Das besondere an Xybots ist sicherlich das dies nicht im altbewährten 2D Sidescroller Stil passiert, sondern voll und ganz im 3D-Gewand. Natürlich war ein stufenloses scrollen seinerzeit noch nicht zu realisieren, was dazu führt das nach einigen Schritten der Bildschirm immer einwenig weiter gescrollt wird und ihr wieder am unteren Ende steht. Trotzdem war ich beim testen wirklich angenehm überrascht - gerade wenn man einen Blick auf die direkten Konkurrenten Game Boy und Game Gear wirft, wird man nichts vergleichbares auffinden.

'Die 3D-Optik ist für 1991 äußerst gelungen...'
Trotz mangelnder Abwechslung im Gameplay, fesselt Xybots lange Zeit vor den Lynx. Langeweile lassen die fordernden Gegner und die immer komplizierteren Labyrinthe erst gar nicht aufkommen. Die einzelnen Etagen der Basis sind nämlich ein ziemliches Gängegewirr, dass zu aller Not auch noch voller Xybots ist. Dagegen gibt es nur ein Heilmittel - nämlich eure euch Laserwumme, die so ein Alienleben innerhalb von wenigen Sekunden erledigt. Praktischerweise lassen sich nach jeder Etage mit dem unterwegs eingesammelten Geld Upgrades sowohl für Waffe als auch Helden erwerben, was beispielsweise schnelleres Laufen, Doppelschuss oder aber mehr (Lebens)energie einschliesst. Gerade letzere wird euch in den späteren Levels sorgen bereiten, denn jeweils nach einigen Sekunden verschwindet ein kleiner Teil davon. Quasi also eine Art Zeitlimit, das gleichzeitig auch als Lebensbalken herhalten muß. Ihr seht also schon, in Xybots trödelt ihr besser nicht herum....
Als wäre das nicht schon schwer genug bewegen sich eure Gegner völlig frei in den einzelnen Etagen der Basis. Euch steht der Weg ebenfalls frei und so solltet ihr möglich viele kleine Items wie z. B. Münzen oder Upgrades unterwegs einsammeln, bevor es zum Ausgang geht. Auch wenn es zum weiterkommen kein Kritierium ist, werden die späteren Abschnitte ohne Upgrades ganz schön happig. Eifriges sammeln zahlt sich also wahrlich aus.
Doch zurück zu den gefürchteten Xybots. Während diese in ihrem Auftreten in den ersten paar Etagen noch recht human sind, werden sie später zunehmend unangenehmer, sprich - euch wird schon einiges mehr abverlangt werden. Nervend ist in diesem Zusammenhang, dass ihr immer ins Kartenmenü wechseln müsst, um euch über den Gesundheitszustand (Energie) eures Recken zu informieren. Eine kleine Energieleiste am oberen rechten Rand des Screens hätte sicherlich nicht geschadet...
Leider ist auch der Sound wirklich nicht gerade prickelnd und fängt schon nach kurzer Spielzeit dezent an zu nerven. Gelobt sei in diesem Falle die Erfindung des Lautstärkereglers....
Aber mal abgesehen von der schwachen Akustik fällt es schwer Kritikpunkte an diesem exzellenten Actiongame zu finden. Auch die Steuerung geht gut von der Hand, mit dem Steuerkreuz lenkt ihr die Bewegungen des menschlichen Helden, mit A feuert ihr einen Schuss ab, B dient zum drehen des Helden und mit Option 2 werft ihr einen Blick auf Karte (Es lebe das Auto-mapping!) und Energieanzeige. Das alles habt ihr schnell inne und erlaubt unkomplizierte 3D-Action auf einem Handheld, der ausnahmsweise mal nicht GameBoy Advance heißt.
Abgesehen vom mageren Sound ist Xybots einfach umwerfend und garantiert viele viele Stunden Spielspaß auf dem Lynx, gerade wenn man auch noch einen Freund samt zweitem Modul und Comlynx Kabel zur Hand hat. Für mich persönlich einer ganz großen Lynx Titel!