Summer Athletics 2009 im Test

Nintendo Wii
In Berlin beginnt dieser Tage die Leichtathletik-WM und nicht wenige Gamer dürften sich beim Anblick der Hürdenläufer, Sprinter und Stabhochspringer an selige Spieleabende bei Summer Games (C-64) und Track & Field (PSone) erinnern. Dank DTP gibt es nun mit Summer Athletics 2009 wieder Nachschub bei den traditionellen Knöpfchenkillern. Und nachdem man uns im Vorjahr mit Summer Athletics noch nicht richtig überzeugen konnte, will man es nun pünktlich zur WM so richtig wissen!
Wer unter den werten Lesern den Wunsch nach Leichtathletik-Wettkämpfen in sich trägt, der wird sich vom Intro mit zahlreichen Ausschnitten aus dem Spiel bestens eingestimmt fühlen. Das danach folgende Hauptmenu mit seinen übersichtlichen acht Punkten bietet bekannte Kost: Neben dem Training einer einzelnen Disziplin lässt sich auch gleich ein ganzer Wettkampf bestreiten. So weit, so gut - das hatten wir schon bei Summer Games Anno 1986 auf dem seligen Commodore 64.



Summer Athletics (Nintendo Wii)


Das die Zeit bei DTP nicht stehengeblieben ist, bezeugen aber die Modi "Karriere" und "Berlin Weltmeisterschaft". Während euch letzterer an allen neun Tagen der aktuellen WM in der deutschen Hauptstadt teilnehmen lässt (inklusive Qualifikationsrunde) wartet mit "Karriere" erneut der umfangreichste Spielmodus auf euch. Per Editor bastelt ihr euch einen jungen Amateur zusammen, verteilt einige Fähigkeitspunkte auf fünf Eigenschaften wie Technik, Kraft, Speed etc. und macht euch danach an die ersten Wettkämpfe. Diese sind naturgemäß noch einfach zu bewältigen und beflügeln euren Senkrechtstart in der Welt des Sports, ehe es dann zunehmend schwieriger wird eine Top-Platzierung zu landen.



Summer Athletics (Nintendo Wii)


Damit der Karrieregedanke nicht zu kurz kommt, dürft ihr zudem nach den Wettkämpfen hinzugewonnene Fähigkeitspunkte verteilen und euch der nächsten Aufgabe stellen. Und die 28 Disziplinen beinhalten entweder 400m Spring, Speerwerfen, Bogenschiessen, Hammerwerfen, Radrennen, Stabhochsprung oder Turmspringen. Wobei im Multiplayer mit bis zu vier menschlichen Spielern noch das 4x100m Schwimmen sowie der Staffellauf hinzukommen. Geniale Idee: Statt sich einfach immer nur zu duellieren, wird beim Staffellauf kooperativ mit nur einer Wiimote gespurtet. Wie im realen Leben muss diese dann möglichst fehlerfrei (= ohne unnötigen Zeitverlust) an den nächsten Läufer weitergegeben werden. Bei vier menschlichen Spielern ein durchaus spaßiger Zeitvertreib, zumal die grundlegende Steuerung wirklich schnell beherrscht wird und noch beim Vorgänger bestehende Steuerungsprobleme weitgehend behoben wurden.



Summer Athletics (Nintendo Wii)


Wie nicht anders zu erwarten, dürft ihr entsprechende Bewegungen mit Wiimote + Nunchuck nachahmen. Während beim Tontaubenschiessen per B-Knopf der imaginäre Abzug der Flinte bedient wird, sind beim 100m Sprint beide Arme hoch und runter zu schwingen, um entsprechend Speed aufzunehmen. Was genau dabei zu beachten ist, wird dabei von einer kurzen Info-Tafel zu Beginn erklärt. Das lässt euch schon beim ersten Durchgang erfolgreiche Platzierungen landen, allein den Hochsprung hat dieser Autor nicht gerafft und erst ein zusätzlicher Blick in die übersichtliche Anleitung (wie ging das nochmal!?) konnte letztlich seine Negativserie durchbrechen. Insgesamt ist es bei Summer Athletics 2009 wie bei jedem inhaltlich verwandtem Spiel - habt ihr einmal die Steuerung / Bewegungsabläufe intus, fallen Rekord nach Rekord. Dank dreier Schwierigkeitsgrad wird zwar auch Profis nicht weniger als Perfektion abverlangt, der Reiz nach dem erfolgreichen Erklimmen der Lernkurve lässt aber bereits merklich nach.



Nun darf man als Besitzer der Vorjahresversion natürlich berechtigt nach den Neuerungen fragen, denn tatsächlich blieb das Spiel tief im seinen Inneren relativ unangetastet - wovon die leider abermals gerade mal PlayStation 2 Niveau erreichende Grafik ein Liedchen singen kann. Unverständlich, dass die Nintendo Wii Entwickler es auch Jahre nach dem Launch der Konsole noch nicht hinbekommen, uns endlich die lang erwarteten (und viel versprochenen) grafischen Verbesserungen zu präsentieren. Immerhin - die relativ poppige Musik in den Menüs ist in Ordnung und untermalt das Geschehen passend, hier epochalen Soundtrack zu erwarten wäre wohl einfach etwas zu vermessen. Dafür gibts immerhin noch eine gute klare deutsche Sprachausgabe "Spieler 1 liegt klar in Führung", die sich allerdings auch über etwas mehr Abwechslung gefreut hätte (und wir erst!).



Summer Athletics (Nintendo Wii)


Doch sieht man mal von der Vorjahrestechnik mit leichtem Gesichts-Lifting ab, so gibts neben dem äußerst gelungenen Koop-Multiplayer nun noch einen Wii Balance Board Wettkampf. Wer mit Wii Fit dachte, ein weiteres Zubehörteil zu erwerben, dass dann unter dem Bett verstaubt, irrt sich offenbar - immer mehr Hersteller versuchen das Board in ihre Spielentwicklungen einzubinden. Hier dürft ihr fünf eigenes dafür ausgelegte Disziplinen wie Bogenschiessen, Hammerwerfen, Turmspringen sowie Drei- und Hochsprung meistern. Da ihr dabei die entsprechenden Bewegungsabläufe nachzuahmen habt, sollte dieser Partyspaß unbedingt mit Kamera festgehalten werden, um die Opfer auch auf Jahre hinaus noch mit der Aufnahme mobben zu können.



Summer Athletics (Nintendo Wii)


Eine Erwähnung sollte zudem auch noch die Einstellungsoption Sport oder Arcade finden, die zwar vordergründig zunächst nichts am Spielablauf zu verändern scheint, euch aber bis zu ingesamt nun "Boosts" (Arcade) gibt. Selbige Boosts können dann per C-Button an beliebiger Stelle ausgelöst worden und steigern eure Leistung für eine gewisse Zeit, was gerade im Mehrspielermodus ein hervorragender Anlass für Spott und Häme ist, wenn dann beim Sprint auf den letzten Metern noch am vermeintlichen Sieger vorbeigezogen wird.

Sebastian meint:

Sebastian

Summer Games Summer Athletics 2009 lebt von seinem Mehrspielermodus. Während dieser Autor bereits nach gut zwei Stündchen mit dem zunehmend öder werdenden Einzelspielermodi auf Kriegsfuß stand, sorgte Summer Athletics 2009 an einem Mehrspielerabend für mehr Lacher als die gesamte 1. Staffel von Seinfield. Gerade durch die Koop-Wettkämpfe und die Balance Board Unterstützung mittlerweile ein bedeutend besseres Sporterlebnis, dass einsame Konsolenspieler jedoch mangels Abwechslung weiterhin meiden sollten. 

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Summer Athletics 2009 Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 24. Juli 2009
Vermarkter dtp
Wertung 6.7
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