Wheel of Fortune im Test

Das Spieleangebot bei Tiger´s glücklosem Handheld war ja zu keiner Zeit besonders üppig. In ihrer Not dem Gerät durch erfolgsversprechende Namen wie Resident Evil, Duke Nukem oder Sonic neue Kundenschichten zu erschließen, sicherte Tiger sich auch die offizielle Wheel of Fortune Lizenz, hierzulande als Glückrad bekannt. Das war seinerzeit (zumal in den USA) ein echter Straßenfeger und sollte die tollen Touchscreen Fähigkeiten des Geräts verdeutlichen. Ob es denn wenigstens ein halbwegs spielbares Vergnügen geworden ist?


Ein echter Klassiker der Abendunterhaltung...


Wer nicht gerade erst Anfang der Neunziger geboren wurde und/oder die letzten Jahre in einem dunklen Keller zugebracht hat, dem wird bestimmt der Siegeszug der Werbesendungen im deutschen Fernsehen nicht entgangen sein. Drei Kandidaten drehten in der täglichen TV-Ausstrahlung fröhlich am Glückrad und versuchten einen oder mehrere Begriffe zu erraten, in dem sie oftmals völlig irrational irgendwelche Buchstaben vor sich hin stammelten. Tauchte ein Buchstabe im Wort auf, stöckelte die dauergrinsende Glückfee Maren Gilzer los und drehte die entsprechend aufleuchtenden Platzhalter um, so daß die Buchstaben zum Vorschein kamen. Zwischendurch gabs massive Werbung in und außerhalb der Show und jede Gewinnpreiswahl wurde zum Aufreger, wenn Oma Waltraud nicht das NES für 199,- DM, sondern stattdessen lieber das Topflappen-Häkelset und die rostfreie Gießkanne für 250 DM mitnahm. Hachja, selige Jugendtage...

Doch zurück zu unserem game.com Spiel. Selbiges versucht also den Flair des TV-Originals einzufangen und wirbt schon auf der Packung mit seiner Authenzität und den sich niemals wiederholenden, weit über 750 verschiedenen Rätseln. Die Spannung steigt also, das Modul verschwindet im Schacht und man wartet irgendwie gespannt darauf, daß Moderator Peter Bond jede Sekunde ins Bild springt. Doch auf diesen müssen Gamer ebenso wie auf eine Glücksfee verzichten, die Buchstaben drehen sich bei richtiger Nennung automatisch und ganz von alleine um.



Abwechselnd dürfen bis zu drei Kandidaten ran...


Zuvor darf natürlich noch am namensgebenden Wheel of Fortune (Glückrad) gedreht werden, das dann entweder einen entsprechenden Geldbetrag oder aber so unfeine Dinge wie Aussetzen oder Bankrott anzeigt. Wer irgendwann meint die Lösung erraten zu können, darf lösen und das Guthaben seines Kontos mit in die nächste Runde nehmen. Haltet ihr wacker durch geht es schließlich nach drei Runden wie im Fernsehen in eine Bonusrunde, in welcher letzte Reserven für den Hauptgewinn mobilisiert werden sollten.

Das Vorbild wurde dabei wirklich ordentlich ins Spiel implementiert und sorgt bei jedem Kenner augenblicklich für einen Wiedererkennungseffekt, auch der Einstieg fällt erstaunlich leicht. Gesteuert wird der Spaß nahezu ausschließlich über den Touch Screen des game.com, der aber wie immer so seine kleine Zicken hat - manchmal braucht es schon etwas Nachdruck bevor eine Wahl auf dem virtuellen Keyboard als solche auch wahrgenommen wird - so ganz marktreif ist die Technik im Handheldbereich wohl erst mit dem Nintendo DS geworden.



Für Texteingaben wird eine virtuelle Tastatur eingeblendet...


Auch die KI hat mich persönlich etwas enttäuscht. Während Computergegner manchmal nahezu perfekt auftrumpfen und das Spiel euch quasi zum hilflosen Zuschauer degradiert, gibt es auch Spielrunden in denen die KI fast absichtlich nacheinander solch chancenreiche Buchstabenfolgen wie "Q" , "Y" oder "X" wählt. Irgendwie einfach nicht richig ausbalanciert.



Ich nehme ein "L" für 250...


Über den technischen Teil gibt es indes nicht viel zu verlieren. Wer meint das eine TV-Show nicht gerade den Stoff für ein Grafikmeisterwerk hergibt, behält damit absolut recht. Die wie gewohnt schwarz / weiße Optik ist zweckmäßig und solide, aber ohne echte Höhepunkte, womit immerhin die Grundvoraussetzungen erfüllt wären.


Gemessen an manch anderer "Spieleperle" (spontan fällt mir das unsägliche "Jeopardy" ein) für den game.com ist diese Glücksrad Umsetzung sogar noch ganz brauchbar. Schade nur das die Touchscreen Kontrolle gern etwas rumzickt und das Spiel auch sonst nicht gerade übermäßig Enthusiasmus verbreitet. Folglich gilt für game.com Besitzer die Regel: Kann man sich zulegen, muß man aber nicht...
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Wheel of Fortune Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1 - 3
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit Seit 1997
Vermarkter TigerElectronics
Wertung 6.8
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