Outlaw Golf 2 im Test

Xbox
Golf gehört nicht unbedingt zu den beliebtesten Sportarten der heutigen Generation und wird meist mit älteren, gesetzteren Herrschaften in Verbindung gebracht. Doch mixt man Golf mit einer ordentlichen Prise Humor, abgedrehten Hauptcharakteren und rundet das Ganze mittels eines verrückten Settings ab, so hat man im Handumdrehen das ideale Konzept für lustige Abende vor der Konsole. Ob das Spiel den erhofften Erfolg eingeheimst hat, erfahrt ihr wie immer in unserem Test.
Als erstes wurde kräftig am Inhalt geschraubt. Statt drei mickrigen Golfplätzen, gibt es jetzt satte acht unterschiedliche Kurse. Von einer grünen Idylle, zu einem herbstlich orientierten Ambiente, bis hin zur frostigen Eislandschaft und abgedrehten Parcouren mit Vulkanen, wird dem Spieler einiges an Abwechslung geboten. Eines ist jedoch beim Alten geblieben und zwar die Tatsache, dass das Nervenkostüm eurer Protagonisten nach wie vor sehr schwach ist. Denn je nach dem wie gut oder wie schlecht ihr die einzelnen Kurse absolviert, reagiert euer Charakter. Gehen z.B. eure Schläge öfters ins Aus oder braucht ihr zu viele Versuche, dann platzt eurem Freizeitsportler ganz schnell die Hutschnur. Doch Outlaw Golf wäre nicht Outlaw Golf, wenn ihr eure negativen Spannungen nicht an eurem Caddie auslassen könntet. So habt ihr die Möglichkeit nach einigen misslungenen Schlägen den armen Kerl nach Strich und Faden zu verprügeln. Nach ein paar Raufereien lässt sich die verdorbene Stimmung nur noch durch die Zuschauer, von denen einer nach dem anderen an der Haube eures Golfwagen schnuppert, steigern und sorgen so für ein erhöhtes Leistungsvermögen . Im Spiel selbst könnt ihr aus einer ordentlichen Anzahl von verschiedenen Modi wählen. Zur Auswahl stehen euch Quick Play, Exhibition, Tour, Outlaw Range, Xbox Live, Movies und zu guter Letzt die Optionen. Quick Play steht für ein schnelles Match mit einem vom Zufallsgenerator ausgewählten Charakter. Hier bietet sich die beste Möglichkeit sich mit den „Basics“ des Spiels vertraut zu machen. Bei der Spielmechanik braucht sich der Titel vor der Genrereferenz auf keinen Fall verstecken. Mit Hilfe des Analogsticks lassen sich gefühlvolle Schläge über den Platz jagen und mit verschiedenen Schlägertypen, wenn nötig, aus dem Sandbunker lupfen. Bis ihr zum „Putten“ kommt, könnt ihr nach der Grobmotorikermethode vorgehen, erst kurz vor dem Einlochen braucht ihr dann richtiges Fingerspitzengefühl. Das ist auch bitter nötig, denn hier wird es Dank der schlecht dargestellten Höhenunterschiede sehr knifflig, genau zu erkennen, ob das Grün nun abfällt oder nicht. Glücklicherweise lässt sich pro Puttversuch drei Mal eine Verlaufbahn des Balls anzeigen. Bis auf die Schwierigkeit mit dem Putten, können Steuerung und Spielbarkeit überzeugen. Auch Witterungsbedingungen haben Einfluss auf das Geschehen. Bei Regen rollen die Bälle nach dem Aufkommen nicht mehr so weit und wer Windböen nicht beachtet, kann nur noch mit ansehen, wie der Ball einen riesigen Bogen macht und Jenseits von Gut und Böse landet. Beim Singleplayer spielt ihr mit der Figur, die für euch am Schläger Hand anlegen darf.

Ihr könnt zwischen einem Möchtegern Rapper, einer Diva, einem Penner mit Alkoholproblem, sowie einem Muskelprotz wählen. Das sind allerdings nur vier von den insgesamt zehn der ulkigen Outlawfamilie. Wer auch immer letzten Endes eure Gunst erlangt, dem könnt ihr noch ein passendes Outfit verpassen und andere Modifikationen an eurem Charakter vornehmen. Sobald ihr alle Einstellungen gemacht habt, geht ihr samt zwei CPU gesteuerten Gegnern an den Start. Das Spielprinzip ist relativ simpel ab. Im Gegensatz zum Quickplay, bei welchem die niedrigere Schlagzahl gewinnt, geht es hier lediglich darum, wer als erster den Ball einlochen kann. Wer gewinnt, bekommt das heißbegehrte Preisgeld, die beiden anderen gehen leer aus.

Richtig bitter stößt mir dabei auf, dass die CPU Gegner meist mit dem dritten Schlag, spätestens beim vierten Versuch schon eingelocht haben. Entweder lag es an mir oder die K.I. geht eher in die Richtung „unfair“, so dass es für Golfanfänger wie mich schon frustrierend wird. Doch auch an die Golfnewbies wurde gedacht, und so kann man sich sein Schlagstil und seine Skills ein wenig aufwerten. Wer möchte, kann dies auf der Outlaw Range machen. Wem der Tour Modus, sprich die Einzelspielerepisode auf Dauer zu langatmig ist, der sollte unbedingt beim Exhibition Modus reinsehen. Hier können die Partien mit allerlei verrückten Einfällen gespielt werden. Den Kurs mit Baseballregeln zu spielen, wäre nur eine Möglichkeit unter vielen.

Grafisch gesehen macht der Titel einen ordentlichen Eindruck. Schöne und vor allem abwechslungsreich gestaltete Levels lassen das Auge nicht ermüden. Nette Grafikdetails wie hübsche Lensflareeffekte, der Atem der Spieler bei eisigen Temperaturen oder Enten, die über den Platz wackeln, wissen zu gefallen. Getrübt wird das Ganze jedoch von dem einen oder anderen Ruckler. Ingesamt alles solide, jedoch fehlt dem Spiel der absolute „WOW-Effekt“, so dass das Spiel ein wenig schlicht wirkt.

Beim Sound wurde aus einem reichhaltigen Mix-Repertoire aus Rock und Hip Hop zurückgegriffen. Der amerikanische Comedian Dave Attel sorgt für den nötigen Humor, allerdings wird auch er nach einer gewissen Zeit schnell nervtötend.

Christopher meint:

Christopher

Outlaw Golf 2 ist eine gelungene und zugleich amüsante Alternative zu dem eher drögen Genrekollegen Tiger Woods. Wer also lieber ein lustiges Spiel, statt einer beinharten Simulation möchte, ist hier auf jeden Fall besser aufgehoben. Für echte Golffans bietet die Spielmechanik dennoch genügend Tiefgang und ist somit auch für echte Cracks interessant, allerdings mit dem Unterschied, dass das Spiel in einer eher weniger ernstzunehmenden Packung präsentiert wird.

Wen Golf aber generell nicht zu einer Partie an der heimischen Konsole locken kann, der sollte lieber einen Bogen um das Spiel machen oder zumindest vorher unbedingt probeweise anspielen, denn trotz der spaßigen Aufmachung bleibt es letztendlich ein Golfspiel. Ingesamt bietet das Spiel eine Menge Stoff, damit ihr eine Weile mit beschäftigt seid. Freispielbare Filmchen sowie, ein onlinefähiger Multiplayer-Modus über Xbox Live halten euch bei der Stange.

Positiv

  • Gelungene Alternative zu Tiger Woods & Co.

Negativ

  • Bleibt trotzdem ein Golf-Spiel
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Outlaw Golf 2 Daten
Genre Sport
Spieleranzahl -
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit -
Vermarkter -
Wertung 7.8
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neXGam YouTube Channel
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