
Normalerweise bin ich ja immer ein großer Freund von einer ausgiebigen Hintergrundgeschichte. Die Entwickler von Bplus trieben es allerdings zu weit: Sie versuchten ihr erstes Werk Plättchen und Niki zu verbinden. Wer einen guten Lacher braucht, kann sich das gerne antun, aber Sinn ergibt es deswegen noch lange nicht und soll euch daher erspart bleiben.

Das Spielprinzip von Niki – Rock’n‘ Ball lässt sich am besten als eine Art Jump’n’Flipper beschreiben. Indem ich die Wii-Fernbedienung nach links und rechts bewege, bewege ich auch mein ballförmiges Alter Ego nach links und rechts. Wer sein Handgelenk schonen möchte, kann auch das Steuerkreuz nutzen, für den Spielspaß ist dies allerdings nicht förderlich. Mit dem "A"-Knopf wird gesprungen. An Wänden prallt Niki analog zur Kugel im Flipperautomaten ab. Auch die entlegensten Plattformen kann man so erreichen. Normale Feinde werden einfach platt gerollt, für Stachelige muss man zuerst "B" drücken und sich so in einen Stein verwandeln. Natürlich erst, nachdem das passende Extra eingesammelt wurde. Größtes Problem der Steuerung ist die Ungenauigkeit beim Springen. Die meiste Zeit hat man kaum Kontrolle über die Flugbahnen. Gerade bei schwierigeren Stages ist der Frustfaktor sehr hoch.

Jede Stage hat ungefähr die Größe eures Fernsehers. Wer links rauskugelt, taucht rechts wieder auf. Leider haben manche Stages eine ungute Größe und man springt so manchem Gegner direkt in die Arme. Jedes Level hat 10 Stages. Sterbt ihr, muss das ganze Level wieder von Neuem begonnen werden. Eine extrem Spaß tötende Maßnahme um die Spieldauer künstlich zu verlängern. Habt ihr ein Level aber einmal komplett geschafft, dürft bei jeder Stage noch mal einzeln eure Zeitrekorde brechen.

Prinzipiell gibt es für jedes Level zwei Ziele zu erreichen: Zum einen müssen alle Gegner platt gemacht werden, zum anderen müssen alle Kristalle gesammelt werden. Nur dann öffnet sich der Weg zum nächsten Level. Leider bleibt es immer bei diesem Prinzip.
Abwechslung sucht man bei diesem Spiel vergebens. Ein paar mehr Verwandlungsmöglichkeiten wären dringend nötig gewesen! Selbst einen Zwei-Spieler-Modus gibt es nicht. Die meisten Stages sind eher leicht, zwischendurch gibt es dann aber sehr schwere Stages. Bleibt man an einer solchen Hängen, verliert man meist gleich alle seine Leben auf einmal.

Grafisch ist das Spiel sehr minimalistisch aufgebaut, aber nicht ohne Charme. Der Sound ist zweifelsfrei das Highlight, auch wenn das bei so einem Spiel nicht unbedingt ein großes Kompliment ist.
Für 500 Nintendo Points Gegner zu überrollen ist leider nicht sehr unterhaltsam. Kombiniert mit der ungenauen Sprung-Steuerung ist Niki - Rock’n’Ball nur schwer zu ertragen. In den leichten Levels kommt durchaus noch etwas Spaß über das Flipperähnliche Gameplay auf, doch sobald der Anspruch steigt, kommt auch der Frustfaktor! Schade um die nette Spielidee, aber vielleicht erlebt Niki ja noch ein Comeback als Flipperkugel.