Super Hydlide im Test

Mega Drive
Mit Rollenspielen hatte SEGA seine Mega Drive Fangemeinde zumindest in Europa zu keiner Zeit überschüttet. Wohl gab es hierzulande aber eine kleine erlesene Auswahl echt unterhaltsamer Titel wie Shining Force, Shining in the Darkness, Landstalker oder auch Soleil. Auch "Super Hydlide" ist im RPG-Genre beheimatet und wurde von SEGA in Europa veröffentlicht - doch ob dies auch ein Grund zur Freude ist?
Es kommt wie es kommen musste - ein Fantasy-Königreich steckt in schweren Nöten, nachdem sich eine angriffslustige Monsterbrut in Wald und Flur breit macht. Während die Oberhäupter gewohnt planlos diskutieren, zieht ein mutiger Held aber bereits aus, um die Seuche zu stoppen und ihren Ursprung zu erkunden...

Genauer gesagt fühlen sich gleich vier Heroen der schwierigen Aufgabe gewachsen, doch nur ein einziger darf von euch vor Spielbeginn erwählt werden. Die Weltenretter unterscheiden sich dabei in Werten wie Stärke, Geschick, Intelligenz oder Magie und eine kluge Wahl ist hilfreich, denn den Rest des 16-Bit Abenteuers dürft ihr ausschließlich nur mit eben jenem Charakter durchleben.



Erwähntes Abenteuer spielt sich dann im Anschluß so klassisch, daß selbst die ergraute 16-Bit Konkurrenz zutiefst progressiv & innovativ dagegegen wirkt. So durchlauft ihr die Wildnis und bekämpft auftauchende Gegner in Echtzeit, wofür hin und wieder nach alter Art & Weise Level-ups winken. Wer sein Glück schließlich innerhalb der Stadtmauern sucht, wird mit gewohnt ziemlich einsilbigen Bewohnern und einem üblichen Shop-System Vorlieb nehmen müssen.

Gerade im Bezug auf Ein- & Verkauf in den Städten finden sich bei Super Hydlide jedoch zwei unliebsame Eigenschaften. Erstens nervt das Modul mit einem drakonischen Ladenschlußgesetz (schlimmer als in den 70ern ..) wodurch ihr öfter als euch lieb ist vor geschlossenen Läden steht. Zweitens ist im Rucksack eures 1-Mann-Rettungskommando nur (sehr) begrenzt Platz, was zur Folge hat, daß ihr ständig das Gewicht eurer Items & Ausrüstungsgegenstände im Blick haben müsst. Zwei auf Dauer äußerst nervige Features, die eben nicht ganz ohne Grund aus neueren Produktionen verschwanden...



Auch technisch war Super Hydlide damals schon denkbar schlechte Werbung für den Mega Drive. Eine derart farblose, triste und undetaillierte Optik auf (beinahe!) Master System Niveau dürfte jedenfalls niemanden zum 16-Bitter bekehrt haben. Tauchen dann mal mehrere Gegner auf dem TV-Bild auf, fangen die Sprites zu allem Überfluß auch noch zu ruckeln an. Zum abgewöhnen! Auch der Sound ist nur marginal besser und lässt sowohl Atmosphäre als auch Hingabe seines Schöpfers vermissen. Da ist es dann freilich nur ein schwacher Trost, daß dem Modul von Seiten SEGAs eine Batterie spendiert wurde, wodurch ihr in den Gasthäusern der Städte stets den Spielstand abspeichern könnt.

Sebastian meint:

Sebastian

Die Enttäuschung saß damals schon tief. Nicht nur das es aussieht wie Master System - es spielt sich auch ganz genauso! Abgesehen von der integrierten Batterie fällt mir in Kürze nichts ein, was man hier unter "positiv" verbuchen könnte. Warum SEGA sich seinerzeit zu einem EU-Release entschloss? Keine Ahnung. Dieses RPG Abenteuer darf man sich jedenfalls getrost entgehen lassen - auch wenn in der letzten Zeit einige wenige Leute darin ein verkanntes Genie erkannt haben wollen... 

Positiv

  • Batteriespeicher

Negativ

  • Unglaublich miese Technik
  • Dämliche Features
  • Plumpe Storyline
Userwertung
1.1 1 Stimmen
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Super Hydlide Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1991
Vermarkter SEGA
Wertung 4.1
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