Robin Hood im Test

NES
Das alterwürdige NES war in seinen letzten kommerziellen Lebensjahren, da schickten sich die Briten von Virgin an die Legende des Robin Hood in Form eines actionhaltigen Rollenspiels zu verwursten. Dabei hatten sich schon viele Hersteller an der Thematik die Finger verbrannt und mit dem vermeintlich großartigen Stoff lediglich ein mittelmäßiges Spiel produziert. Ob es denn dieses Mal alles anders ist?
Das Spiel hakt direkt nach der Gefangennahme des wackeren Engländers in einem Jerusalemer Gefängnis ein. Nachdem Araberführer Saladin (der übrigens ursprünglich nicht Araber, sondern Kurde war) das Kreuzfahrerheer geschlagen hatte, landete eine nicht unerhebliche Zahl dieser tapferen Männer in den wenig gemütlichen Kerkern des Feindes. Aus eben einem solchen müsst ihr euch anfangs befreien und Richtung England fliehen, bevor ihr mit den dortigen Zuständen aufräumt.



Zunächst müsst ihr aus dem Kerker entkommen...


Gespielt wird dabei aus einer leicht angeschrägten Vogelperspektive, die einen guten Kompromiß zwischen Übersicht und Detailgrad bietet und mit der Darstellung des Verließ beginnt. Zunächst macht ihr euch daran mit einem Schwert dem muselmanischen Henker eins über zu ziehen und neue Kameraden wie den Araber Azeem oder den Landmann Peter zu befreien, bevor ihr euch auf den Fluchtweg begebt. Unterwegs sind immer wieder eure Adventure Qualitäten gefragt, denn viele Räume bergen Geheimnisse, die sich erst bei gründlicher Durchsuchung offenbaren. Per Start Knopf ruft ihr daher das Menü auf und könnt auf diese Weise u.a. Aktionen wie "Take, Search, Talk" ausführen, welche zur Bewältigung der Aufgabenstellungen unerlässlich sind und regelmäßig zum Erfolg führen.



Teilweise wird in 2D gefechtet...




Ebenfalls geschult sollten eure Fechtkünste werden, denn auf diese werdet ihr während eures Abenteuers ein ums andere Mal zurückgreifen müssen. Per A-Button holt ihr mit dem scharfen Stück Eisen aus und streckt so eure Gegner nieder. An bestimmten Stellen schaltet der Titel aber zum Duell auch auf eine 2D Perspektive um, in welcher ihr euch dann mit einem meist etwas stärkeren Gegner beharkt. Leider ist das Modul in Sachen Schwierigkeitsgrad nicht ganz ohne und verlangt euch richtig Können ab. Gerade der zweite Abschnitt der Flucht birgt mit seinen unendlich nachkommenden Soldaten bereits immenses Frustpotenzial, da die anfänglichen 100 HP schneller aufgebraucht sind, als man das manchmal wahrhaben möchte.



Die Optik hätte etwas mehr Abwechslung vertragen können...


Doch wer sich erstmal mit dem knackigen Schwierigkeitsgrad arrangiert hat, wird so langsam Freundschaft mit dem Modul schließen. Der Mix aus Rollenspiel, Adventure und Action bietet nämlich viel Abwechslung und fesselt auch anspruchsvolle Gamer des neuen Jahrtausends noch für so einige Zeit ans Joypad. Schade nur, daß man dem Game technisch keinen Persilschein ausstellen kann, denn das NES-typische Spriteflackern gehört auch hier zur traurigen Realität. Retrofans wissen das aber zu verzeihen und freuen sich vielmehr über die detaillierte Darstellung und den stimmigen 8-Bit Soundtrack.

Sebastian meint:

Sebastian

Der ganz große Wurf ist Entwickler Sculptured Design mit ihrer Robin Hood Versoftung nicht geglückt, doch wer sich vom gehobenen Schwierigkeitsgrad nicht unterbuttern lässt, erhält ein ebenso packendes wie actionreiches Rollenspiel. Wer die Herausforderung sucht, wird hier jedenfalls fündig!

Positiv

  • Hübsche Grafiken
  • Interessanter Genremix
  • Gute Story

Negativ

  • Nerviges Flackern
  • Hoher Schwierigkeitsgrad
  • Etwas fummelige Steuerung
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Robin Hood Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 10. Dezember 1992
Vermarkter Virgin
Wertung 7.1
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