


Und wie uns der Name schon andeutet stand die größte US-Wrestling Vereinigung WWE der ganzen Geschichte Pate. Dadurch tauchen im Spiel allerdings auch allerhand mehr oder wenige bekannte Gesichter auf, zumindest von legendären Kämpfern wie dem Undertaker dürfen aber selbst Wrestling-Unkundige schon einmal gehört haben.


Nach Start des Spiels geht es flugs in Hauptmenü, wo sich mal wieder ein gewohntes Bild bietet - Einzelspieler und Multiplayer (über Bluetooth) stehen hier zur Wahl, ebenso wie ein Ausflug in die N-Gage Arena. Allerdings teilt sich gerade das Angebot für Einzelspielernaturen noch einmal kräftig auf. Bezeichnungen wie Tag Team oder King of the Ring sind selbst einem etwas gealtertem Ex-Fan wie mir noch ein Begriff, hinzu gesellen sich bei Einzelkämpfen auch noch diverse Spezialregeln, wie beispielsweise Kampf ohne Disqualifikation oder bis zum ersten Blut bzw. Bester von 3 Pinfalls. Leider vermisst man aber recht schnell einen mittlerweile eigentlich schon obligatorisch gewordenen Karrieremodus, der euch so richtig lange beschäftigt. Doch diesen hat man bei Entwickler Jakks Pacific offenbar einfach ganz ungeniert unter den Tisch fallen lassen...
Sei's drum - wir wählen unter zehn verschiedenen Wrestlern unseren Hero aus, weitere werden durch das erreichen diverser Aufgabe (z. B. gewinnen des King of the Ring o. ä.) freispielt. Alsdann geht es direkt in die Kampfhalle. Es ertönt die original Musik eures Heroes, allerdings jeweils leicht verzerrt aus dem offenbar leicht überforderten N-Gage Lautsprecher. Dazu marschiert der gute Recke frohen Schrittes zuversichtlich in Richtung Ring, leider hat man hier etwas mit Animationen gegeizt und blendet rechtzeitig aus, bevor es technisch interessant wird.. ,,,-)


Doch dies sei verziehen - viel wichtiger ist wie sich die Showprügelei denn nun spielen lässt. Erstaunlich schnell findet ihr auch ohne vorheriges Training die wichtigsten Funktionen heraus und traktiert euren Gegner mit Tritten und Handschlägen. Auch die unweigerlichen Kräftevergleiche fanden ihren Weg ins Endprodukt und arten wie nicht anders erwartet in heftiges Buttongesmashe aus. Leider offenbart sich aufgrund des dicht aneinander liegenden Zahlenblock eine Schwäche. Selbst wenn ihr über keinerlei motorische Störungen verfügt, so werdet ihr im Eifer des Gefechts wohl doch gerade zu Beginn oft mal die falsche Taste drücken. Allerdings - so schlimm scheint das gar nicht zu sein, denn gerade bei den Kraftvergleichen scheint es oftmals vielmehr vom guten alten Zufall abzuhängen, welche Aktion euer Char denn nun als nächstes ausführt.



Zumindest hatte ich auch nach ca. gut zwei dutzend Kämpfen noch keine Möglichkeit der speziellen Beeinflussung erkannt. Wenig gefallen hat mir auch die Tatsache, daß hier ähnlich dem Boxen praktisch ständig nur auf den Mann gegangen wird. Aktionen wie Sprünge von der Ringecke oder aber ein Dropkick aus dem vollen Lauf heraus ist eher selten und die Ausführung verbraucht einiges an Übung.
Auch technisch weiß das Spiel nicht wirklich zu begeistern. Allerdings ist es auch nicht enttäuschend, sondern vielmehr einfach zweckmäßig. Die Kämpfer und ihre Animationen sind durchaus gut geworden, die schreckliche Pixelmasse (Anm. die Zuschauer) ist ebenso undefinierbar wie potthäßlich und Clipping-Fehler erinnern munter an ganz frühe PSone Generation. Gerade wenn man sich nun z. B. die flotte wie detaillierte Optik eines Splinter Cell ins Gedächtnis ruft, kommt doch fast soetwas wie Enttäuschung auf. Hier wäre meiner bescheidenen Meinung nach einfach noch etwas mehr drin gewesen...


Auch akustisch ist das gebotene Erlebnis nicht gerade prickelnd. Die Wrestlingfans bekannten Melodien können zwar problemlos als solche identifiziert werden, kommen aber etwas verzerrt aus dem kleinen Lautsprecher. Ansonsten hat man einfach die Hausaufgaben erledigt und liefert gewohnte Qualitäten ab, etwas Fleißarbeit wäre hier jedoch mal eine schöne Sache gewesen.
Definitiv ein Titel den man nicht unbedingt gespielt, geschweige denn gekauft haben muß. Zwar erfüllt WWE Aftershock die Bedürftnisse eines hungrigen Wrestlingfans mit N-Gage, anspruchsvolle Gamer werden ihren Appetit hier allerdings nicht gestillt bekommen. Mit etwas mehr Mühe wäre sicherlich ein empfehlenswertes Endprodukt herausgekommen, so wird es allerdings wohl nur eingefleischte Anhänger des US-Sports unterhalten können.