Weaponlord im Test

SNES
"Zick zack, Rübe ab!"
Zwei garstige Barbaren stehen mit gestählten Zweihändern gegenüber. Die Luft brennt, jeder weiss, der nächste Fehler wird der Letzte sein. Ein Hieb, ein Block, ein schneller Schwinger…. dem rechten der beiden Kämpfer wird schwarz vor Augen, er sackt in sich zusammen, der Kopf neigt sich nach hinten und rollt auf den Boden des dunklen Gemäuers. Ein kleiner Kobold eilt herbei, sammelt das abgetrennte Haupt auf und lacht hämisch, so dass euch bewusst wird, ihr habt gesiegt...


Dies meine lieben Freunde, ist eine Spielszene aus einem echten Klassiker, der damals das Verlangen nach blutrünstigen Schlachtorgien in mir geweckt hatte. Die Rede ist von Barbarian für den guten alten Brotkasten C64.

Bei Namco und Visual Concepts hatte man wohl auch einige Fans des Klassikers sitzen, so dass man 1995 Weapon Lord heraus brachte. Garstige Barbaren, das dunkle Mittelalter, große, scharfe Klingen und jede menge roter Lebenssaft sind die gleichen Spielinhalte wie damals zu Zeiten des Heimcomputer-Boom. Ein bisschen Street Fighter Gameplay dazu gemischt und fertig ist die 16-Bit Schlachtplatte.


Ihr wählt dabei einen von sechs Weaponlords und macht euch auf, dem großen fiesen Dämonenkönig zu zeigen, wo die Klinge hängt. Dass macht ihr wahlweise im Story- oder im Arcademodus. Alternativ dürft ihr euch natürlich auch mit einem Kumpel den Stahl um die Ohren hauen.

In den Kämpfen stehen euch jeweils vier Schlag- sowie zwei Blocktasten zur Verfügung, mit denen ihr mächtige Combos oder lässige Superschläge vom Stapel lasst. Nach 2 von 3 oder 3 von 5 Runden habt ihr gewonnen. Ist euer Gegner mit der Energie am Ende und ihr lasst eine mächtige Superattacke auf ihn los, fliegt schon mal der Kopf oder das ein oder andere Glied vom Körper. Auch sonst fliesst die rote Suppe in Strömen und es verwundert mich schwer, dass das Spiel seinerzeit nicht auf dem Index gelandet ist. Die Steurerung ist präzise und die Trägheit der massigen kämpfer ist wirklich gut umgesetzt. Die Schnelligkeit eines Street Fighter 2 Turbo oder Mortal Kombat wäre auch alles andere als angebracht.


Grafisch ist Weapon Lord ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite stehen detaillierte und schön animierte Charaktere, durch sehr ähnliche Arenen und eine sehr triste, dunkle Farbgebung besteht aber optisch wenig Abwechslung. Der Sound ist genauso grausam wie die Kämpfe im Mittelalter. Die Musik ist zudem per Optionsmenü nicht abschaltbar und ist eine Zumutung für jedes gesunde Gehör. Dafür sind die Soundeffekte relativ gut gelungen.

Christian meint:

Christian

Was mich damals für kurze Zeit faszinierte war das unverbrauchte Setting, weit ab von Samurai Shodown und Street Fighter II. Hinter dem "kalten Look" von Weaponlord verbirgt sich leider ein Standardprügler, der durch seine blasse Grafik sowie der kleinen Anzahl Kämpfer eindeutig zu wenig bietet.  

Timo meint:

Timo

Weapon Lord ist eine mäßig bis gute Schlachtplatte für alle Fans von mächtigen Barbaren. Allerdings sollte man Fan eines dunklen Mittelalter Settings sein, denn viel Abwechslung wird euch nicht geboten. Die Steuerung funktioniert hingegen astrein und beschert euch viele Möglichkeiten euer Gegenüber in die Einzelteile zu legen. Technisch reisst Weapon Lord keinen vom Hocker, auch damals nicht - und Prügelalternativen gibt es auch genug. Daher kann man den Titel eigentlich nur für Fans des alten Barbarian empfehlen, alle anderen spielen ausgiebig Probe oder wenden sich zur Konkurrenz.

Positiv

  • Barbarensetting
  • Guter Mehrspielermodus

Negativ

  • Zu wenig Kämpfer
  • Musik unter aller Kanone
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Weaponlord Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1995
Vermarkter Namco
Wertung 6.8
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