
Ein Grafik-Feuerwerk wird hier nicht abgebrannt. Spaß macht das Puzzle-Game aber trotzdem.
Allein die Vielzahl der Spielvariationen bietet stundenlangen Spielspaß. Neben dem Ein-Level-Modus, in dem es nur gilt, den Highscore zu toppen, kann man auch versuchen, sich durch mehrere Spielstufen zu klicken. Hierbei müssen in jedem Level Ziele wie Mindestpunktzahl oder eine bestimmte Combogröße erreicht werden, um weiterspielen zu dürfen. Spätestens ab der achten Runde werden hier auch Knobelkünstler ins Schwitzen geraten. Leider muss ich zugeben, dass ich keine Ahnung habe, wie viele Level SEGA Swirl eigentlich hat, aber ich nehme an, dass wirklich nur ein sehr kleiner Teil der Menschheit das Ende jemals sehen wird (falls es eins gibt). Wenn man das Spiel etwas actionreicher gestalten möchte, besteht die Möglichkeit, sich selbst ein Zeitlimit zu setzen. Neben den beiden Einspieler-Modi bietet SEGA Swirl zwei weitere Spielvariationen für bis zu vier Spieler. Während in der ersten abwechselnd geklickt wird, was auf die Dauer etwas langweilig wird, kann man in der zweiten per Split-Screen gleichzeitig gegeneinander antreten. Zuerst wird eine Punktzahl als Ziel festgesetzt und nach einigen hektischen Minuten gewinnt der Spieler, der diese zuerst erreicht. Wem es an Freunden oder Joypads mangelt, der kann auch gegen Computergegner antreten. Es muss allerdings erwähnt werden, dass man schon einen großen Fernseher sein Eigen nennen sollte, um am Split-Screen-Modus Spaß zu haben.
Technisch ist das Spiel sicherlich keine Offenbarung. Selbst auf einer 32-Bit-Konsole wäre die Grafik Durchschnitt. Das ist aber eigentlich kein Grund zur Klage, da dieses Game nicht von seiner Optik lebt. Der Sound ist zwar nett, wirkt aber nach längerem Spielen sehr eintönig und nervig.

Der nächste Zug will gut überlegt sein. Nur Combos bringen große Punktzahlen.
Wirklich zu bemängeln ist nur, dass wir armen Europäer auf zwei Features verzichten müssen, die es in der US-Version von SEGA Swirl gibt: Swirl E-Mail und das Einschicken der Highscores bleiben leider den Amis vorbehalten.
Einige Bonuspunkte bekommt SEGA Swirl für die magische Anziehungskraft, die es auf chronische Nichtzocker ausübt. Wer ständig von seiner Freundin genervt wird, weil er zuviel vor der Konsole sitzt, sollte diese einfach mal mit dem Spiel konfrontieren. Oft wird man eine Überraschung erleben. Meine Theorie ist, dass Puzzle-Games dem Unterbewusstsein vorgaukeln, etwas Sinnvolles zu tun (Forschungsgelder zu diesem Thema bitte an die neXGam-Redaktion überweisen).

Bis zu vier Spieler können sich spannende Duelle liefern.
Wer jetzt immer noch denkt, dass er sein Geld lieber an der nächsten Pommesbude investieren sollte, der kann sich unter segaswirl.com die PC-Version runterladen. Allerdings unterscheidet sich diese grafisch stark vom Dreamcast-Spiel.
Insgesamt ist das Spiel auf jeden Fall empfehlenswert. In den ersten Tagen wird man sicherlich immer wieder versuchen, seinen Highscore in den vier speicherbaren Listen zu verbessern, aber auch danach bleibt SEGA Swirl ein schönes Spiel für zwischendurch und für Multiplayer-Zock-Abende.