielprinzip ist fesselnd und fordernd wie am ersten Tag. Einzig die Schwächen in Form von Slowdowns und Speichersystems verhindern eine bessere Bewertung des Spiels.

Christian meint:

Christian

Nils Fazit gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen. Wer Theme Park noch nicht kennt und beim Lesen des Reviews Lust bekommen hat sich direkt ranzusetzen, wird hier bestimmt nichts falsch machen. 

Positiv

  • fesselndes Spielprinzip
  • sehr gute Umsetzung

Negativ

  • Spiel kann nicht gespeichert werden
  • Slowdowns
Userwertung
7.33333 6 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Theme Park Daten
Genre Wirtschaftssimulation
Spieleranzahl 1
Regionalcode codefree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit März 1995
Vermarkter Ocean
Wertung 7.6
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen