Taz Wanted im Test

GameCube
Wer erinnert sich nicht an die schönen Fernsehstunden mit Bugs Bunny & Co. in seiner Kindheit? Bei wem es jetzt klingelt, der wird sich mit Sicherheit auch noch an den tazmanischen Teufel Taz erinnern. Dieser äußerst seltsame Kerl hatte nämlich die Angewohnheit alles um sich herum zu zerstören oder in sich reinstopfen, wobei er auch nicht gerade sehr gesprächig war. Nun - und genau dieser rast nun mit einem eigenen Videospiel über euren GameCube....
Anstandsdamen wären schockiert, denn der Vielfrass hat trotz der Jahre nichts dazugelernt und sein Verhalten keineswegs geändert. Das ist aber auch durchaus gut so, denn sonst wäre seine Heimatinsel Tazmania schon verloren. Denn Yosemite Sam plant die Insel in einen großen Vergnügunspark umzuwandeln und lässt Taz gefangennehmen und in einen Zoo in San Francisco überführen. Eure Aufgabe von nun an ist klar - Rückkehr nach, und vorallem Rettung von Tazmania Island!!!



Nach einem schönen Zeichentrick Intro, in dem alte Bekannte wie Kater Sylvester oder der Roadrunner Jäger, Coyote zu sehen sind kommt ihr ins Hauptmenü, von wo aus ihr euch erstmal einen Spielstand anlegen dürft. Drei Stück stehen hier zur Auswahl, wobei der Verbrauch von 3 Blöcken auf der Memory Card wirklich äußerst human ist. Was gleich zu Beginn auffällt ist der Look - Taz Wanted ist grafisch komplett im Cel Shading Look gehalten, was für einige wohl mehr abschreckend wie anziehend sein dürfte. Mir persönlich hat dieser Stil auch weniger gefallen, was aber wohl in die Kategorie Geschmackssache fallen dürfe. Nachdem ihr euch also erstmal an den neuen Look gewöhnt und deutsche Texte wie auch dt. Sprachausgabe (die übrigens sehr gelungen ist, Originalstimmen!) bestaunt habt, werdet ihr vom kleinen Vogel Tweety durch ein Tutorial geführt. Es gibt euch zumindest einen kleinen Einblick in die Fähigkeiten von Taz, auch wenn das Tutorial meiner Meinung nach einwenig zu trocken geraten ist und eigentlich mehr nervt als wirklich Hilfe zu geben.

Die nötigste in Sachen Steuerung habt ihr ohnehin schnell verinnerlicht. Bewegungen werden wie gehabt mittels Analogstick durchgeführt, mit B verwandelt ihr euch in den bekannten Taz Wirbelwind und könnt einiges an Zerstörung und Verwüstung anrichten. Mit L schleicht ihr (nette Animation) und R dient zum umschalten in eine Art Ich-Perspektive. Nicht ganz unwichtig ist auch der Y-Knopf, denn damit könnt ihr Dinge in euch hineinstopfen und evtl. auch wieder zielsicher auf einen Gegner spucken. Etwas problematischer ist da schon das springen mit dem A-Button, was mich beim testen mehrmals ärgerte. Unser Pelzi springt dabei nämlich vielleicht einen Meter in die Luft und plumst dann wie ein Mehlsack wieder runter. Ist nicht nur optisch wenig schön sondern auch spielerisch sehr ärgerlich. Denn so ist es oftmals reine Glückssache eure Sprungweite zu berechnen, was dann eben dementsprechend oft und gern zum Ableben führt. Um dabei den ohnehin nicht ganz niedrigen Schwierigkeitsgrad einwenig zu entschärfen, haben sich die Entwickler aber glücklicherweise dazu durchgerungen, Taz mit unendlich vielen Leben auszustatten.



In den einzelnen verdammt bunten Welten müsst ihr dann Aufgaben erfüllen, wie beispielsweise das zerstören von Taz Plakaten und allerlei Gebüsch, Kisten usw. und dem aufsammeln von Sandwiches. Allein zum weiterkommen ist dies alles aber nicht notwendig, sondern richtet sich wohl in erster Linie an die Profis unter euch die auch jede noch so kleine Ecke eines Levels erkunden wollen. Nur das Hauptziel, z. B. das zerstören des Taz-Gesucht Steckbriefe muß zum weiterkommen erreicht werden. Um dem ganzen noch einwenig mehr Rätselaction zu verpassen (das Spiel tendiert ohnehin sehr in Richtung Rätseln/Suchen) hat man auch noch verschiedene Kostüme eingebaut, die sich Taz in speziellen ACME-Telefonzellen holen kann. Durch diese erhält er eine Spezialfähigkeit, die sich im Weiterkommen durchaus nützlich machen kann.... mal wird unser Held da zum Wild West Revolverhelden oder aber Taz meets Tony Hawk - einige Variationen sind da möglich.



Im weiteren Spielverlauf des 1-Player Modus trefft ihr dann auch auf kleine Mini-Games, die sich praktischerweise auch freispielen lassen, so daß ihr zusammen mit einem Freund antreten dürft. Allerdings wird das ganze schon recht schnell wieder langweilig, weil man sich hier nichts vernünftiges hat einfallen lassen und die große Langeweile schon nach wenigen Minuten um sich greift. Zumindest Einzelspieler werden eine Weile beschäftigt sein, wenngleich der Spielfluß auch noch von einigen leichten Rucklern, vorallem bei schnellen Kameraschwenks, beeinträchtigt wird. Hier merkt man dann doch die fehlende 60 Hz Unterstützung. Dazu gesellt sich dann wie gehabt noch das alte Problem von 3D JumpnRuns, nämlich eine oftmals sichtversperrende Kameraperspektive, die man aber glücklicherweise wie beim Genre Primus Super Mario Sunshine per kleinen Analogstick manuell justieren kann. Damit wären wir auch schon beim sich aufzwängenden Vergleich mit dem bisherigen Referenztitel in diesem Genre, dem oben angesprochenen Super Mario Sunshine. Und da hat Taz Wanted leider verdammt schlecht Karten bzw. keine Chance gegen die Abenteuer des Klempners. Denn die bleiben auch weiterhin unangefochtene Nummer 1 auf dem Nintendo GameCube.

Sebastian meint:

Sebastian

Alles in allem ein ganz netter 3D Jumper, der aber leider noch einigen kleine Fehler aufweist. Dafür geht das Gameplay einwenig weg von purer Action und dürfte somit auch diejenigen unter euch ansprechen, die eigentlich mehr dem Rätseln und erkunden in solchen Games zugeneigt sind. Die können dann auch ruhig mal einen Blick riskieren... 

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Taz Wanted Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 02. Oktober 2002
Vermarkter Infogrames
Wertung 6.2
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