Point Blank DS im Test

Nintendo DS
Eine der erfolgreichsten Lightgunshooterserien feiert auf dem Nintendo DS ihren Einstand. Das knallbunte Schützenfest für jedermann, bei dem ihr (anders als in den meisten Shootern dieser Art) keine Horden von Zombies oder Schwerverbrechern per Kopfschuss zur Strecke bringen müsst, sondern mal mehr, mal weniger intelligente Minispielchen per Lightgun (hier ist´s der Stylus) löst. Namco hat sich dabei ordentlich ins Zeug gelegt und bringt euch sozusagen ein Best of der ersten drei Teile (PSX) und erweitert dieses mit ein paar exklusiven Minigames. Ob das Spiel überzeugen kann, oder der Stylus samt Touchscreen kein Ersatz für eine richtige Lightgun ist, könnt ihr jetzt im Test nachlesen.

Ende 2006 für den Nintendo DS erschienen, ging Point Blank DS im Weihnachtstrubel leider am Grossteil der Spieler vorbei, obwohl Entwickler Namco im Grunde genommen ein tolles Spiel abgeliefert hat. Wie schon bei den Serienvorgängern auf Playstation, handelt es sich auch bei der Nintendo DS Version um einen Lightgunshooter, der sich aber aufrund des Einsatzes des Stylus (der als Lightgunersatz dient) eher wie eine Minispielsammlung im Stile von Wario Ware Touched! spielt. Zur Auswahl im Singleplayermodus stehen diesmal neben dem obligatorischen Arcademodus der neue Gehirnmassagemodus und das Spielemuseum, in dem euch vier Umsetzungen von klassischen Spielautomaten zu längeren Partien einladen.

Im Endeffekt gleichen sich die drei Spielmodi aber stark, da euch in allen Modi die gleichen Minispiele erwarten. Wie gewohnt begleiten euch Dr. Dan und Dr. Don durch die 40 Minigames, die zum Teil sehr abgefahren sind. So müsst ihr z. B. Tontauben schiessen, eine einzelne winzige Fliege treffen, Verbrecher hinter Fenstern ähnlich beseitigen, von einem Pferd aus Zielscheiben und Flaschen treffen, Virtua Cop (Saturn) mässige Shooterpassagen in Hotelgängen und U- Bahnhöfen bewältigen, Schafe per Pistole scheren oder ähnlich dem Shootout Modus in Wii Play Dan & Don vor Ufos beschützen.


Im Arcademodus könnt ihr zwischen vier Spielmodi wählen, wobei ihr im leichtesten Spielmodus nur vier Level zu meistern habt, während ihr auf dem härtesten Schwierigkeitsgrad acht Profimissionen zu lösen sind. Meist habt ihr nicht länger als 20 Sekunden Zeit um die einzelnen Aufgaben zu lösen, in den Profirunden habt ihr meist nicht einmal die Hälfte der Zeit oder müsst eine höhere Punktzahl erreichen, um nicht das Levelziel zu reißen. Versagt ihr, verliert ihr eines der drei Leben. Alle vier Runden habt ihr dafür die Chance aus ein Leben in einer Bonusrunde zu gewinnen, dabei müsst ihr aus mehreren Schatzkisten die richtige auswählen. Leider ist es reine Glückssache, ob ihr gewinnt.

Der zweite, neue Modus gestaltet sich interessanter als der Arcade-Modus. Im Hirnmassagemodus müsst ihr zwar die gleichen Minigames bewältigen, nur sind diesmal jeweils 4 Minispielchen in verschiedene Kategorien wie mentale Konzentration oder Zielsicherheit eingeteilt. Als kleines Fazit wird eure Leistung am Ende der vierten Runde vom ebenfalls neuen Professor samt grünen Papageien, ähnlich der Touch Generations Titel von Nintendo, bewertet. Dabei kriegt ihr ein nettes Sextagramm zu sehen, in der eure statistischen Werte wie Urteilskraft, Reaktion und Präzision grafisch anschaulich gemacht werden. Zudem könnt ihr 100 Ränge erspielen, die nach und nach neue Kategorien freischalten und jeweils von einem amüsanten Spruch des Papapageien begleitet werden.


Einen Zweispielermodus gibt es auch, der ähnlich der Playstation Versionen sehr viel Spass macht und das Langzeitvergnügen doch erheblich aufwertet. Dank der Möglichkeit mit einer Karte zu Spielen, könnt ihr auch gleich gegen jeden, der einen Nintendo DS besitzt eine kurze Runde einlegen.

Grafisch ist Point Blank recht hübsch geworden. Im Japano-Pop Design gehalten, strahlen euch knallige Farben entgegen und auch das komplette Design ist abgefahren, wie man es schon aus den Vorängern kennt. Im Grunde genommen wurde die Grafikengine 1:1 von der Playstation übernommen und steht dieser auch in nichts nach. Die Levels bieten abwechslungsreiche Settings und auch die knallbunten Menüs wissen zu gefallen. Der überwiegende Teil der Grafik ist in 2D gehalten,nur der neue Professor samt Papagei wurden in hübscher 3D Polygonoptik gestaltet.

Beim Sound hat sich Namco selbst übertroffen. Musik und Soundeffekte sind gelungen und wieder schön schräg und abgedreht, das wahre Highlight ist aber die genial komische japanische Sprachausgabe. Nicht nur, dass man bei PAL-Spielen selten japanische Stimmen zu hören bekommt, diese passen auch perfekt zum abgefahrenen Spielverlauf. Spätestens wenn ein grimmiger General seine unwillige Alientruppe zum Angriff treibt, bleibt kein Auge trocken. Herrlich mitanzuhören und endlich mal ein Spiel, das eine Lanze für japanische Sprache in PAL-Spielen bricht! Damit ihr natürlich auch etwas versteht, wurde jeder Satz übersetzt und wird als Untertitel in deutsch eingeblendet.

Philipp meint:

Philipp

Mit ihrem Erstlingswerk für den Nintendo DS hat Namco gute Arbeit geleistet. Der typisch schrille Point Blank Stil kommt auch auf dem DS voll zur Geltung und auch die japanische Sprachausgabe unterstützt das bunte Treiben gekonnt. Leider macht der Stylussupport Point Blank DS zu einfach, zumal ihr nicht einmal nachladen müsst und so ist die DS Version zwar der umfangreichste Teil der Serie, der aber schon nach einer halben Stunde komlett durchgespielt ist. Ohne Lightgun wirkt das Spiel eher wie eine Minispielsammlung ala Wario Ware Touched!, ohne dessen Klasse und Umfang zu erreichen. Mit den neu hinzugenommenen Gehirn-Tests geht man dabei sogar in die Richtung von Nintendos Touch Generations Reihe,,, Point Blank DS könnte man als inofiziellen Vorgänger zu NDS Augen-Training, welches ebenfalls von Namco entwickelt wurde bezeichnen, da es von der Art der Präsentation mal abgesehen, erstaunlich stark an Konzept und Aufgabenstellung des neuesten Titels für Casual Gamer erinnert. Insgesamt ein guter Titel, dem es leider nicht gelingt, langfristig zu motivieren.

Positiv

  • auch ohne Lightgun gut spielbar
  • tolle japanische Sprachausgabe
  • Japano Pop!

Negativ

  • fühlt sich eher wie eine Minispielsamlung an
  • zu leicht..
  • .. dadurch leider zu wenig Minigames
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  • von Arcadion:

    Bunt-harmlose Lightgun-Shooter-Umsetzung, die unter Abwechslungsarmut leidet [US-Version getestet] Virtua Cop,Time Crisis und besonders The House of the Dead das sind Lightgun-Shooter ganz nach meinem Geschmack. Leider gibt es von denen (noch) keine Umsetzung für den DS. Dafür...

  • von Sirius:

    Das Spiel ist ja mittlerweile erschienen. Hat es sich einer von euch geholt? Ich habs mal angespielt und mir gefällt es bisher sehr gut. Manche Minispiele sind wirklich sehr hektisch und das genze Spiel scheint auch sehr abgedreht zu sein. Das Spiel wird auf jeden Fall einen Weg in meine DS...

  • von Joeny Mahoney:

    Ich warte auf den ersten, der seinen DS im eifer des Gefechts durchbohrt. ...

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Point Blank DS Daten
Genre Lightgun-Shooter
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 07. Dezember 2006
Vermarkter Atari
Wertung 6.6
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