Der Comic Held rennt und hüpft hierzu wie in besten 2D Zeiten in einem aus der Seitenperspektive gezeigten Level von links nach rechts und vermöbelt die zahlreiche Gegnerschar mit gekonnten Tritten oder Fausthieben. Gerade auch Sprungkicks erweisen sich als sehr hilfreiche Waffe und wer seine Feinde auf Distanz halten will, kann auch auf die Netzpistole zurückgreifen. Diese sollte aber mit Bedacht eingesetzt werden, da die Energie hierzu irgendwann auch ein Ende hat und erst durch entsprechende Items wieder aufgefüllt wird. Da gerade manche Bosse am Levelende gegen die auf drei Stufen aufrüstbare Netzpistole grobe Anfälligkeit zeigen, lohnt es sich oftmals noch ausreichend Spinnweben als Reserve aufzuheben.
Dies übrigens auch, weil er die Netzpistole neben ihrer Fähigkeit als Waffe auch zum schwingen von Plattform zu Plattform verwenden kann. Verfügbare Items zum Aufladen eurer Netzenergie ist also mehr als willkommen und sollte sehr wohl Beachtung finden, ebenso wie übrigens die lebensspendenden Hamburg.
Angesichts der Tatsache das es sich beim Spiderman Modul noch um ein Spiel aus der frühen Game Boy Ära handelt, ist natürlich in Sachen Leveldesign nicht viel zu erwarten. Und dennoch wird unterhaltsame Abwechslung garantiert. Schlagt ihr euch zunächst noch durch die Hinterhöfe New Yorks, geht es im nächsten Level nach einer kurzen Klettereinlage schon hoch oben auf den Dächern zur Sache, bevor ihr dann einen Ausflug mit der U-Bahn unternehmt. Man erkennt daran schon - bei den insgesamt sechs Stages bemühte man sich sichtlich und entsprechend der damaligen Möglichkeiten um Abwechslung. Das sich das Gameplay erfährt zwar wie zu erwarten im gesamten Spiel keine große Abwechslung, kann aber immerhin durch fordernde Endgegner an jedem Levelende punkten.
Etwas frustig dagegen der Schwierigkeitsgrad. Wer sich selbst als Anfänger in Sachen 2D Hüpferei bezeichnet, wird hier sicherlich bald vor ernsthafte Probleme gestellt. Dabei wird das Spiel jedoch niemals wirklich unfair und stets hat man das Gefühl, mit etwas mehr Übung auch schwere Stellen meistern zu können. Schade nur, daß man hier mit Restartpunkten gegeizt hat und ihr daher manche Stellen im Spiel mehrmals meistern müsst.
Technisch ist das Spiel gar nicht so stark vom Alter gezeichnet, wie viele seine Jahrgangskollegen. So ist Spidey zwar etwas einfach ausgefallen, ebenso seine Animationen, dafür weisen die einzelnen Levels aber für Game Boy Verhältnisse teilweise erstaunlich viele Details auf. Auch der Sound kann trotz seiner vielen Wiederholungen auch heuzutage noch punkten und unterstützt den dezenten Retro-Charme, der von dieser Perle ausgeht.
Auf dem ersten Blick sieht man es dem Titel gar nicht an und auch in vielen Magazinen kam er seinerzeit gar nicht so gut weg. Dabei ist The Amazing Spider-Man auf dem Game Boy ein sehr gut spielbares Action Jump´n´Run der alten Schule, welches auch alten Veteranen noch den einen oder anderen Kniff abverlangt. Klasse!