Pro Evolution Soccer 2009 im Test

Nintendo Wii
Fußball ist unser Leben! Das ist wohl der bekannteste Ausspruch von Deutschlands Fußballfans. Nicht nur deshalb, weil dieser auch der Titelsong der Fußballweltmeisterschaft von 1974 war, die Deutschland damals für sich entschied. Für viele gilt dieser Ausspruch auch heute noch als Credo und so ist es nicht verwunderlich, dass in jedem Jahr mindestens ein neues Fußballspiel herauskommt. Selbst die Wii von Nintendo wird mit eigenen Fußballspielen bedacht und Pro Evolution Soccer 2008 hat bereits wie innovativ meine Umsetzung auch gestalten kann. Nun folgt mit Pro Evolution Soccer 2009 eine neue Version, in der das Spielsystem etwas verfeinert werden sollte. Ist die Entwicklung ebenso enttäuschend wie die PlayStation 3 und Xbox 360 Variante oder hat es das Zeug zum Verkaufsschlager? Wir forschten einmal genauer nach.

Viele waren bei der letztjährigen Veröffentlichung ja bereits skeptisch ob die Wiimote zusammen mit dem Nunchuck für ein spaßiges Fußballerlebnis sorgen könnte, dass auch präzise genug ist um auch die Pro Gamer begeistern zu können. Doch Konami zog sich mit der neuartigen, interessanten Steuerungsmethode geschickt aus der Affäre und so wurde Pro Evolution Soccer 2008 zu einem außerordentlich erfreulich gut spielbaren Titel. In der 2009er Variante wird dieser Weg konsequent weitergegangen und das Spielsystem noch etwas verfeinert. Doch erstmal der Reihe nach.


Auch auf der Wii bietet Pro Evolution Soccer 2009 eine Vielzahl von Spielmodi, die jeden Fußballfan zufriedenstellen dürfte: Neben dem Pokal- und Ligamodus stehen auch die Klassiker wie die Meisterliga zur Verfügung, in dem man eine Mannschaft als Spielertrainer begleitet und neben dem Tore schießen auch für die Verpflichtung neuer Spieler und der Verwaltung der Finanzen des Vereins zuständig ist. Auch bereits bekannt ist das Herzstück des Spiels, der Champions Road Modus. Hier spielt man mit einer eigens erstellten oder schon vorgefertigten Mannschaft um in allen Teilen Europas gegen die Konkurrenz zu bestehen. Hier gibt es für jeden der fünf Teile von Europa jeweils drei Ligen mit steigendem Schwierigkeitsgrad und größerer Anzahl an Mannschaften.

Ziel ist es hier, jede der Ligen auf dem ersten Platz abzuschließen um zur nächst höheren zu gelangen. Durch Siege bekommt man zusätzliches Geld, mit dem man sein Clubhaus weiter ausbauen kann. Dies ist nützlich um die Stimmung und Fähigkeiten der Spieler zu steigern und auch bessere Spielerkarten zu ziehen. Manch einer wird sich fragen, was es mit den Spielerkarten auf sich hat, jedoch werden sich Veteranen aus Pro Evolution Soccer 2008 wohl noch an dieses Spielelement erinnern. Für jede Mannschaft, die man im direkten Zweikampf besiegt, erhält man die Möglichkeit zwei oder mehr Karten zu ziehen. Diese stehen jeweils für einen Spieler, der so in die eigene Mannschaft übernommen werden kann. Da man so nicht weiß, welche Position dieser Spieler spielt, hat bekommt man einen nützlichen Hinweistext am Bildschirm sobald man mit dem Zeiger auf eine Karte deutet. Daraufhin lässt sich meist gut abschätzen auf welcher Position dieser Spieler spielen könnte.


Die Steuerung im Spiel selbst setzt wie schon beim Vorgänger weiterhin auf Wiimote und Nunchuk, wobei auch noch zusätzlich eine quergehaltene Wiimote und eine Classic Controller zusätzlich mit unterstützt werden. Bei der auf Wii zugeschnittenen Steuerung kontrolliert man seine Spieler nur mehr oder weniger direkt: Mit Hilfe eines Cursors gibt man den eigenen Spielern Anweisungen, die diese dann auch brav befolgen. Hier können sich Taktiker so ihren Freuden freien Lauf lassen und jeder Freistoß kann bis ins Detail geplant werden. Das Spielsystem bietet somit viel Freiraum für die eigene Raffinesse und lässt einem alle Möglichkeiten den Spielverlauf selbst zu bestimmen. Das fängt schon mit den drei verschiedenen Dribblingsarten an: Hier kann man wahlweise durch drücken des A Knopfs in eine Richtung den gewählten Spieler in diese Richtung spurten lassen oder ihn durch Ziehen auf einen bestimmten Punkt verweilen lassen. Zusätzlich kann hier auch der Control-Stick genutzt werden um beispielsweise in der Nähe stehende gegnerische Spieler direkt auszumanövrieren, was aber zum Nachteil hat, dass man hier nicht sprinten kann.


Da es im letzten Jahr noch Raum für Verbesserungen der Steuerung gab, kann Pro Evolution Soccer 2009 in diesem Jahr besonders punkten. So wurde das zielen bei Freistößen verbessert und auch die Art des Torschusses kann nun selbst festgelegt werden. Wie im Vorgänger kann man auch in PES 2009 durch einfaches Schütteln des Nunchuks einen Schuss auf das gegnerische Tor vollführen. Neu ist hingegen der gezielte Schuss: Dazu zeigt man mit Hilfe der Wiimote in die Ecke, die der Fußballer auswählen soll und drückt dabei den B Knopf. Die Stärke des Schusses wird jedoch weiterhin von der CPU selbst festgelegt. Außerdem wurde auch die Verteidigungsmöglichkeiten verbessert, indem es nun durch die Steuerung auch ermöglicht wird einen Spieler dazwischenlaufen zu lassen um einen gepassten Ball abzufangen. Wer auch kompliziertere Taktiken, wie den Doppelpass, erlernen möchte, dem sei das Traingslager angeraten, das viele möglichen Spielzüge erklärt und auch so genannte Bewertungstests anbietet um diese Spielsituationen einzuüben.


Neben den Spielmodi für einzelne Spieler bietet Pro Evolution Soccer 2009 mehrere Modi für Mehrspielerduelle. Neben der Möglichkeit an einer Konsole zu viert gegeneinander zu spielen, hat man in PES 2009 auch die Option sich online zu beweisen. Hier kann man entweder alleine oder zu zweit an einer Konsole gegen ein virtuelles Gegnerteam antreten. Will man gegen einen befreundeten Spieler antreten, bietet das Spiel wie die meisten anderen Titel auf der Wii die Möglichkeit an mittels Freundescodes seine Freundesliste aufzubauen. Die Verbindungsqualität bei den Spielen ist sehr gut, wobei man spielerisch immer etwas Schwierigkeiten hat den Überraschungseffekt im Spiel unterzubringen, da im Spiel jederzeit der Zeiger der Wiimote sichtbar ist und so jeder Teilnehmer weiß welche Befehle das virtuelle Gegenüber gibt.

Ansonsten findet man auf der Wii-Konsole die selben Lizenzschwierigkeiten der übrigen Konsolenumsetzungen vor. Die Originalnamen findet man ausschließlich in der englischen, französischen, italienischen und spanischen Liga vor, der Rest sind vornehmlich Phantasienamen, die sich an den echten Namen nur orientieren. Toll ist hingegen die Möglichkeit sich offizielle Updates herunterzuladen, sobald diese verfügbar sein sollten. Einige Tücken bietet auch die neue Schusssteuerung des Titels: Durch das Drücken des B-Knopfes für einen gezielten Schuss, kann es durchaus passieren, dass der Ball zu einem Mitspieler gepasst wird, da im normalen Spielverlauf diese Taste für einen Kurzpass verwendet wird. Dies ist nicht nur ärgerlich, sondern kann einem auch schon den Sieg kosten.


Auch sonst wirkt trotz aller Freiheiten die Steuerung ein wenig überladen: Wenn man für das ausführen eines Doppelpasses schon drei gleichzeitig gedrückte Tasten benötigt, fällt es einem schwer diesen auszuführen. Vor allem in der Hektik eines regulären Spiels muss man so auf solche Spielelemente verzichten, die sich mit einem Pad einfach leichter ausführen lassen. Auch sonst sollte man eine eher längere Einübungszeit der Steuerung in Kauf nehmen, die dennoch viele Möglichkeiten offen lässt.


Die Grafik des Titels ist dabei außerordentlich gut gelungen und ist einen Tick besser als die des Vorgängers. Selbst aus der großen Entfernung sind die Spieler und die Animationen noch gut als solches zu erkennen. Was aber auffällt ist Tearing bei hektischen Bewegungen in einer Wiederholung oder aber auch Clippingfehler beim Torjubel der Spieler, wenn sie sich um den Hals fallen. Außerdem fällt im gesamten Spiel und vor allem im Trainingslager die mangelhafte Übersetzung auf. Oft Wörter falsch geschrieben oder Erklärungen sind eher mehrdeutig formuliert. Das geht auch anders. Bei den Steuerungsvarianten sollte man die Playmaker Version, also mit Wiimote und Nunchuk dennoch vorziehen, da sich PES 2009 mit Classic Controller oder quergehaltener Wiimote wie eine abgespeckte Version des normalen Spiels spielt und der Classic Controller einiges an Komfort einbüßt.

Michael meint:

Michael

Auf PlayStation 3 und XBox 360 mag Pro Evolution Soccer 2009 zwar die Krone an Electronic Arts abgegeben haben, jedoch auf Nintendo Wii liegt die Fußballwelt deutlich in der Hand von Konami. Zwar benötigt die Steuerung immer noch eine gewisse Einarbeitungszeit und manche Spielmanöver noch etwas mehr, dennoch macht PES 2009 auch auf der Wii sehr viel Spaß und die zahlreichen Verbesserungen fügen sich gut in das Spiel ein. Allerdings gibt es noch einige Punkte die verbesserungswürdig sind. Bei Torschüssen liegt viel an den Eigenschaften der virtuellen Spielers und man hat nicht immer die Kontrolle die man sich wünscht. Vielleicht wird dies aber noch mit Pro Evolution Soccer 2010 ausgemerzt und bis dahin kann man sich noch an vielen (Online-)duellen erfreuen. 

Positiv

  • Verfeinerung der Playmaker Steuerungsmethode..
  • Onlinemodus
  • auch klassische Steuerungsvarianten möglich

Negativ

  • ..die aber immer noch verbesserungswürdig ist
  • teils schlechte Übersetzung
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  • von MC_IRC:

    Wenn das ingame sein soll, dann sieht es ja recht gut aus. 2008 ist hässlich ohne ende.

  • von namemein:

    Original von Böhser Arzt freue mich über die möglichkeit auch "normal" zocken zu können! Geht mir ganz genauso. ...

  • von Böhser Arzt:

    freue mich über die möglichkeit auch "normal" zocken zu können!

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Pro Evolution Soccer 2009 Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 26. März 2009
Vermarkter Konami
Wertung 8.2
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