
Rote Noten spielt ihr dabei mit einem Schlag auf die Mitte der Trommel, bei blauen müsst ihr den Rand erwischen. Im Grunde also wirklich ein reines Rhythmusspiel, dessen Reiz somit (wie eigentlich alles in diesem Genre) vor allem von seinem speziellen Controller abhängt. Der Erfolg der Serie hat Namco aber natürlich dazu veranlasst, auch die portablen Konsolen mit einem Ableger zu versorgen. Und im Gegensatz zur PSP, bei der ihr nur mit Knöpchendrücken spielen könnt, eignet sich der DS super für das Spielschema.
Dem Spiel liegen zwei farbige, etwas dickere Styli bei. Ihr legt also den DS vor euch hin und haltet in jeder Hand einen Stift bzw. Drumstick, mit dem ihr die Taiko auf dem unteren Bildschirm bearbeitet. Das Spiel weist hier darauf hin, die vorgeschlagene Haltung der Styli einzuhalten. Zum einen kommt so das (Mini-) Trommelfeeling besser rüber und zum anderen schont es den Touchscreen mehr, als wenn man die übliche Stifthaltung verwendet. Nach kurzer Eingewöhnungszeit funktioniert dies auch wunderbar. Auf dem oberen Screen seht ihr natürlich die zu spielenden Noten, euren Score, den Kombostand und Wadadon, eure fröhliche, quiekende Trommel.

Beim Spielen solltet ihr versuchen, die Noten möglichst zeitgenau zu treffen und am besten keine einzige auszulassen, um am Ende für die 'full combo' eine höhere Auszeichnung zu erhalten. Zu Beginn stehen euch 23 Songs in je drei Schwierigkeitsgraden zur Verfügung, weitere Songs lassen sich erspielen. Es sei hier angemerkt, dass alle Songs nur ein bis zwei Minuten lang sind, was aber für zwischendurch wiederum super ist.


Neben neuen Songs erhaltet ihr auch regelmäßig Briefe, in denen man euch andere Geschenke überreicht oder besondere Herausforderungen aufstellt. Hier wäre es dann von Vorteil etwas Japanisch zu können, da ihr die Challenges nicht direkt beim Lesen des Briefes annehmen könnt sondern alles selbst einstellen müsst. Die Belohnungen teilen sich auf in erstens kleine Cheats, mit denen ihr etwa das Spiel beschleunigt oder den Ton eurer Trommel ändert, und zweitens Items für Wadadons Kleiderschrank. In Dons Zimmer könnt ihr nämlich seine Farben ändern und ihm alberne Kostüme und Accesoires anziehen. Natürlich nur eine nette Spielerei am Rande, aber aus irgendeinem Grund motivieren einen solche Sammelmöglichkeiten ja doch dazu, das Spiel immer wieder einzulegen und alle Schwierigkeitsgrade zu meistern. Nicht zu vergessen ist der Doujo, in dem ihr täglich ein bestimmtes Lied zu meistern bekommt und damit in höhere Ränge aufsteigen könnt sowie weitere Belohnungen erhaltet. Eine tolle Idee, die euch wegen des Kalender-basierten Konzepts längerfristig an das Spiel fesseln wird.

Und weil das ganze nun mal eine erfolgreiche japanische Marke ist, kommt Taiko no Tatsujin DS im bunten, superniedlichen und manchmal dezent seltsamen Style daher. Tanzende Schildkröten, Aale und allen voran eure niedliche Taiko versprühen gute Laune, genau wie die überwiegend beschwingten und ohrwurmgefährlichen Lieder. Abgesehen von den Challenges die euch in Briefen gestellt werden, ist das Spiel auch für Leute ohne Sprachkenntnisse super spielbar.
Noch ein paar Hinweise zum Schluss:
- Das Spiel hat auch einen Mehrspielermodus für bis zu vier Teilnehmer mit einem Modul, welchen ich aber nicht testen konnte.
- Außerdem wurde von einem Bug berichtet: Belegt nicht alle drei Savefiles! Wenn ihr drei Files benutzt und in allen Wadadon umkleidet, speichert das Spiel keine Fortschritte mehr. Ein ärgerlicher Fehler, der sich aber m.E. Gut umgehen lässt.
- Ein Challengebrief zeichnet sich dadurch aus, dass 1. kein Geschenk drin ist und 2. in der Mitte ein Bereich farbig hervorgehoben ist, der euch die Bedingungen der Herausforderung nennt. Diese lesen sich wie folgt:

(Click to enlarge)
Da bislang noch kein Teil der Serie in Europa erschienen ist und auch von einer amerikanischen Version nichts zu vernehmen ist, kann ich den Import derzeit durchaus empfehlen. Ich klebe jedenfalls seit Tagen dran wie ein Süchtling und sehe es auf einer Stufe mit dem ebenso hervorragenden Ouendan.
written by Philipp Klüglein, © nexgam