
Die Ruhe vor dem Sturm. 22 mutige Männer warten auf ihren einsatz.
Ob ein Game dieser Art die Fans begeistern kann ist natürlich einzig und allein von der Steuerung abhängig. Doch traurigerweise versagt Tischfußball 2008 gerade in diesem Bereich auf ganzer Linie. Egal ob man nun lediglich mit einer Fernbedienung spielt oder einen zusätzlichen Nunchuk-Controller anschließt, von einem authentisches Spielerlebnis bleibt das Machwerk meilenweit entfernt.
Auch die Tatsache, dass der Zocker zwischen Arcadegameplay und Simulationssteuerung wählen darf, bringt kaum etwas, denn jederzeit stimmen mehrere Dinge einfach überhaupt nicht. Neben der vergleichsweise langsamen Geschwindigkeit mit der sich die Stangen vertikal bewegen lassen und der immer wieder falsch interpretierten Drehungen gibt es noch diverse andere Macken, deren Analyse aber den Rahmen dieses Berichtes sprengen würde. Zusammenfassend lässt sich aber sagen, dass kein rasantes und spaßiges Kicker-Feeling aufkommt. Selbst nach Stunden wirkt alles lahm und wenig intuitiv, so dass die Torjagd fast an ein Glücksspiel grenzt.
Selbstverständlich gibt es Computergegner mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, einen Multiplayer-Modus, die Möglichkeit ein komplettes Turnier zu bestreiten, jede Menge Einstellungsmöglichkeiten und einige freispielbare Extras wie neue Bälle. Doch keines dieser Features steigert die Langzeitmotivation.

Spannender wird es nicht! Diverse Tische dürfen ausprobiert werden...
Zu Grafik und Sound muss eigentlich nicht viel gesagt werden. Tischfußball 2008 ist ein Budget-Titel, was man sowohl sieht als auch hört. Es gibt weder beeindruckende Kameraschwenks noch sehenswerte Effekte, die das Geschehen auf dem Bildschirm ein wenig aufwerten würden. Lediglich simple Tische mit elf detailarmen Plastikkameraden sind zu sehen, was schon nach kurzer Zeit äußerst langweilig wird.
Ehrlich gesagt hätte die Simulation nicht einmal einen Schönheitspreis gewinnen können, wenn sie ohne grafische Abstriche als Internet-Flashgame erschienen wäre. Die realistischen Ballgeräusche sind wohl heutzutage eine Selbstverständlichkeit, doch der leicht rocklastige Soundtrack wiederholt sich im Sekundentakt, wodurch die ohnehin schon schlechte Stimmung weiter leidet.

Die kleinen Sterne samt Staubwolke sind bereits der optische Höhepunkt. Solche Effekte hat man zuletzt in den frühen 90er Jahren gesehen.
Die Wii-Controller sind wirklich eine fantastische Erfindung mit denen sich viele Sportarten deutlich realitätsnäher simulieren lassen als jemals zuvor. Bowling, Tennis und Golf haben selten so viel Spaß gemacht wie auf Nintendos aktueller Konsole. Dummerweise eignen sich weder Fernbedienung noch Nunchuk, um Tischfussball in ähnlich genialer Weise steuern zu können. Man kann den Programmierern also eigentlich keinen wirklich großen Vorwurf machen, denn ihre Aufgabe war von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Der Kicker-Simulator spielt sich trotz guter Ideen umständlich und frustriert praktisch im Sekundentakt. Dass auch technisch nicht viel geboten wird und noch deutlich mehr Modi möglich gewesen wären ist in diesem speziellen Fall eigentlich ohne Bedeutung, da man ohnehin nach zwanzig Minuten keine Lust mehr hat vor dem Fernseher zu sitzen. Wer unbedingt in der virtuellen Welt kickern muss, bekommt eventuell eine zweite Chance, sobald Motion Plus verfügbar ist. Mit einer Tasche voll Kleingeld und dem realen Spielgerät ist man allerdings immer deutlich besser beraten.