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Auch wenn der Name englischkundigen Spielern vielleicht zunächst etwas anderes suggeriert - es geht hier nicht ums malen. Vielmehr entpuppt sich der Dreamcast Titel der ersten Stunde als eine Art Funracer, mit der Ausnahme das die enthaltenen Tiere wie z. B. ein Walross, Haifisch oder Pinguin. Auf motorisierte Gefährte müssen Dreamcast- Besitzer zusätzlich verzichten, stattdessen wird hier per Pedes bzw. schwimmend vorwärts bewegt. Dies geschieht durch ein kontinuierliches und abwechselndes malträtieren der Buttons, just in der Tradition diverser Button Smasher Games der 80er Jahre. Gemeinsam mit der bunten Optik und dem fröhlich-unbekümmerten Grafikdesign beschleicht den Redakteur schon bald den Eindruck, daß man vor dem Japan-Release der Konsole händeringend nach einem kinderkompatiblen Titel für die jüngsten Gamer suchte und mit Pen Pen eben verwirklichte.

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Eben diese jüngeren Spielernaturen werden sich beim freispielen von neuen Tieren und Accessoires in der Meisterschaft sicherlich gut unterhalten fühlen, schließlich überfordert das Gameplay auch unerfahrene Gamer nicht und darf dank eines Multiplayermodus sogar zu viert mit gevierteltem Bildschirm gespielt werden. Da fühlt man sich glatt an so manchen Spieleabend zu viert auf dem guten alten Nintendo 64 erinnert.
Leider trägt zu diesem Deja Vu- Erlebnis auch die Optik von Pen Pen bei - die billigen Texturen wirken nämlich eher wie aus einem Nintendo 64 Modul, statt eines Dreamcast Spiels. Dazu sind die Animationen der tierischen Wettläufer reichlich sparsam ausgefallen und auch die Details der vier Strecken hätten eine deutliche Auffrischung gut gebrauchen können. Hält man sich vor Augen, daß man bei SEGA eben recht schnell einen Titel zum Start der neuen 128-Bit Konsole programmieren musste, ist das Ergebnis wenig überraschend und nachvollziehbar - hübsch sieht es halt dennoch nicht gerade aus.

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Ein besseres Zeugnis lässt sich dem Sound aussprechen, der ganz unterhaltsame und fröhliche Themes von der Schillerscheibe abspielt. Nichts weltbewegendes und vielleicht sogar etwas wenige Musikstücke. Doch wer den Titel nicht gerade drei Stunden am Stück daddelt, wird sich durch Wiederholungen auch nicht angenervt fühlen. Ansonsten kann man den Punkt "akustische Untermalung" als recht gelungen abhaken.
Schade hingegen die schlampige PAL-Anpassung von Pen Pen. Als hätte man bei Infogrames keine Zeit mehr gehabt, "zieren" die PAL-Version des Spiels dicke Balken. Wer also unbedingt zum tierischen Wettrennen greifen will, dessen Favorit sollte die NTSC-Version des Spiels sein.

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Pen Pen für Dreamcast ist sympathisch, aber leider nicht besonders gut. Neben technischen Unzulänglichkeiten ist der Umfang mit vier Kursen nicht nur sehr gering, auch die PAL-Anpassung ist eigentlich eine Frechheit. Sieht man die Grafik dieser GD-ROM, grenzt es fast an ein Wunder, was man wenige Jahre später technisch noch so alles aus Dreamcast (z.B. Shenmue II) herausgekitzelte. Als etwas anspruchslose Unterhaltung für den z.B. 5-jährigen Neffen geeignet, erfahrenere Spieler werden sich vom dürftigen Spielprinzip aber schon sehr bald gelangweilt fühlen.