Der Lord of the Board in Aktion...
Der dritte Teil der Serie aus dem Hause Neversoft dreht sich, wie der Name schon sagt um Tony Hawk. Doch der 34jährige Kalifornier tritt nicht alleine auf. Mit ihm gibt sich die Creme de la Creme der Profi-Skater die Klinke in die Hand. Mit von der Partie sind Steve Caballero, Kareem Campbell, Rune Clifberg, Eric Koston, Bucky Lasek, Bam Margera, Rodney Mullen, Chad Muska, Andrew Rexnolds, Geoff Rowley, Jamie Thomas und als einzige Frau im Bunde Elissa Steamer. Wer Grundlegende Änderungen gegenüber den Vorgängern erwartet, der muss enttäuscht werden. Außer dem neu hinzugekommenen Parkeditor, hat sich nicht allzu viel getan. Ziel des Spiels ist es immer noch auf den verschiedenen Kursen die unterschiedlichsten Aufgaben zu erledigen. Zu denen gehört unter anderem das Erreichen drei bestimmter Highscores, die Erringung von versteckten Tapes oder das Finden von mehreren Buchstaben, welche quer auf der Karte verteilt sind, um daraus ein Wort wie zum Beispiel „S.K.A.T.E.“ zu bilden. Erwähnenswert wäre noch die Unterstützung der Xbox System Link-Funktion, mit der 4 Spieler zusammen die teilweise echt abgefahrenen Plätze von Tony Hawk’s Pro Skater 3 unsicher machen können.
Legt man die DVD ins Laufwerk, wird man erst einmal von einem originell gemachten Neversoft Intro begrüßt. Darauf folgt dann ein erstklassiger Trailer, der einem sofort das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt und den Heißhunger auf das Spiel in unermessliche Höhen schnallen lässt. Nachdem wir auf dem Titelbildschirm angekommen sind, haben wir die Wahl zwischen dem Karriere-Modus, dem Skate for Fun und einem Tutorial zum Spiel. Der Karriere-Modus ist das Herzstück von Tony Hawk’s Pro Skater 3. Hier müssen wir die verschiedenen Aufgaben in den einzelnen Leveln lösen, um die Fähigkeiten unseres Skaters zu verbessern oder um neue Tricks zu erlernen. Oder wir nehmen einfach nur an Wettbewerben teil um zu sehen, wie gut wir im Vergleich zur Konkurrenz wirklich sind. Bei „Skate for Fun“ handelt es sich lediglich um die Möglichkeit innerhalb von zwei Minuten neue Highscores herauszufahren. Allerdings geht dies nur auf den bereits freigespielten Kursen.
Dieser Flug endet hoffentlich nicht auf einem Autodach...
Das Tutorial verdient an dieser Stelle ein besonders großes Lob. Vom normalen „Ollie“ (dem normalen Sprung), bis zu komplizierten Combos bekommt man hier alles exakt erklärt. Unterlegt ist das Ganze mit einer lässigen Stimme, die an manchen Stellen etwas übertrieben „cool“ klingt, und einem dadurch das ein oder andere Mal ein leichtes Grinsen aufs Gesicht zaubert. Auf jeden Fall lernt man im Tutorial alles, was man später im Spiel braucht. Gerade den Neulingen in der Tony Hawk Serie hilft es sehr weiter. Die Xbox-Version des Spiels hat von den Entwicklern einen Zusatzlevel spendiert bekommen, der neben den anderen 8 Kursen aus der PlayStation 2-Variante weiteren Spielspaß bietet. Zur Auswahl stehen ein Gießerei-, ein Kanada-, ein Rio-, ein Vorstadt-, ein Flughafen-, ein „Skater Island“-, ein Los Angeles-, und ein Tokio-Level.
Wem die mitgelieferten Kurse nach einer Zeit zu langweilig werden, der kann sich auch selbst welche kreieren. War man, was den Parkeditor betrifft, bei der PlayStation 2 aufgrund der schlechten Speichermöglichkeiten doch sehr eingeschränkt, so bietet die Xbox mit ihrer eingebauten Festplatte genügend Platz, um sich ein ganzes Eldorado an selbstentworfenen Skaterparks zu erstellen. Fünf verschieden große Flächen stehen zur Verfügung, um von uns mit allem, worauf man mit einem Skateboard Fahren oder Grinden kann, verbaut zu werden. Dazu stehen uns Halfpipes, Pools, Bänke, Tische, Geländer und noch vieles mehr zu Verfügung. Wer das Ganze noch etwas schöner aussehen lassen möchte, kann Springbrunnen bauen oder die verschiedensten Arten von Bäumen pflanzen. Während dem Editieren unseres Traumparks, können wir immer wieder zu unserem Skater wechseln um das gerade von uns Erschaffene zu testen. Das ist ganz praktisch, um auszutesten, ob man vielleicht von der einen Pipe einfach hinüber in die Nächste springen kann. Wenn wir fertig sind, bekommt unser Park noch einen Namen und wir speichern ihn auf der Festplatte ab. Ab jetzt können wir ihn einfach über „Skate for Fun“ auf dem Startbildschirm aufrufen um allen zu zeigen, was wir doch für tolle Architekten sind,,, Es gibt allerdings auch eine Reihe von bereits vorgefertigten Parks, die man über das Startmenü im Parkeditor aufrufen kann. Durch diese kann man viel darüber lernen, wie man am besten solch einen Park aufbaut.
Auch in einem Stahlwerk wird gegrindet bis zum Umfallen
Wer denkt, dass die Parks das Einzige sind, was man in Tony Hawk’s Pro Skater 3 verändern oder selbst erstellen kann, der hat sich geschnitten. Auch die einzelnen Skateprofis lassen sich nach eigenem Ermessen formen und verändern. So kann man zum Beispiel aus einer riesigen Menge von Hosen genau die richtige für seinen Charakter aussuchen. Diese kann natürlich auch farblich ganz nach dem eigenen Geschmack gestaltet werden. Mann kann seinen Skater auch tätowieren oder ihm an verschiedenen Stellen Narben verpassen. Wenn wir einen komplett eigenen Charakter entwickeln wollen, so können wir Größe, Gewicht, den Push-Stil und die Fußstellungen ändern. Wir können auch darüber entscheiden, ob sich unser Skater eher auf der Straße oder doch lieber in der Halfpipe geschickter anstellen soll. Die neun Statistikpunkte, die jeder Skater in Tony Hawk’s Pro Skater 3 besitzt, lassen sich natürlich auch konfigurieren. Wir könnten jetzt noch stundenlang darüber erzählen, was man an den Skatern alles einstellen kann, doch das würde den Rahmen dieses Testberichts bei weitem sprengen. Von daher geben wir euch den Rat: Einfach selbst ausprobieren!
Verewigt euch auf dem Walk of Fame!
Was die Grafik betrifft, so sieht Tony Hawk’s Pro Skater 3 auf der Xbox zwar ein gutes Stück sauberer und vor allem auch flüssigerer aus, als auf der PlayStation 2. Die wirklichen Kapazitäten der Konsole nutzt das Game aber bei Weitem nicht aus. Und darin liegt auch der einzige Kritikpunkt an dem Spiel. Das Spiel läuft bei flüssigen 60Fps und Slowdowns sucht man vergeblich. Die Level sind originell und abwechslungsreich gestaltet. Und aufgrund der vielen verschiedenen Schauplätze, haben wir eine große Bandbreite von unterschiedlichen Terrains. Durch die vielen Personen, die an mehreren Stellen in den Levels verteilt stehen (und die uns anpöbeln, wenn wir sie umfahren*lol*), wirkt alles sehr belebt. Hier und da entdeckt man zwar ein paar schwache Texturen, welche aber nicht weiter stören und einem später bei dem doch recht rasanten Gameplay eh kaum noch auffallen.
Die Soundkulisse von Tony Hawk’s Pro Skater 3 ist sehr gut gelungen. Vogelgezwitscher und die verschiedensten Geräusche von Auto und sonstigen Maschinen tragen sehr dazu bei, die Kurse so realistisch wie möglich wirken zu lassen. Was die Hintergrundmusik betrifft hat Neversoft keine Kosten und Mühen und gescheut um uns mit rockigen Beats von den Red Hot Chili Peppers, Xzibit und Alient Ant Farm zu versorgen. Wem diese Musikrichtung, die allerdings sehr zum eigentlich Spiel passt, nicht gefällt, der kann sich auch seine eigene Playlist, aus seinen eigenen Tracks auf der Xbox-Festplatte, zusammenstellen. Diese können dann entweder in der Reihenfolge, wie sie auf der Platte gespeichert wurden, oder einfach per Zufall wiedergegeben werden. Somit ist zu jeder Zeit für musikalische Abwechslung gesorgt.
Die Trickpalette weiß zu gefallen
Das Gameplay ist wie bereits in den Vorgängern absolut gelungen. Der linke Ministick wird zur Steuerung und zur Beschleunigung verwendet. Halten wir den A-Button gedrückt, geht unser Skater in die Hocke um beim Loslassen des Buttons in die Höhe zu springen. Doch je länger wir in der Hocke verweilen und je mehr Anlauf wir haben, umso höher springen wir im Endeffekt auch. Die anderen drei Buttons, sprich B, X und Y benötigen wir um die verschiedenen Tricks auszuführen. Durch die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten können wir eine schier unendliche Anzahl von Tricks ausführen. Mit Hilfe der Schulterbuttons können wir unseren Skater in der Luft entweder nach Links oder nach Rechts rotieren lassen.
Tony Hawk’s Pro Skater 3 stellt zurzeit die absolute Spiele-Referenz im Funsport-Sektor dar. Mit einem genialen, und trotz dritter Neuauflage noch immer nicht verbrauchten, Spielprinzip weißt THPS3 die Konkurrenz klar in ihre Schranken. Man kann ganze Abende vor der Konsole verbringen ohne auch nur im Ansatz den Spaß zu verlieren. Aber auch für eine kleine Gamingsession zwischendurch eignet sich das Spiel hervorragen. Wenn man irgendwann mal alles durchgezockt, sämtliche Extras freigespielt und alle Cheats kennen gelernt hat, kann man immer noch eigene Skateparks entwerfen und drauflos daddeln. Und auch die Jagd nach immer höheren Rekorden trägt sehr zur Langzeitmotivation bei. Im November kommt der vierte Teil der Tony Hawk Reihe für alle drei Systeme. Wer bis dahin billig an Tony Hawk’s Pro Skater 3 rankommt, sollte auf jeden Fall zuschlagen. Alle anderen, bei denen der Pegelstand des Kontos etwas niedriger liegt sollten lieber auf den vierten Teil warten. Denn dieser wird noch mehr Verbesserungen haben und dadurch den Referenztron auf jeden Fall halten. Jedem Xbox-Besitzer, der nicht unbedingt Wert auf eine hammergute Grafik legt kann bei Tony Hawk’s Pro Skater 3 auf jeden Fall eine klare Kaufempfehlung ausgesprochen werden!