NFL Fever 2004 im Test

Xbox
XSN, das Sportportal von Microsoft, die Antwort auf EA und SEGA präsentiert die NFL. Mit dem neuen NFL Fever 2004 tritt man also nun in direkte Konkurrenz zu EA´s Madden NFL 2004, und den König der NFL Games: ESPN NFL Football. Doch was erwartet den Spieler: Simples Eierwerfen oder gar der neue Genrekönig?


"American Football ist wie Schach". Zitat Manfred Burgsmüller, Rhein Fire Kicker von 1996 bis 2002. "Nur viel schneller, härter und körperbetonter", möchte man hinzufügen. So schnell und so hart, dass man als Neuling im Stadion schon einmal den Eindruck hat, man schaue 22 gepanzerten Kolossen dabei zu, wie sie sich wild übereinander stürzten. Und das im Kampf um einen Ball, der noch nicht einmal rund ist...
Das Dumme an diesem Eindruck: er ist völlig falsch. Denn wer sich auf American Football einlässt und sich auch mal Spiele live anschaut ob NFL ,,, NFL Europe oder in der GFL, der lernt nicht nur sehr schnell die Regeln – die gar nicht so kompliziert sind wie es zunächst ausschaut – sondern bekommt auch rasch ein Gespür für die Taktik. Die Grundidee ist ganz einfach und ist eng mit der amerikanischen Entstehungsgeschichte verknüpft: Beim Football geht´s um Feldgewinn – so wie bei unseren europäischen Vorfahren, die vor ein paar hundert Jahren nach Amerika auswanderten und sich dort Land eroberten.




So geht es auch hier wieder darum das "Ei" in der gegnerischen Endzone zu plazieren. Der notwendige Touchdown der dem eigenen Team 6 Punkte gutschreibt muss erarbeitet werden. Das Team hat 4 Versuche 10 Yards Raumgewinn nach vorne zu erzielen. Gelingt das gibt es das First Down, um weitere 10 Yards oder mehr zu erreichen. Doch dazu muss man taktisch vorgehen.
Die dazu notwendigen Playbooks sind dabei allerdings nicht so übersichtlich angelegt wie bei EA, oder dem ESPN Titel. Es gibt drei Steuerungsoptionen: Einmal den Wurf zum ausgewählten Receiver mit Hilfe der beiden Triggertasten, die Einknopfbedienung die man auch von EA unds ESPN kennt. Neu ist das das Lead and Read Feature: Hier zeigt man dem Widereceiver wo das Ei hinfliegen wird. Entsprechend wird er sich orientieren. Das alles kann man auch als Fakeaktion durchziehen und dann einen ganz anderen Ballfänger wählen. Im Spiel selber ist dieses Feature aber leider noch zu unausgereift, könnte aber in den zukünftigen Versionen sicher zu einem entscheidenden Faktor werden.



Kommen wir mal zu den verschiedenen Spielmodis:
  • Practice Die Einführung in die Techniken des Spiels. Laufen, sprinten, antäuschen, Taklen, Receiving und eben das Spiel von Grundauf. Auch die strategischen Feinheiten für die Offense und Defense werden dem geneigten Eierwerfer nähergebracht. Vor allem lassen sich hier die verschiedenen Spielzüge der Offense und Defense regelrecht einstudieren, was auch im Standardtraining der NFL Cracks täglich durchgeführt wird. Denn nur wenn man weiss wer wo wie läuft und man sein Team kennt, kann hier erfolgreich gespielt werden. Für Einsteiger unabdingbar!
  • Single Game: Das Spiel für zwischendurch...
  • Dynasty Modus: Baue dein Team über die Season hinweg auf und führe es zum Superbowl. Management inklusive. Leider ist das "Front Office" nur im Menüstil gehalten, hier ist noch Handlungsbedarf vorhanden.
  • Networkplay: hier gehts zum Systemlink und auch zum XSN Portal. Dort könnt Ihr via Xbox Live gegen User aus aller Welt spielen und auch Eure eigene Liga erstellen.



Die Präsentation ist durchschnittlich, die Menüs sind etwas zu klein auf dem Bildschirm angebracht, gleiches gilt für die Playbookfenster, hier ist die Übersicht über die Spielzüge mangelhaft, da dürfte man sich der Übersicht wegen, gerne mehrere Scheiben bei den Mitbewerbern abschneiden. Dazu Moderatoren die nicht gerade überzeugen können. Da verweise ich mal auf Dan Stevens und Peter O Keefe von den SEGA 2K Games. Die beiden Mods bei NFL Fever gehen in der gelungenen und lauten Stadionathmosphäre unter. 100.000 Leute können verdammt laut sein. Hier macht die Dolby Digital Anlage aus jedem Zockerheim eine NFL Arena.



Grafisch ist das Spiel nur durchwachsen. In den Nahaufnahmen sehen die Spieler umwerfend gut aus, das Bumpmapping der Trikots kommt gut zur Geltung, aber im Spiel selber, sieht es aus als würden dort dickbäuchige Spieler über das Feld laufen... Und das in der NFL solche Bierbäuche eher unüblich sind kann man sich im Leistungssport sicher vorstellen. Allerdings sieht das alles schon etwas besser aus als im Vorgänger, hier hat man nochmal eine Schippe draufgelegt. Auch zwischen den Spielzügen, die Szenen der Spieler die auf Ihre Positionen laufen und die Coaches , die gleichzeitig Anweisungen geben, lassen Potential erkennen das hier nur zum Teil genutzt wurde. Hier ist noch einiges zu tun, aber man ist auf dem richtigen Weg. Ein echtes und dafür gelungenes Highlight am Rande ist den Codern im "Replaymodus" gelungen: Man kann auch ausserhalb des Spielfeldes die freie Replaykamera plazieren und dabei in Nahaufnahme die Cheerleader der Teams in Aktion bewundern. Nettes Feature. ,,,)

Team neXGam meint:

Team neXGam

NFL Fever 2004 hat den Kampf verloren: Als Alternativen bleiben selbst Madden 2003 oder gar NFL 2K3 noch eher erste Wahl. Von den Ansätzen her ist man auf dem richtigen Weg, um aber die Messlatte die SEGA mit ESPN NFL Football sehr hoch angelegt hat zu überbieten, müssen die Entwickler massiv Überstunden machen. Einzig das XSN Feature kann noch überzeugen und somit ist das Spiel noch eher für Xbox Live User ein Kaufgrund. Wer vom American Football wenig Ahnung hat sollte trotz der einfachen Steuerung lieber zu Madden oder ESPN greifen. Denn auch hier kann man Football "spielen lernen".

written by Christian Roth, © neXGam

Positiv

  • XSN Feature

Negativ

  • Unterliegt den Konkurrenten
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
NFL Fever 2004 Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit erhältlich
Vermarkter Microsoft
Wertung 7
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen