Where in the World is Carmen Sandiego im Test

SNES
Wenn sich in der Softwareindustrie derzeit ein Zweig über saftige Zuwachsraten freuen kann, dann ist er der Markt für die bislang vernachlässigten jüngeren Spieler. Ob Pferdepflege oder ABC Übungen - der Markt erlebt derzeit einen regelrechten Boom. Auch Anfang der 90er Jahre sah man schon einmal die Zeit für entsprechend lehrreiche Software gekommen und versuchte sich nebst Umsetzungen auf die damals angesagten Computer auch an speziellen SNES Versoftungen wie im Falle von Carmen Sandiego...
Zu meinem Bedauern handelt es sich bei der señora allerdings nicht eine rassige Flamenco-Schönheit, sondern vielmehr eine mysteriöse Chefin einer Gangsterbande. Euer Auftrag als (zunächst) Nobody im Detektiv Business - verfolgt die Chefin und ihre Schergen durch die ganze Welt und macht sie anschließend mit stichhaltigen Beweisen dingfest. Noch Fragen?





Pünktlich montags um neun rauschen die Faxe rein...


Ja, wie die Spesen abgerechnet werden? Darum macht euch keine Sorgen, wichtig ist einzig und allein den Überblick zu behalten. Denn an jedem der 30 Schauplätze könnte sich der Dieb verstecken. Natürlich lässt sich die Suche etwas einengen - und zwar durch Zeugenbefragung. Ein im weiteren Spielverlauf immer knapper werdendes Zeitlimit im Nacken sitzend, befragt ihr an jeweils drei Locations der Stadt Augenzeugen nach dem flüchtigen Kriminellen und folgt ihm dann dank Tipps wie "Ich hörte, er wollte die Sonne Südamerikas genießen" per Flugzeug nach z. B. Rio de Janeiro.



Dieser freundliche Mann hilft mit einem Tipp weiter.


Wenn ihr Glück habt, hat der Zeuge auch noch etwas zum Erscheinungsbild des Täters behalten können ("Er hatte blaue Augen") was ihr in eurem Fahndungscomputer zwischenspeichern und so anhand von ausreichend Indizien einen Haftbefehl ausstellen lassen könnt. Dieser ist zwingend notwendig zur erfolgreichen Beendung einer Suchaktion, denn nach einigen Stationen Katz-und-Maus Spiel könnt ihr den Täter schließlich stellen und hinter schwedische Gardinen befördern.



Wo ist der Unhold wohl untergetaucht?


Moment mal, schrieb er nicht was von einem Lernspiel? Genau - vor dem Betreten einer jeder Location bekommt ihr vom Modul einen kleinen Eingangstext mit Infos zum gerade angeflogenen Ziel serviert, von denen ein gutes Drittel aber bereits längst überholt sein dürfte und auch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung alles andere als eine sprudelnde Informationsquelle dargestellt hat. Zusätzlich zum eher mauen Spielprinzip (kein richtiges Lernspiel, kein richtig vollwertiges Spiel) kommt auch noch eine leider ziemlich spartanische grafische Aufmachung mit Spar-Animationen und vereinzelt eingespielten Soundsamples. Wenigstens die deutsche Lokalisation ist abgesehen von einigen kleineren Schnitzer weitestgehend brauchbar.

Sebastian meint:

Sebastian

Als ich Where in the World is Carmen Sandiego Ende '93 zu Weihnachten unterm Baum fand, war meine Freude schon nicht ganz ungetrübt. Als ich es einige Stunden später dann zum ersten Mal anspielen konnte, sank mein persönliches Glückbarometer gleich nochmal um ein paar Stufen. Wie soll ichs sagen - damals habe ich es in Ermangelung irgendwelcher Alternativen durchgespielt - und wäre beinahe eingeschlafen. Heutzutage lässt es die ganzen Barbiturate im Medizinschränkchen überflüssig erscheinen. Wer meint aus nostalgischen Gründen zugreifen zu müssen - bitte. Aber armen unschuldigen Kinderseelen sollte man dieses Modul nicht mehr zumuten! 

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Where in the World is Carmen Sandiego Daten
Genre Lernsoftware
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1993
Vermarkter -
Wertung 3.9
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